Bevor die Drittliga-Handballer des SVHU im Finale glänzen, müssen sie gegen den THW Kiel II durch die Verlängerung

Altenholz-Stift. Zum Abschluss der beiden Landespokal-Finaltage von Altenholz-Stift ist dann doch alles so, wie es jeder im Vorfeld auch erwartet hat. Als NDR- und Veranstaltungs-Moderator Ralf Huber das letzte der vier zu ehrenden Teams und damit den neuen Cupsieger in die Arena ruft, halten die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg unter dem Applaus einiger hundert Fans in die Edgar-Meschkat-Halle Einzug und nehmen auf dem eigens für sie aufgebauten Podest Aufstellung.

Der Favorit hatte zuvor in einem für nur 18 Minuten offenen Match den Oberliga-8. HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg klar und ungefährdet mit 45:31 (21:13) bezwungen.

Der Underdog hielt anfangs gut mit und ließ sich nach letzmaliger Führung (3:2/6.) bis zum 10:9 für die Henstedt-Ulzburger (17.) nicht abhängen. Ein kleiner Zwischenspurt mit drei Gegenstößen durch Jens Thöneböhn und den später zum „Mann des Spiels“ gewählten Christoph Wischniewski markierten mit dem 14:9 (23.) den Zeitpunkt, von dem an nur noch die Frage im Raum stand, wie deutlich der Sieg der „Frogs“ ausfallen würde.

Zu konsequent nun die Abwehrarbeit des Drittligisten, der in der ersten Halbzeit mit seiner 6:0-Formation, im zweiten Durchgang dann mit der 5:1-Variante Ballverluste und Fehlwürfe der HSG provozierte. Gleich 24 der daraus resultierenden Gegenstöße münzten die Henstedt-Ulzburger in Treffer um, von denen wiederum gleich zehn auf die Kappe von Wischniewski gingen.

Der Pokalfavorit, in dessen Tor bis zur 40. Minute HSV-Leihgabe Max-Henri Herrmann einen guten Job bot, ehe er den Platz für Aleksandar Djordjic räumte, setzte sich so kontinuierlich ab, dass Coach Tobias Skerka für die letzte Viertelstunde auch den A-Jugendlichen Malte Schoeps (3 Tore) auf der Linksaußenposition und Finn Nowacki (2) als Spielmacher ihre Bewährungsproben gewährte, die diese auch nutzten.

Nowacki, 17, ist nach Kapitän Nico Kibat, der vor Wochenfrist seinen Vertrag beim SVHU für ein weiteres Jahr verlängert hat, der zweite Spieler aus dem Leistungsbereich der Henstedt-Ulzburger, der auch für die kommende Spielzeit zugesagt hat. „Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben und will in Henstedt-Ulzburg die nächsten Schritte in den Herrenbereich machen“, sagte der junge Rückraumspieler.

Ein Einsatz am Vortag im Halbfinale gegen den THW Kiel II wäre aber für den 17-Jährigen wohl doch noch zu früh gekommen. Der Ligakonkurrent hatte sich die Revanche für seine vorherigen deutlichen Punktspielpleiten gegen den SVHU auf die Fahnen geschrieben.

Mit Erfolg. Zur Pause führten die Kieler mit 25:18 und hatten auch nach 36 Minuten mit 28:20 die Nase vorn. „In den ersten 15 Minuten hat jeder Wurf von denen gesessen, während wir insbesondere in der Abwehr weit hinter unseren Möglichkeiten geblieben sind“, sagte Tobias Skerka, der erst in der früh genommen, zweiten Auszeit sein Team aufrütteln konnte.

Die Aufholjagd verlief eindrucksvoll. Binnen 20 Minuten brachte sich der Favorit – angeführt vom mit neun Treffern stark aufspielenden Lasse Kohnagel – selber mit 34:31 (56.) in Front, musste dann aber doch noch das 35:35 und die Verlängerung hinnehmen. In der Extrazeit setzte sich der THW auf 38:36 ab und durfte kurz vom Finaleinzug träumen. Doch mit viel Kampf und Keeper Jan Peveling, der zuerst den letzten Kieler Wurf parierte, um den Ball dann selber aus 35 Metern im leeren Tor des Gegners zu versenken, gelang der Finaleinzug. Das Happy End aus SVHU-Sicht ist bekannt.

„Jetzt wünschen wir uns im August zu Beginn des DHB-Pokals einen Erstligisten als Gegner“, sagte Tobias Skerka, „das wäre für die Fans und unsere Spieler eine tolle Sache.“