Regionalliga-Fußballfrauen verlieren 0:2 gegen Holstein Kiel, SV Henstedt-Ulzburg setzt Aufwärtstrend fort

Norderstedt. Es waren Szenen, wie man sie als Fußballclub eigentlich sehr gerne auf seinem Rasen sieht. Ausgelassene Spielerinnen feierten auf Platz fünf der altehrwürdigen Paul-Hauenschild-Anlage des Hamburger SV ihren Titelgewinn und verpassten zunächst ihrem Trainer und dann sich selbst eine kräftige Sektdusche.

Freude pur also. Aus Sicht der Regionalliga-Fußballfrauen des HSV waren es jedoch leider die Gäste von Holstein Kiel, die ihren 2:0 (2:0)-Sieg und damit schon nach 14 von 20 zu bestreitenden Partien die Meisterschaft und den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga Nord bejubelten.

„Das hatten wir uns etwas anders vorgestellt, wir wollten die Kielerinnen noch ein wenig mehr ärgern“, sagte Fjolla Gara anschließend. Stattdessen hatte besonders die HSV-Angreiferin Grund, sich zu ärgern. Sie avancierte in der zweiten Halbzeit zum Pechvogel der Partie und setzte den Ball gleich zweimal an die Querlatte.

Angesichts des Spielverlaufs wäre der Mannschaft von Trainer Ralf Schehr zumindest ein Treffer zu gönnen gewesen. Zwar hatte einerseits Keeperin Saskia Schippmann weitere Holstein-Chancen vereitelt, andererseits kamen die durch Verletzungen personell arg gebeutelten Norderstedterinnen aber auch mehrfach schon in der ersten Hälfte gefährlich vors Tor und zu Einschussmöglichkeiten.

„Unter dem Strich muss man aber auch anerkennen, dass Holstein Kiel individuell besser und taktisch weiter ausgebildet ist“, sagte Mannschaftsführerin und Abwehrchefin Cathérine Knobloch, „das ist aber auch kein Wunder, die haben ihren Zweitligakader nach dem Abstieg fast komplett zusammengehalten und sich punktuell sogar verstärkt. Mit so viel Erfahrung mitzuhalten, ist nicht einfach. Deshalb können wir mit unserer Leistung sehr zufrieden sein. Dieses Spiel mussten wir nicht gewinnen.“

SV Henstedt-Ulzburg klettert nach 3:0 auf Rang sieben

Da war die Ansage für die Frauen des SV Henstedt-Ulzburg vor ihrem Match bei den Sportfreunden Wüsting-Altmoorhausen schon eine ganz andere. Gegen den abgeschlagenen Tabellenvorletzten wollte SVHU-Coach Claus Rath sehr wohl drei Punkte sehen – und bekam diese mit einem 3:0 (2:0)-Sieg prompt geliefert.

„Das war kein schönes Spiel“, sagte Rath, dessen Elf sich auf den siebten Platz verbesserte, „aber mein Team ist mit den Gastgeberinnen nicht besonders gut zurechtgekommen.“ Der Abstiegskandidat stand über 80 Minuten mit allen Spielerinnen im und vor dem eigenen Strafraum und war nur aufs Zerstören aus. Da zu Beginn der Partie auch noch Regen- und Hagelschauer den Aktiven das Leben schwer machten, dauerte es bis zur 29. Minute, ehe Michelle von Appen mit dem ersten ihrer beiden Tore den Bann brach.

„Nach vier Partien in Folge ohne Niederlage war es aber auch mental nicht leicht, zum sieglosen Vorletzten zu fahren und volle Leistung zu gehen“, sagte Claus Rath. „Wir sind dennoch sehr zufrieden. Rechnerisch können wir nicht mehr absteigen und haben in der engen Tabelle bis zu Platz zwei noch alle Möglichkeiten offen.“

Frauenfußball-Regionalliga Hamburger SV – Holstein Kiel 0:2 (0:2). Tore: 0:1 Tabea Lycke (11.), 0:2 Jana Leugers (45.). Hamburger SV: Schippmann – K. Witte, Knobloch, F. Witte, Peters – Zollfrank, Michel (46. Diekhoff) – Kretzschmar, Gara, Dairecioglu – Bistricianu. SF Wüsting-Altmoorhausen – SVHU 0:3 (0:2). Tore: 0:1, 0:2 von Appen (29., 42.), 0:3 Patzke (71.). SVHU: Voigt – Weech, Schubring, Hegeler, Kunrath – Engel, Schoknecht (68. Schimmel) – von Appen, Patzke, Witt (46. Zietz), Michel (58. Brüggen). Tabelle: 1. Holstein Kiel (14 Spiele/42 Punkte/48:5 Tore), 2. Bergedorf 85 (15/23/27:19), 3. TSV Havelse (15/23/26:21), 4. SV Ahlerst./Ottend. (14/22/23:26), 5. Werder Bremen II (14/21/28:23), 6. ESV Fortuna Celle (15/21/25:30), 7. SV Henstedt-Ulzburg (14/20/33:19), 8. Hamburger SV (14/18/26:24), 9. Burg Gretesch (14/15/25:29), 10. TSV Eintracht Immenbeck (15/14/25:41), 11. SF Wüsting-Altmoorhausen (14/1/6:55), 12. FFC Oldesloe zurückgezogen.