Drittliga-Spitzenreiter SV Henstedt-Ulzburg deklassiert den VfL Fredenbeck mit 37:23

Henstedt-Ulzburg. Es war zwar nur das Drittliga-Match der Handballmänner des SV Henstedt-Ulzburg, dem souveränen Spitzenreiter der Nordstaffel, gegen den Drittletzten VfL Fredenbeck. Und die Partie endete dann auch mit einem standesgemäßen 37:23 (15:10)-Triumph des Titelaspiranten. Aber: Was in der Halle des Henstedt-Ulzburger Alstergymnasiums an diesem Abend neben dem Spielfeld zu sehen und zu hören war, hatte bereits Zweitliganiveau. Die fast 500 Zuschauer sorgten für eine Atmosphäre, die das Wort Spektakel verdiente.

Die gewohnt lautstarken SVHU-Trommler erhielten nicht minder präsente Konkurrenz von ihren Kollegen aus Fredenbeck, sodass die Angriffsbemühungen beider Teams akustisch beeindruckend untermalt wurden. Damit nicht genug: Die Akquinet AG hatte allen Fans Handklappern spendiert, die vom Publikum fleißig benutzt wurden.

In den letzten zwei Minuten feuerte der Henstedt-Ulzburger Anhang die „Frogs“ sogar stehend an und brach beim 37. Tor durch A-Jugend-Spieler Arnd Sasse, der zuvor zweimal spektakulär gescheitert war, in einen Jubel aus, als wäre dies die Meisterschaft. Und während sich nach dem Schlusspfiff SVHU-Team und Zuschauer gegenseitig für ihren Einsatz feierten, konnte jeder Beobachter sehen, dass die Handballfans der Gemeinde hinter der Mannschaft stehen und auf eine Spielzeit in der 2. Bundesliga hoffen.

Sportlich lassen die Männer von SVHU-Coach Tobias Skerka derzeit keine Zweifel an diesen Ambitionen aufkommen. Von Beginn an agierte die Abwehr, hinter der Keeper Jan Peveling mit 16 Paraden bis zur 44. Minute großartig agierte, gewohnt aggressiv und stabil. „Allerdings haben wir nach der schnellen 5:1-Führung in unseren Angriffsbemühungen die Tiefe vermissen lassen“, sagte Tobias Skerka, „das haben wir erst mit Beginn der zweiten Halbzeit dauerhaft abgestellt.“

Dann aber auch richtig – und zwar mit einem Renke Bitter in der Hauptrolle. Der kurz zuvor eingewechselte Linkshänder wurde binnen 110 Sekunden dreimal Vollstrecker einer in der Pause abgesprochenen Kreuzbewegung. Beim SVHU agierten alle Spieler konsequent und bauten die Führung weiter aus. Fredenbecks Coach Andreas Ott registrierte hingegen die Selbstaufgabe des VfL. Sein Kommentar: „Kein gutes Zeichen für unsere kommenden Aufgaben im Abstiegskampf.“

Die SVHU-Fans dürfen sich hingegen auf eine weitere Heimspielparty einstimmen – am Sonnabend, 29. März, gastiert der Bundesliga-Unterbau der HSG Handball Lemgo im Schulzentrum Maurepasstraße. „Dieses Spiel wollen wir sauber gewinnen“, so Skerka. Auch deshalb, um die vage Chance zu nutzen, dann in eigener Halle den Titelgewinn zu feiern. Zeitgleich spielt Verfolger HF Springe bei den Füchsen Berlin. Sollten die Niedersachsen verlieren, wäre die Meisterschaftsfrage vorzeitig beantwortet.