Das 1:1 der Norderstedter Regionalliga-Fußballer in Goslar ist das fünfte Match in Folge ohne Niederlage

Goslar. In Goslar wackelten die Kabinenwände, und die Fußballer von Eintracht Norderstedt waren mittendrin. Diese Halbzeitansprache hatte es in sich, manchmal müssen Trainer eben poltern, um eine Mannschaft aufzurütteln. Nur, und das durfte der Regionalliga-Aufsteiger aus Garstedt als Kompliment für die eigene Leistung aufnehmen, es war Mario Block, Coach des Goslarer SC, der sich deutlich vernehmbar Luft machte.

„Wir haben deren Trainer genau gehört, das war schon ziemlich laut“, sagte Marin Mandic, der Innenverteidiger der Eintracht. Nach dem Schlusspfiff dürfte die Stimmung bei den Gastgebern vielleicht ein wenig besser gewesen sein, schließlich hatte der Tabellenzweite nach einem Pausenrückstand immerhin doch noch ein 1:1 (0:1)-Unentschieden erreicht.

Aber dennoch war es den Norderstedtern wieder einmal gelungen, einen der „Großen“ der Liga, eine Profitruppe sogar, nachhaltig zu ärgern. Nun sind es schon fünf Spiele in Folge ohne Niederlage. „Wie in der Hinrunde haben wir gegen den Hamburger SV II, den FC St. Pauli II und den Goslarer SC sieben Punkte geholt. Diesmal aber dreimal auswärts“, sagte Eintracht-Coach Thomas Seeliger.

Mandic selbst hatte an dem wertvollen Punkt einen erheblichen Anteil mit seinem Führungstor zum 1:0. Einen Treffer hatte er in der bisherigen Saison nicht erzielt, nun aber durfte sich der Abwehrrecke in der 27. Minute feiern lassen, nachdem er infolge eines Eckstoßes von Jan-Philipp Rose am langen Pfosten unbehelligt mit einem Flachschuss zur Stelle war.

Eintracht-Keeper Johannes Höcker hatte bereits zehn Minuten zuvor seinen Auftritt. Nachdem Mike Eglseder den Goslarer Daniel Vaughan auf der Strafraumlinie nur mit einem Foul stoppen konnte, trat Karsten Fischer entschlossen zum Punkt. Höcker aber durchschaute den Schützen. „So wie der angelaufen ist, war klar, wohin der Elfer gehen würde“, sagte der Schlussmann später. Etwas unkonventionell stoppte Höcker den Penalty mit dem Gesicht, ehe er den Ball unter sich begrub.

Nicht zuletzt aufgrund der Gardinenpredigt von GSC-Trainer Block rüstete sich die Eintracht für einen Sturmlauf der Heimelf nach dem Seitenwechsel. In der Tat verteilten sich die Rollen zunächst eindeutig – Norderstedt rückte nach hinten, Goslar versuchte es mit vielen Flanken. Das 1:1 fiel indes unglücklich, nachdem Rechtsverteidiger Juri Marxen ein Klärungsversuch misslungen war – Muhamed Alawie ließ Johannes Höcker aus halblinker Position keine Abwehrchance (67.).

Dabei blieb es – ein gerechtes Remis, so der Tenor nach dem Abpfiff. Eintracht Norderstedt bleibt Tabellenelfter, der Vorsprung auf die Abstiegsränge ist weiter angewachsen. Thomas Seeliger: „Ein Punkt mehr für uns, und wieder ein Spiel weniger.“

Tore: 0:1 Marin Mandic (27.), 1:1 Muhamed Alawie (67.).Eintracht Norderstedt: Höcker – Marxen, Eglseder, Mandic, Rose – Browarczyk – Kunath (70. Lüneburg), Meyer (90. Cengiz), Toksöz, Nadler – Schneider (76. Tunjic).Tabelle: 1. VfL Wolfsburg II (52 Punkte/65:22 Tore), 2. Goslarer SC (49/52:28), 3. Werder Bremen II (48/48:37), ..., 10. FC St. Pauli II (32/36:43), 11. Eintracht Norderstedt (29/34:38), ..., 16. Hamburger SV II (22/35:43), 17. SV Eichede (20/33:53), 18. SC Victoria (18/20:56).