49 Minuten lang, der zweite Durchgang hatte gerade erst begonnen, war es den Fußballern des SV Todesfelde gut gelungen, vor 1004 Zuschauern im Stadion an der Lohmühle die erhoffte Rolle als Spielverderber des vermeintlich übermächtigen VfB Lübeck mit Leben zu füllen.

Todesfelde. Die Mannschaft von Trainer Sascha Sievers hielt beim designierten Champion der Schleswig-Holstein-Liga und Regionalliga-Aspiranten ein torloses Unentschieden, hatte selbst einige Torchancen und weitestgehend solide verteidigt. Aber wie es auf Weltklasseniveau der FC Bayern München in der Bundesliga Woche für Woche vormacht, haben auch die Lübecker Qualität und Geduld, um jeden noch so wehrhaften Kontrahenten in die Knie zu zwingen.

So auch Todesfelde. Obwohl der SVT nach dem ersten Gegentor (Stefan Richter/49.) zunächst einige gute Minuten hatte, Kapitän Dominik Lembke etwa mit einem 30-Meter-Freistoß die Latte traf und Martin Fröhlich per Kopf ebenso nur knapp den Kasten verfehlte (58.). Das 2:0 (62.) – wieder durch Stefan Richter – entschied die Begegnung allerdings. „Früher oder später ist eben zu merken, wenn der Gegner eine derartig hohe Qualität hat und doppelt so viel trainiert. Die Kraft und die mentale Frische waren entscheidend“, sagte Sascha Sievers.

Beim anschließenden Teamabend – auch der Vorstand und viele Sponsoren waren dabei – setzte sich schließlich die Erkenntnis durch, dass diese Niederlage zu verschmerzen sei. Anders also als die drei Pleiten in diesem Jahr gegen Abstiegskandidaten (TuS Hartenholm, Husumer SV, FC Dornbreite). „Meine Mannschaft hat zu keinem Zeitpunkt aufgesteckt und sich bis zum Schluss gewehrt“, so Coach Sievers. Mit Blick auf die fehlende Spannung in der höchsten Landesklasse hofft er, dass das dortige Intermezzo des VfB im Sommer ein Ende hat. „Die Lübecker haben in dieser Liga nichts zu suchen. Jeder Gegner wird froh sein, wenn sie aufgestiegen sind.“

Tore: 1:0, 2:0 Stefan Richter (49./62.), 3:0 Sebastian Heidel (76.), 4:0 Henrik Sirmais (86.).SV Todesfelde: Holst – Haldau, Petzold, Lembke, Hamann – Schumacher – Lübcke (81. Bruhn), Piper, Testa (65. Uhlenbrock), Fröhlich (73. Brumshagen) – Studt.Die Spitzengruppe der Schleswig-Holstein-Liga: 1. VfB Lübeck (69 Punkte/84:15 Tore), 2. PSV Neumünster (44/62:35), 3. Holstein Kiel II (42/56:39), 4. Preetzer TSV (41/56:44), 5. TSV Kropp (39/58:43), 6. TSV Altenholz (39/57:43), 7. SV Todesfelde (39/46:36).