Bei den landesoffenen Crosslauf-Kreismeisterschaften im Bramstedter Herrenholz zeigten Nachwuchsläufer und Routiniers starke Leistungen

Bad Bramstedt. Die zwölf Kinder, die sich bei typisch norddeutschem Schmuddelwetter auf die 600 Meter lange Strecke im Bramstedter Waldgebiet Herrenholz machten, hatten ihren Spaß. Sie störte es nicht, dass sich Regen und kräftiger Wind zu den eher niedrigen Außentemperaturen gesellten. Für den Nachwuchs ging es bei den landesoffenen Crosslauf-Kreismeisterschaften nicht um die schnellste Zeit oder die beste Platzierung, sie wollten einfach nur loslaufen. Im Ziel bekamen alle Teilnehmer sofort eine Urkunde und eine kleine Süßigkeit.

Ganz anders waren die Ambitionen der älteren Läuferinnen und Läufer. Viktor Kirsch gab im Rennen der offenen Klasse mächtig Gas und kam nach 6800 Metern und 27:13 Minuten als Erster ins Ziel. „In Bad Bramstedt läuft es immer gut für mich“, sagte der 42-Jährige anschließend zufrieden.

Dass der Langstreckenläufer hier gewinnen würde, überraschte niemanden. Der Mann aus Wrist hatte sich schon beim Bramstedter Brückenlauf im September 2013 nacheinander die Siege über 5250 und 10.750 Meter gesichert. Bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften in Mönchengladbach im Juli wurde Kirsch zudem mit einer Zeit von 15:39,37 Minuten Vizemeister über 5000 Meter in der Altersklasse M40.

Bemerkenswert sind nicht nur die Leistungen und Erfolge von Viktor Kirsch. Mindestens genauso interessant ist auch die Geschichte des Laufclubs Oase Hingstheide, für den der erfolgreiche Athlet startet. Jacqueline Möller, Betreiberin eines Bauernhofs und Vorsitzende des 2007 gegründeten Clubs, berichtet über die ungewöhnlichen Anfänge.

„Ich habe von einem meiner Mitbewohner, Andreas Ehlers, zum Geburtstag den Vereinsvorsitz geschenkt bekommen. Ich bekam eine Ernennungsurkunde überreicht und der Verein LC Oase Hingstheide wurde gegründet“, erzählt die Clubchefin. Sie selber war bei den Crossmeisterschaften nicht als Aktive dabei. Aber gemeinsam mit Hündchen Lena drückte die 39-Jährige ihren drei Startern die Daumen.

„Ich mache einmal pro Jahr einen Pflichtlauf in Hohenaspe. Ansonsten überlasse ich das den anderen aktiven Mitgliedern“, sagt Jacqueline Möller mit einem Schmunzeln. Der LC Oase Hingstheide hat mittlerweile 32 Mitglieder, die aus den drei Kreisen Steinburg, Pinneberg und Segeberg stammen.

Viktor Kirsch, der prominenteste Starter, entdeckte den Club eher zufällig. „Viktors Laufstrecke geht durch unseren Ort. Da haben wir uns irgendwann kennengelernt“, so Jacqueline Möller, die hinzufügt: „Der Name Oase stammt aus einer Zeit, in der sich gestresste Partner und Ehemänner auf unserem Hof, dem Möllerhof, in der „Oase des Friedens“ trafen und gemütlich beisammen saßen, etwas tranken und sich unterhielten.“

Wer mehr über die ungewöhnliche Geschichte dieser Laufvereinigung erfahren möchte und sich für eine Mitgliedschaft oder Trainingszeiten interessiert, kann sich auf dessen Internetseite genauer informieren.

www.oase-hingstheide.de