Drittliga-Handballer können im Idealfall mit einem Sieg gegen gegen HSG Handball Lemgo II März-Meister werden

Henstedt-Ulzburg. Wer sich mit dem Handballsport befasst, sollte mit der Drei-Schritte-Regel (so lange darf der Ball vom Spieler getragen werden, ohne ihn zu prellen) wohl vertraut sein. Die Fünf-Schritte-Regel dürfte den meisten Experten hingegen nicht viel sagen – es sei denn, sie kommen aus dem Umfeld der Drittliga-Männermannschaft des SV Henstedt-Ulzburg.

Anfang des Monats hatte SVHU-Trainer Tobias Skerka seine Herangehensweise an den angestrebten Titelgewinn proklamiert. In schöner – wie schon in der Aufstiegssaison 2011/2012 bestens bewährter – Manier sollen seine Spieler nur von Match zu Match denken und nach angestrebten Siegen über den SV Mecklenburg-Schwerin, beim HSV Hannover, zu Hause gegen den VfL Fredenbeck und die HSG Handball Lemgo II letztlich bei der TS Großburgwedel auch rechnerisch den Sack zumachen.

Schritt eins bis drei haben die „Frogs“ in souveräner Manier abgehakt. An diesem Sonnabend (19 Uhr, Maurepasstraße) soll die vierte Aufgabe in gleichsam konzentrierter Weise erfüllt werden. Und gegen den Bundesliga-Unterbau aus Lemgo müssen die Henstedt-Ulzburger gleich aus zwei Gründen nicht sonderlich motiviert werden.

Zum einen hat das junge Team von Bundesliga-Profi Florian Kehrmann dem souveränen Tabellenführer SVHU in der Hinrunde beim 27:27-Unentschieden einen von insgesamt fünf Verlustpunkten zugefügt. Skerkas Männer mussten sich damals gewaltig strecken und in den letzten 20 Minuten einen Sieben-Tore-Rückstand wettmachen, um die Lipperland-Halle nicht als Verlierer zu verlassen.

„Wir haben gegen Lemgo noch etwas gutzumachen“, betont Tobias Skerka, der noch einen weiteren Ansporn für seine Akteure in der Hinterhand hat. Hält die Siegesserie und fahren die „Frogs“ in der Tat durch einen weiteren Triumph am 5. April in Großburgwedel den Titel ein, dann winkt der Mannschaft eine Woche trainingsfrei.

Es bleibt die Frage, ob der SV Henstedt-Ulzburg wirklich so lange warten muss. Denn rein rechnerisch bietet sich schon an diesem Sonnabend vor eigenem Publikum die Chance, es dem Überteam der Fußball-Bundesliga, dem FC Bayern München, gleichzutun und schon im März Champion zu werden. Einzige Zutat neben einem eigenen Sieg: Verfolger HF Springe müsste beim zweiten Team der Füchse Berlin verlieren. Ein nicht unwahrscheinliches Szenario, da die Mannschaft aus der Hauptstadt als Dritter doch gerne selber die vier Punkte Rückstand auf Springe aufholen und die Niedersachsen noch von Platz zwei verdrängen möchte.

„Das sind aber alles Rechenspiele, an denen wir uns nicht beteiligen“, sagt SVHU-Teammanager Joachim Jakstat, „wir sind in der Vergangenheit gut damit gefahren, nur von Spiel zu Spiel zu denken. Und so werden wir es auch beibehalten. Sollten wir ein Match früher als geplant unser Ziel erreichen, dann wird bestimmt irgendwo eine Kiste Meisterbier aufzutreiben sein.“

Die Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg, Tabellensiebter der 3. Liga Ost, hegen derweil ganz andere Gedanken. Mit einem Heimerfolg gegen den Berliner TSC (Sonnabend, 16 Uhr) will das Team von Trainer Volker Paul auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigen. „Sollten wir das Match gegen Berlin gewinnen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir noch nach unten durchgereicht werden“, sagt der Coach, der noch um den Einsatz von Annika Fimmen (Sprunggelenksverletzung), Janne Hübner (Schulterbeschwerden) und Mirlinda Hani (Oberschenkelprobleme) bangt.