Olaf Rosenthal, als sportlicher Leiter zurück bei der Kaltenkirchener TS, ist seit 2013 Doktor der Sportwissenschaften

Kaltenkirchen. Schweren Herzens hatte sich Olaf Rosenthal im September 2011 als Trainer von den Verbandsliga-Fußballern der Kaltenkirchener Turnerschaft verabschiedet. Nach 4,5 Jahren Zusammenarbeit passte es nicht mehr im Miteinander zwischen Coach und Team, so wurde die einvernehmliche Trennung damals erläutert. Was seinerzeit niemand ahnen konnte: Als Rosenthal ging, hatte auch die Kontinuität im Verein ein Ende. Mittlerweile ist die KT beim vierten Trainer, Dominik Fseisi, angelangt – zuvor hatten sich Holger Hahn, Björn Dreyer und Andreas Jeschke am Marschweg versucht. In diesem Zeitraum wurden neue Akteure verpflichtet, manche blieben, viele haben sich längst wieder verabschiedet.

Nun wird die Uhr in Kaltenkirchen wieder zurückgedreht. Olaf Rosenthal ist zurück – nicht als Coach, sondern als sportlicher Leiter. Und mit akademischen Ehren. Seit Februar 2013 darf sich der 44-Jährige offiziell Doktor der Sportwissenschaften nennen. „Das war auch der Grund, warum ich nicht mehr als Trainer gearbeitet habe, nachdem ich bei der KT aufgehört hatte. Ich wollte meine Dissertation abschließen.“

Insgesamt fünf Jahre hat Rosenthal recherchiert und geschrieben. Herausgekommen sind 290 Seiten zu einem Thema, das für Fußballaffine durchaus interessant ist. „Die Wirkungsweise des Talentförderungsprogramms des DFB und die Auswirkungen auf den deutschen Profifußball: Eine Untersuchung der Zeiträume vor und nach Einführung der Talentförderung zur Überprüfung der Wirksamkeit.“

Die methodische Vorgehensweise beinhaltete auch, dass Rosenthal Kontakt aufnahm zum Deutschen Fußball-Bund und zu Nachwuchsleistungszentren mehrerer Proficlubs. „Mein Hauptansprechpartner beim DFB war der damalige Sportdirektor Matthias Sammer – einen Monat, bevor ich die Doktorarbeit abgab, ist er dann zum FC Bayern München gewechselt.“

Olaf Rosenthal hätte nach seiner Promotion durchaus einen Trainerjob annehmen können. „Es kamen interessante Angebote.“ Sogar eine Anfrage aus der 3. Liga war dabei. Doch der A-Lizenz-Inhaber lehnte ab – aus familiären Gründen und auch, weil er als Geschäftsführer und Gesellschafter eines Oldesloer Pharmazie-Dienstleisters beruflich stark eingespannt ist.

Für die KT hat er jedoch eine Ausnahme gemacht. Vereinzelt sah sich Rosenthal Verbandsligapartien an, dazu stand er im Kontakt mit Ligaobmann Frank Horstmann. Das konkrete Angebot kam schließlich vom neuen Abteilungsleiter Lutz Blödorn – schnell wurde man sich einig, bekanntgegeben wurde das Engagement im Januar 2014.

Rosenthal, Horstmann, Blödorn und Fseisi, dieses Quartett soll künftig den Fußball am Marschweg voranbringen. „Meine Bedingung war, dass es vor Ort handelnde Personen gibt, die ein Konzept mittragen. Die KT soll jünger und dynamischer werden“, sagt der neue sportliche Leiter.

Dabei möchte er auch Fachwissen aus dem Studium nutzen. „Es gibt viele gute Ansätze, die man vom Profi- in den Amateurbereich übertragen kann. Bausteine wären etwa ein wöchentliches Fördertraining und ein regelmäßiger Austausch der Trainer über die Spieler.“ Dazu sollen unbedingt die ersten beiden Herrenteams sowie die A-Junioren miteinander verzahnt werden.

Am Sonnabend folgt zunächst einmal das Tagesgeschäft in der Verbandsliga Süd-West: Dann will die Kaltenkirchener Turnerschaft auswärts beim TuS Nortorf mit Schwung aus der Winterpause kommen. Anstoß der Begegnung ist um 14 Uhr.

Der SV Henstedt-Ulzburg muss eine Pflichtaufgabe in Kiebitzreihe erfüllen

Spitzenreiter SV Henstedt-Ulzburg geht am Sonnabend, 14 Uhr, beim Tabellen-14. Rot Weiss Kiebitzreihe, der den letzten vakanten Abstiegsplatz der Süd-West-Staffel einnimmt, als klarer Favorit ins Match. „Ich will einen Sieg sehen“, sagt auch Jens Martens. Der SVHU-Coach muss jedoch unter anderem auf die angeschlagenen Kolja Tirums und Dominik Brackelmann sowie den beruflich verhinderten Sascha Schwarzwald verzichten.

Die zweite Mannschaft des SV Todesfelde könnte dem Kreisrivalen am Sonntag (14 Uhr) einen Gefallen tun. Der Aufsteiger und Tabellenfünfte tritt dann beim zweitplatzierten FC Reher/Puls an, der wiederum nur durch die Tordifferenz vom SVHU getrennt ist.