Die Damen 30 des Tennisclubs Alsterquelle haben sich mit sieben Spielerinnen dem TC an der Schirnau angeschlossen

Henstedt-Ulzburg. Tennis-Insider, die in diesen Tagen einen Blick auf die Meldelisten für die anstehende Sommersaison werfen, dürften sich verwundert die Augen reiben. Die Damen-30-Mannschaft des TC Alsterquelle, die in den vergangenen Spielzeiten der Regionalliga Nord-Ost durchweg vorne mitgemischt hat, taucht unter den sechs genannten Teams nicht mehr auf. Stattdessen steht dort nun der TC an der Schirnau, der Club also, zu dem ein großer Teil des TCA-Teams gewechselt ist.

„Wir hatten in den vergangenen beiden Jahren immer größere Probleme, im Sommer eine Mannschaft zusammenzustellen“, sagt Tanja Wollgast, „wir haben durchaus versucht, neue Spielerinnen zum TC Alsterquelle zu holen. Aber in diesem Jahr hat das dann nicht mehr funktioniert.“ Die bisherige Nummer eins, Dörthe Kluge, geht zurück nach Hannover. Nicht mehr dabei sind zudem Daniela Gayck, Nadine Wagner, Anne Bücking, Ines Raubold und Maibritt Eichholz, die sich ebenfalls einem anderen Club angeschlossen haben oder aus gesundheitlichen oder privaten Gründen kürzer treten.

Der Kontakt zum TC an der Schirnau besteht schon länger. Tanja Wollgast arbeitet in der Geschäftsstelle des Tennisbezirks West und hat dort regelmäßig mit Bezirksjugendwart Björn Kroll zu tun; dieser wiederum lenkt die sportlichen Geschicke des Kaltenkirchener Vereins. Trainiert wird in Zukunft bei Mirko Schütte.

Wollgast: „Wir sind nicht im Streit vom TC Alsterquelle weggegangen. Das sieht man daran, dass wir auch nach unserer Entscheidung in Henstedt-Ulzburg trainieren durften und dass der TCA dem TC an der Schirnau das Regionalliga-Startrecht für die Damen 30 überlassen hat.“

Christian Ladehoff, Vorsitzender des TC Alsterquelle, bestätigt diese Einschätzung. „Natürlich finde ich es schade, dass uns die Damen verlassen haben. Aus sportlicher Sicht kann ich diesen Schritt aber nachvollziehen. Wir werden die Türen auf jeden Fall offen lassen. Falls die Spielerinnen irgendwann wieder zu uns zurückkehren wollen, sind sie herzlich willkommen.“

Den sieben Spielerinnen ist der Wechsel nach Kaltenkirchen nicht leicht gefallen. „Ein bisschen traurig ist das schon“, sagt Tanja Wollgast, die in 20 Jahren Vereinszugehörigkeit viele sportliche Höhen und Tiefen erlebt hat. 2007 und 2011 wurde der TC Alsterquelle Deutscher Mannschaftsmeister. Enttäuschend hingegen waren die beiden vierten Plätze in den Serien 2012 und 2013.

Die 40-Jährige freut sich nun aber vorrangig auf die neuen Mitspielerinnen. „Manchmal ist ein Tapetenwechsel ja auch ganz gut.“ Mit ihr zum TC an der Schirnau sind Susanne Fleischfresser, Karin Bornholdt, Susan Göttsch, Anne Probsthain, Sylvia Dunkel und auch Agnese Gustmane gewechselt. Die Lettin, die mittlerweile in Dubai lebt, wird indes ein seltener Gast sein.

„Es kann sein, dass Agnese es in diesem Jahr gar nicht oder erst sehr spät schafft, bei uns zu spielen“, so Tanja Wollgast. Schirnau-Sportwart Björn Kroll hat nun die Qual der Wahl. Er muss spätestens am Sonnabend die offizielle Meldeliste an den Spielausschuss der Regionalliga Nord-Ost abgeschickt haben.

„Unser Ziel ist zunächst das Zusammenwachsen des Teams. Dazu gehört, dass alle einen Einsatz bekommen“, sagt Kroll. Neben den Ex-TCA-Damen werden Nele Ott, Christin Julia Diebold, Inga Radel, Sylvia Fabisch, Melanie Gromoll und Vanessa Krapp den Kader bilden.

Die Herren 30 des TC Alsterquelle werden weiterhin für den Club an der Wilstedter Straße aufschlagen. Das Team um Mannschaftsführer Ingmar Deneke spielen in der Nordliga, hätte aber nichts dagegen, in die Regionalliga Nord-Ost aufzusteigen.

„Das wird allerdings nicht einfach. Da sind einige Mannschaften dabei, die wir nicht kennen und die ein paar jüngere Herren 30 in ihren Reihen haben. Mal abwarten, wie die Saison verläuft. Ich würde uns nicht von vornherein zum Favoriten machen“, so Christian Ladehoff.