Die Handballfrauen der SG Todesfelde/Leezen kehren ein Jahr nach dem Abstieg in die Oberliga zurück

Todesfelde. Eines war schon vor dem Anpfiff klar: Das Heimspiel der Schleswig-Holstein-Liga-Handballfrauen der SG Todesfelde/Leezen gegen Verfolger SG Oeversee/Jarplund-Weding sollte das Meisterstück des Teams von Trainerin Gabriella Nemeth werden. Doch mit einer sportlichen Demütigung der Gäste hatte keiner der Beteiligten gerechnet.

Nach 60 Minuten einseitigen Tempohandballs leuchtete das 41:16 (18:8)-Endergebnis an der Anzeigetafel. Der Wiederaufstieg in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein war bei noch drei ausstehenden Partien perfekt. „Ich bin begeistert von der Mannschaft“, sagte eine auch Stunden nach dem Titelgewinn noch aufgedrehte Gabi Nemeth, „jede Aktion, jede Minute wurde gekämpft. Es ist bemerkenswert, dass keine Spielerin in der zweiten Halbzeit nachgelassen hat. Selbst dann nicht, als unser Sieg längst feststand.“

Bezeichnend und symbolisch: der Einsatz von Franziska Haupt. Die Goalgetterin läuft vorrangig für Drittliga-Tabellenführer TSV 1860 Travemünde auf und erzielte unter Ausnutzung ihres Zweitspielrechts dieses Mal 20 Tore für die SG Todesfelde/Leezen. Haupt hatte noch in der Schlussminute, als die Gastgeberinnen dreimal trafen, in der Abwehr per Hechtsprung den Ball erobert, den Gegenstoß eingeleitet, diesen nach vorn begleitet und dann auch selber verwandelt. „Es war ein grandioses Spiel, alles hat funktioniert. Wir haben eine so starke Abwehr gespielt, dass der Angriff einfach von alleine funktioniert hat“, sagte die 20-Jährige.

„Franzi ist nicht nur spielerisch so wichtig für uns, sondern auch durch ihre Vorbildfunktion“, kommentierte Gabriella Nemeth den Auftritt der wurfgewaltigen Linkshänderin. Und es gibt eine gute Nachricht zu dieser entscheidenden Personalie: „Franzi hat zugesagt, auch in der Oberliga für uns aufzulaufen, wenn es ihr Spielplan mit Travemünde zulässt.“

Die Trainerin weiß aber auch, wie ungemein wichtig sämtliche aktuellen Spielerinnen für zukünftige Erfolge sind. „Alle haben sich toll entwickelt und sind als Team weiter zusammengewachsen“, so Nemeth, „ich bin froh, dass das Gros des Kaders bleiben wird. Wir schauen aber auch, ob wir noch Talente finden, die zu uns passen und uns verstärken werden.“

SV Henstedt-Ulzburg II darf weiterhin auf Platz unter den Top drei hoffen

Liganachbar SV Henstedt-Ulzburg II hatte nach dem hart erkämpften 28:25 (12:16)-Heimsieg über die HSG Hohn/Elsdorf ebenfalls Grund zur Freude. Schließlich patzte mit dem BredstedterTSV (23:24 bei Slesvig IF) ein Konkurrent im Kampf um die – nicht nur theoretisch – greifbaren Plätze zwei oder drei in der Abschlusstabelle.

„Diesen Sieg haben wir uns verdient, wenn auch nur durch die Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit“, sagte SVHU-Trainer Stefan Franck, „in der ersten Hälfte waren wir in der Abwehr viel zu langsam und haben so, was sehr untypisch für uns ist, sechs Siebenmeter kassiert.“

Als die Henstedt-Ulzburgerinnen nach erfolgreicher Aufholjagd zunächst mit 23:21 in Führung gingen, dann aber doch wieder den Ausgleich hinnehmen musste, stellten Sabrina Wrage und Youngster Annika Fimmen mit ihren Toren die Weichen auf Sieg.