Während der jüngere Regionalliga-Nachwuchs von Eintracht Norderstedt im Formtief steckt, dürfen die U19-Kicker sogar auf Platz zwei hoffen

Norderstedt. Eine ausdrückliche, öffentliche Zielsetzung hat es nie gegeben. Die Verantwortlichen von Eintracht Norderstedt wissen, dass die besten Nachwuchsfußballer des Vereins zunächst einmal in den jeweiligen Regionalligen am besten aufgehoben sind, dass jeder weitere sportliche Schritt nur ein Bonus wäre. Und doch: Die Zwischenstände – sowohl bei der U19 als auch der U17 – in diesem Frühjahr legen nahe, dass im Optimalfall tatsächlich gleich zwei Norderstedter Jugendteams in die Bundesliga aufsteigen könnten.

Die U17-Fußballer der Eintracht sind in 2014 noch ohne Regionalligasieg

Es ist nicht leicht, in der B-Junioren Regionalliga Nord den Überblick zu behalten. Die ersten drei Ränge sind durch die Zweitvertretungen des VfL Wolfsburg, des Hamburger SV und von Werder Bremen belegt – diese Teams dürfen nicht aufsteigen.

Hinter diesem Trio ballt sich das Feld, es gibt wöchentlich diverse Positionswechsel, keiner der Kontrahenten scheint in der Lage, sich absetzen zu können. Momentan hält der viertplatzierte SC Weyhe den ersten Aufstiegsrang, an den Qualifikationsspielen zur Bundesliga würde der SC Concordia teilnehmen.

Die U17 von Eintracht Norderstedt hat hingegen an Boden verloren, seitdem die zweite Saisonhälfte begonnen hat, und als Siebter zwei Zähler Rückstand auf Concordia. Einem 0:2 gegen Weyhe sowie einem 0:0 bei Schlusslicht FC Oberneuland folgte zuletzt eine 1:2-Niederlage an der Ochsenzoller Straße gegen den VfB Lübeck. Weswegen aktuell die Erfolge ausbleiben, dafür hat Trainer Matthias Dieterich eine eindeutige Erklärung. „Wir haben zu wenig Qualität im Abschluss.“

Denn auch im Duell mit Lübeck war es lediglich ein Foulelfmeter von Lennart Keßner kurz vor dem Abpfiff, der die dritte torlose Partie in Folge verhinderte. Erschwerend kommt hinzu, dass der beste Eintracht-Angreifer, Jan Zimmermann (10 Saisontreffer), verletzungsgeplagt und daher nicht in bester körperlicher Verfassung ist. Seine Mannschaftskollegen vergaben währenddessen reihenweise beste Gelegenheiten, während Coach Dieterich zwei nach seiner Ansicht regelwidrige Gegentreffer monierte. „Vor dem 0:2 war es kein Freistoß und keine Gelb-Rote Karte, da spielte Alex Conjic klar den Ball. Und beim 0:1 stand der Schütze im Abseits.“

Am Sonnabend (14 Uhr) spielen die B-Junioren beim JFV Ahlerstedt-Ottendorf. Rein tabellarisch als Favorit, doch die sportliche Form bereitet Sorgen. „Momentan müssen wir nicht nach oben, sondern nach unten schauen“, so Matthias Dieterich. Doch schon ein Sieg könnte die Gemütslage wieder verändern. Und zur Erinnerung: Schon 2012 war es erst ein Schlussspurt, der den damaligen U17-Jahrgang sensationell in die erste Liga katapultierte.

A-Junioren haben nur noch zwei Punkte Rückstand auf Platz zwei

Konträr zu den B-Junioren ist die Garstedter U19 perfekt aus der Winterpause gekommen. Das 4:0 bei Viktoria Georgsmarienhütte war, nimmt man die Dezember-Resultate hinzu, bereits der fünfte Sieg am Stück. Und weil parallel der SV Meppen mit 2:3 dem TSV Havelse unterlag, ist Norderstedt als Dritter nun schon auf zwei Punkte an die zweitplatzierten Emsländer herangerückt. Wer in der Regionalliga Nord am Saisonende Vizemeister wird, spielt im Juni einen Bundesliga-Startplatz gegen einen Vertreter der Nordost-Staffel aus.

„Im Moment passt bei uns vieles gut. Und die Tabelle ist eine Motivation für die Spieler, erhöht aber auch den Druck“, sagt Trainer Ekkehard Bushe.

Sein Problem könnte der enge Kader sein – Leistungsträger wie Ümit Karakaya, Niklas Siebert, Luca Sixtus oder Enrik Nrecaj sind kaum zu ersetzen. Sie zählen zu insgesamt sieben Talenten, die schon mehrfach im Training der Regionalligaherren getestet wurden. Die Logik ist: Je erfolgreicher sie mit den A-Junioren auftreten, desto größer sind die Chancen auf einen Anschlussvertrag im Sommer – bei der Eintracht oder einem anderen ambitionierten Verein.

Am Sonnabend empfängt die U19 um 13 Uhr den Blumenthaler SV. Ekkehard Bushe: „Die werden gegen uns hoch motiviert sein. In dieser Liga geht es sehr eng zu.“

A-Jugend der SG Trave zählt zu den Anwärtern auf den Titel in der SH-Liga

Aufsteigen darf die SG Trave 06 hingegen nicht. Die Regularien sehen vor, dass Spielgemeinschaften nicht überregional kicken dürfen. Dennoch hegen die Talente, die als Zusammenschluss des SV Todesfelde, Leezener SC, SV Wittenborn und SV Wahlstedt an den Start gehen, in der Schleswig-Holstein-Liga der A-Junioren weiterhin Titelträume. Maximilian Kokot erzielte wenige Tage, nachdem seine Vertragsunterzeichnung für das Herrenteam des SV Todesfelde bekanntgegeben worden war, zwei Tore zum 4:1 gegen den TSV Altenholz.

Dieser Heimsieg bedeutet, dass die Trave-Youngster als Tabellendritter nur zwei Zähler Rückstand haben auf Spitzenreiter TuRa Meldorf – dazwischen rangiert der Büdelsdorfer TSV. Ebenfalls sonnabends spielt die SG Trave um 16.45 Uhr im Derby beim SV Eichede.