Die U18-Faustballmädchen des TuS Wakendorf-Götzberg starten an diesem Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften in Solingen

Wakendorf . Diese Mannschaft ist ein Glücksgriff. Dessen ist sich Timo Steffen, Trainer der U18-Faustballmädchen des TuS Wakendorf-Götzberg, bewusst. „Es ist einfach schön zu sehen, wie sich die Mädchen aufeinander freuen und wie sie in Übungseinheiten und im Punktspiel miteinander umgehen“, sagt Steffen, „keine schaut auf die andere herab, wenn ein Fehler gemacht wurde. Da herrscht ein toller Zusammenhalt, der mir meinen Job sehr erleichtert.“

Dabei hat der 27-Jährige selber seinen Teil dazu beigetragen und die Prüfung zur Trainer-C-Lizenz abgelegt. Alle zusammen – Trainer und Spielerinnen – formen einen Mix, der es in sich hat. So sehr, dass sich die 14 bis 17 Jahre alten Mädchen nun selber für ihre Trainingsarbeit belohnt und mit Platz zwei bei den Ostdeutschen Meisterschaften für die Deutschen Titelkämpfe an diesem Wochenende in Solingen-Ohligs qualifiziert haben.

Das ist eine Überraschung, weil sich die jungen Wakendorferinnen nur als Landesdritter zur Regionalmeisterschaft nach Kellinghusen gefahren waren. Aber neben zweimaligem Training pro Woche sowie einer weiteren Laufeinheit hatte Steffen auch seine gefährlichste Waffe gezielt für diesen Moment noch ein wenig gefährlicher gemacht.

Für Schlagfrau Thordis Pöhl, 17, gab es noch ein Sondertraining, für das der U18-Coach den Wakendorfer Tom Kröger, der mittlerweile für den VfL Kellinghusen in der 1. Bundesliga spielt, gewinnen konnte. Wichtige Übungseinheiten, die sich beim entscheidenden Ball des Turniers für den TuS Wakendorf- Götzberg auszahlen sollten.

Nach einer glatten Niederlage gegen Vorjahres-Ostmeister VfL Kellinghusen und einem gleichfalls lockeren Sieg über den TSV Wiemersdorf schien im entscheidenden Match um Platz zwei gegen den TSV Breitenberg alles verloren – der erste Satz war mit 3:11 an den TSV gegangen. „Aber nach einer kleinen Ansprache haben die Mädchen dann im zweiten Satz in der Abwehr überragend gespielt und diesen mit 12:10 gewonnen“, erinnert sich Timo Steffen ebenso gut wie an die letzte Szene der Partie, die einen Jubelsturm seines Team losbrechen ließ. „Wir führten 10:8, Breitenberg verkürzte auf 10:9 und dann hat Thordis alle Kraft in ihren Aufschlag gepackt und ein Ass geschlagen.“

Doch für die Heldin des Tages war der Erfolg nichts anderes als eine Leistung des gesamten Teams. „Für mich ist diese Mannschaft etwas ganz Besonderes. Mit unserem Zusammenhalt und Spaß unterscheiden wir uns von anderen Teams“, sagt Thordis Pöhl.

Ihre eigene Bedeutung spielt sie bewusst herunter: „Wir haben da zum Beispiel mit Marit Kröger eine so wichtige Mitspielerin, die nicht nur die beste Mittelfrau ist, sondern uns auch immer wieder mental aufbaut, wenn es Not tut. Und so hat jede von uns ihre Qualitäten. Die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften haben wir uns alle hart erkämpft und verdient. Welcher Platz es dann wird, ist ungewiss, aber sicher ist, dass wir wieder als Team alles geben werden.“