Eintracht Norderstedt muss im Regionalliga-Heimspiel gegen Hannover 96 II seine derzeitige Torflaute beenden

Norderstedt. „Die Null muss stehen“ ist eines der beliebtesten Credos von Fußballtrainern. In dieser Hinsicht war es grundsätzlich lobenswert, dass Regionalligist Eintracht Norderstedt zuletzt beim 0:0 in Wilhelmshaven zum zweiten Mal in dieser Saison ohne Gegentreffer blieb. Zwar agierten die Garstedter lange Zeit in Überzahl und ließen durchaus gefährliche Strafraumsituationen zu, aber der Auswärtspunkt wurde als zufriedenstellender Ertrag verbucht.

Mehr aber auch nicht. Schließlich war die Partie am vergangenen Wochenende bereits das dritte Match in Folge ohne ein Eintracht-Tor. Es ist eine Flaute, die möglichst bald ein Ende nehmen sollte, bevor die Harmlosigkeit dazu führt, dass der Aufsteiger in der Tabelle an Boden verliert. „Was die Chancenverwertung angeht, sind wir zu fahrlässig. Gerade aus dem Mittelfeld müssen mehr Tore kommen“, sagt Trainer Thomas Seeliger, „da muss sich jeder Spieler an die eigene Nase packen.“

Die Eintracht würde mit einem Heimsieg an Hannover 96 II vorbeiziehen

So verpasste Norderstedt sowohl im Dezember beim BV Cloppenburg (0:2) als auch zuletzt im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg II (0:2) Möglichkeiten, selbst in Führung zu gehen. In Wilhelmshaven war es ähnlich – in der Schlussphase ging trotz numerischer Überlegenheit lediglich von Standardsituationen Gefahr aus. „Der FC Bayern hat es in der Champions League perfekt vorgemacht gegen Arsenal, wie man in Überzahl spielt“, so Thomas Seeliger. Klar ist: Neben dem mit acht Treffern besten Schützen, dem momentan allerdings glücklosen Jan Lüneburg, fehlt eine zweite, verlässliche Größe. Philipp Koch hat drei Strafstöße verwandelt, Linus Meyer, Jürgen Tunjic und Yayar Kunath stehen ebenso bei drei Toren. Björn Nadler, Mike Eglseder und Jan-Marc Schneider waren zweimal erfolgreich, Steffen Heinemann wenigstens einmal.

„Wir müssen eine gewisse Abgezocktheit entwickeln“, so Thomas Seeliger, der unter der Woche schnelle Angriffe über die Flügel mit Abschlüssen üben ließ. „Nur das, was wir im Training machen, können wir auch im Spiel umsetzen.“ Hoffnung setzt er unter anderem in Neuzugang Deran Toksöz. „Er ist in der Lage, Torgefahr zu entwickeln.“

Mit der U23 von Hannover 96, auf dem elften Tabellenplatz einen Punkt besser als Norderstedt (14.), gastiert passenderweise am Sonntag (14 Uhr) ein Team im Edmund-Plambeck-Stadion, das bei seiner jüngsten 2:5-Heimniederlage gegen den Goslarer SC viele Defensivprobleme offenbarte. Seeliger: „Die Ergebnisse von Hannover sagen aus, dass sie schlagbar sind. Aber Bundesliga-Nachwuchsmannschaften sind immer Überraschungspakete.“

Kein Nachteil ist es zumindest, dass der beste Hannoveraner, Stürmer Deniz Kadah, den Verein im Winter verlassen hat und nun in der türkischen Süper Lig spielt. Auf Seiten von Eintracht Norderstedt steht Trainer Seeliger bis auf den langzeitverletzten Jirdjanik Ghazaryan (Reha nach Kreuzbandriss) der gesamte Kader zur Verfügung.