In der Schleswig-Holstein-Liga zieht der TuS Hartenholm gegen den TSV Schilksee mit 0:1 den Kürzeren

Hartenholm. Die Fußballer des TuS Hartenholm haben eine schlechte Angewohnheit entwickelt, die schleunigst abgestellt werden muss. Ansonsten dürften die Chancen auf den Klassenerhalt in der Schleswig-Holstein-Liga erheblich sinken. Denn das 0:1 (0:1) auf eigenem Platz gegen den TSV Schilksee war nun schon die zweite Niederlage in jüngster Zeit in einem Duell mit einem direkten Nachbarn im Abstiegskampf. Zur Erinnerung: Bereits die Begegnung beim SSC Hagen Ahrensburg Ende März war mit 0:2 verloren gegangen.

Damit stärkt Hartenholm nicht nur die Konkurrenz, sondern schwächt gleichermaßen auch die eigene Moral. Gerad wenn, wie nun am 28. Spieltag, die Einstellung über jeden Zweifel erhaben ist, die Offensive allerdings jegliche Durchschlagskraft vermissen lässt.

„Einen Vorwurf kann ich meiner Mannschaft nicht machen, die Jungs haben mit hoher Intensität geackert“, sagte Trainer Jörg Schwarzer. Nur: Die entscheidende Unaufmerksamkeit im defensiven Umschaltverhalten unterlief ebenso den Gastgebern. Schilksee genügte ein schneller Angriff über die linke Seite, den Christian Sankowski freistehend im Strafraum zum frühen Siegtreffer in der 9. Minute abschloss.

Mehr musste das Team aus dem gleichnamigen Kieler Stadtteil nicht leisten, was wiederum kein Ruhmesblatt ist für Hartenholm. „Wir hatten vielleicht drei halbe Chancen“, sagte Kapitän Martin Genz, der ein wenig überraschend sein Comeback nach mehrwöchiger Zwangspause gegeben hatte. Ein dicker Tapeverband schützte seinen angeschlagenen Knöchel. „Schmerzen habe ich zwar noch, aber damit muss man im Abstiegskampf umgehen können.“

Doch auch wenn im Verein angesichts zahlreicher Langzeitverletzer alle Ressourcen mobilisiert werden, so ist der Spielraum im unteren Tabellendrittel deutlich kleiner geworden. „Drei, vier Siege brauchen wir – egal, gegen wen“, so Martin Genz.

Jörg Schwarzer beschrieb die missliche Lage wie folgt: „Unser Ziel war es, den Klassenerhalt weiterhin in eigener Hand zu halten. Das haben wir nicht geschafft. Wir dürfen den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen jetzt nicht abreißen lassen.“

Inklusive zweier Nachholbegegnungen bleiben noch acht Partien. Zudem muss die Mannschaft die Situation in der Regionalliga Nord im Blick behalten. Dort sind sowohl der SV Eichede als auch der VfR Neumünster akut abstiegsgefährdet, während der VfB Lübeck als Meister der Schleswig-Holstein-Liga zunächst eine Aufstiegsrunde bestreiten muss. Das bedeutet: Im Extremfall müsste der TuS Hartenholm sogar Zwölfter werden, um sich zu retten.

Ein weiterer Patzer in einer der Begegnungen mit Endspielcharakter muss also unbedingt vermieden werden. Etwa am Sonnabend (15 Uhr) auswärts gegen den SV Eichede II, der als Tabellen-15. direkt vor Hartenholm platziert ist und am vergangenen Wochenende mit 0:8 bei Holstein Kiel II unterging. „Das ist ein Überholspiel für uns“, sagte Martin Genz, „in Eichede dürfen wir selbst mit einem Punkt eigentlich nicht zufrieden sein.“

Tor: 0:1 Christian Sankowski (9.). Gelb-Rote Karte: Liridon Imeri (TSV Schilksee/90.+2/wiederholtes Foulspiel). TuS Hartenholm: Rathjen – Käselau, Johannsson, Bruhn, Jäger – Möller (55. Holfert), Genz, Jürgensen – Ollenschläger, Liebert (81. Gensmer), Jaacks. Tabelle: 1. VfB Lübeck (75 Punkte/89:16), ..., 7. SV Todesfelde (39/46:43), ..., 12. TSV Schilksee (31/34:39), 13. TuRa Meldorf (31/37:50), 14. SSC Hagen Ahrensburg (29/31:49),15. SV Eichede II (29/31:59), 16. TuS Hartenholm (27/33:52), 17. Husumer SV (26/39:64), 18. Heikendorfer SV (12/23:74).