Regionalliga-Fußballfrauen trotzen Ahlerstedt/Ottendorf ein 2:2-Remis ab, verlieren aber Maike Tiarks mit Knöchelbruch

Henstedt-Ulzburg. Ihr bis dahin letztes Regionalligamatch vor eigenem Publikum hatten die Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg 15 Wochen vor dem Heimspiel gegen den SV Ahlerstedt/Ottendorf bestritten. Eine Erinnerung, die die Truppe von SVHU-Coach Claus Rath unbedingt aus den Köpfen der Fans bannen wollte, hatte es doch am 17. November eine 0:4-Pleite gegen den ESV Fortuna Celle gegeben.

Zwar konnte der Aufsteiger zum Heimauftakt nach der Winterpause keinen Dreier bieten, doch die gezeigte Leistung beim 2:2 (0:1)-Remis gegen den Ligadritten dürfte den rund 100 Zuschauern am Schäferkampsweg Appetit auf mehr gemacht haben.

Nach der monatelangen Verletzungsmisere auf Seiten des SVHU, dem zudem bis Rückrundenbeginn die noch nicht spielberechtigten Malin Hegeler und Kristin Engel (FFC Oldesloe) fehlten, hatte Coach Rath nun vor der Partie die Qual der Wahl aus einem auf 20 Köpfe angewachsenen Trainingskader.

Mit Engel und Tomke Hege auf den Sechser-Positionen änderte Rath die Aufstellung vom 4:2-Sieg der Vorwoche bei der TSG 07 Burg Gretesch nur minimal. „Allerdings habe ich Maike Tiarks aus der Vierer-Angriffsreihe als ‚hängende Zehn’ ein wenig zurück Richtung Mittelfeld beordert", erläuterte Claus Rath eine taktische Änderung.

Eine Umstellung, die dem SVHU-Spiel gut tat. Mit Tiarks als Bindeglied zwischen Mittelfeld und Sturm erarbeiteten sich die Henstedt-Ulzburgerinnen klare Feldvorteile. „Das waren gefühlt 60 bis 70 Prozent Ballbesitz“, sagte Rath, der aber mit ansehen musste, wie ein Patzer auf der rechten Abwehrseite einen Konter der Gäste begünstigte. Jennifer Meyer nahm die Einladung dankend an und schoss das 1:0 für die Gäste, als alle auf den längst fälligen Führungstreffer des SVHU warteten.

„Ahlerstedt hatte bis dahin unspektakulär agiert und auch danach wenig an seiner Gangart geändert“, so Rath, „aber die Effizienz ihrer Aktionen barg ständig Gefahr für uns.“ Dieser Bedrohung wollte der Coach durch eine weitere Tempoerhöhung entgegenwirken.

Noch vor der Pause Jennifer Michel und von der 54. Minute an die nach neunmonatiger Verletzungspause genesene Alina Witt (Schulter) belebten das Henstedt-Ulzburger Spiel nach vorn; der Ausgleich durch Kathrin Patzke und das 2:1 durch Witt (63., 68.) fielen folgerichtig. Aber die Gäste steckten nicht auf und bekamen fünf Minuten vor dem Ende einen Freistoß zugesprochen, der unbeeinträchtigt in den Fünf-Meter-Raum segeln durfte, wo er erneut in Jennifer Meyer einen dankbare Abnehmerin fand.

Der Endstand, aber nicht das Ende der schlechten Ereignisse für den SVHU. Drei Minuten später knickte Maike Tiarks beim Zweikampf um und brach sich den Außenknöchel des rechten Sprunggelenks. Die OP ist für Freitag angesetzt, eine Rückkehr bis Saisonende unwahrscheinlich. „Ich dachte, wir wären mit dem Mist durch“, sagte Claus Rath, „vor der Partie hätte ich gesagt, dass ein Punkt gegen den Dritten okay ist – aber da war mehr drin...“