Schachspielerinnen von TuRa Harksheide können an diesem Wochenende aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen

Norderstedt. „Glück muss man sich verdienen.“ So lautet eine Redensart, die sich für die Schach-Spielerinnen des TuRa Harksheide zu bewahrheiten scheint. Allerdings meinten die Schöpfer der Binsenweisheit damit wohl nicht, dass dieses „Verdienen“ erst im Nachhinein geschehen solle. Doch der Fall dürfte nun eintreten. Einzige Voraussetzung: Die Harksheider Denksportlerinnen fahren zumindest einen Punkt am abschließenden Doppelspieltag (8./9. März) in Delmenhorst ein.

Das angesprochene Glück ist für die TuRanerinnen das erneute Antreten in der 2. Bundesliga West der Frauen auch in der laufenden Serie 2013/2014. Dabei hatte es sportlich in der Vorsaison trotz zweier Siege nicht zum Klassenerhalt gereicht. Doch im Sommer erreichte Spartenleiter Eberhard Schabel die aus TuRa-Sicht frohe Kunde, dass zwei Vereine auf ihr Startrecht verzichten würden. Die jungen Harksheiderinnen, deren Altersspektrum in dieser Saison gerade einmal zwölf bis 19 Jahre umfasst, womit sie klar die „Küken“ der Liga sind, durften aufrücken.

Eine Chance, die nun nach drei Auftaktniederlagen genutzt werden soll. Als Gastgeber der vierten und fünften Wettkampfrunde trafen die Norderstedterinnen in der Mensa des Coppernicus-Gymnasiums als Schlusslicht und bis dahin einziges noch punktloses Team zuerst auf den zuvor schon einmal siegreichen Krefelder SK Turm.

Gegen die Gäste, die ohne Spielerin für ihr erstes Brett angereist waren, gab es einen triumphalen 5,5:0.5-Sieg, der auch prompt den Sprung vom letzten auf den vorletzen Platz nach sich zog. Neben dem kampflosen Erfolg von Luise Diederichs erspielten Annika Evers, Emily Rosmait, Inken Köhler und Anna-Blume Giede ganze Punkte.

Allein Annika Polert musste sich an Brett zwei mit einem Remis begnügen und blieb so an diesem Doppelspieltag ohne Sieg; ein Einsatz für die Oberliga-Handballmädchen der JSG Alstertal/Norderstedt verhinderte ihren zweiten Antritt. „Das ist ein anstrengender Spagat, denn Handball erfordert im Moment auch viel Zeit“, sagte die 17-Jährige, „aber es macht auch viel Spaß.“

Mit Anna-Lena Schramm für den zweiten Tag gegen den SV Heiden 62 neu im Team ließen sich die TuRanerinnen aber nicht ausbremsen, fuhren – erneut ohne Niederlage – einen 4,5:1,5-Sieg ein und kletterten auf den Nichtabstiegsplatz sechs. „Der Kampf um den Klassenerhalt wird sich wohl am Sonntag im direkten Vergleich zwischen uns und dem SC Steinfurt entscheiden“, mutmaßte Eberhard Schabel, „es sei denn, wir machen schon tags zuvor gegen den Delmenhorster SK alles klar.“