Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg setzen sich mit 35:30 gegen das zweite Team des THW Kiel durch

Henstedt-Ulzburg. Selbst ein Tabellenführer kann nicht immer nur brillieren und ein spielerisches Feuerwerk abbrennen. Manchmal muss eben auch gutes, solides Handwerk dafür herhalten, um den Status quo zu erhalten. Also besannen sich die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg im Heimspiel gegen den THW Kiel II ohne ihren erkrankten Kapitän, Spielmacher, Abwehrchef und Motivator Nico Kibat in der Halle des Schulzentrums Maurepasstraße auf ihre große Stärke, die Abwehr.

Dies gelang in überzeugende Weise: Beim 35:30 (16:8)-Heimsieg rührten die Akteure von SVHU-Coach Tobias Skerka phasenweise Beton an und legten so bereits in der ersten Halbzeit den Grundstein für einen verdienten Sieg, der noch viel deutlicher hätte ausfallen können.

„Das ist dann aber auch wirklich der einzige Kritikpunkt, den ich nach dieser Partie anzubringen habe“, sagte Skerka, „dass wir die letzten zwölf Minuten mit 5:10 verloren haben, das wurmt mich. Es werden schließlich noch Spiele kommen, in denen es notwendig wird, bis zur letzten Sekunde unsere volle Leistung abzurufen.“

Im 6:0-Abwehrriegel leistete Florian Bitterlich im Mittelblock abwechselnd neben Lars-Uwe Lang und Steffen Köhler über 60 Minuten Schwerstarbeit, im Angriff wechselte er sich mit dem routiniert Regie führenden Matthias Karbowski ab. Jens Thöneböhn, Tim Völzke, Lasse Kohnagel und Christoph Wischniewski spielten die erste Halbzeit durch und standen auch nach dem Wiederanpfiff bis zur 46. Minute geschlossen auf dem Feld.

Rechtsaußen Wischniewski war mit insgesamt 13 Treffern der erfolgreichste Werfer der Hausherren. „Viel wichtiger war mir aber, dass ich alle meine sechs Siebenmeter verwandelt habe“, sagte er, „ich wollte unbedingt ein würdiger Ersatz für Nico Kibat sein, der ja sonst immer antritt.“

Die zweite Halbzeit wurde zu einem offeneren Schlagabtausch, da die SVHU-Abwehr phasenweise Probleme mit den schnellen Kreuzbewegungen der Gäste hatte. Alles kein Problem, weil der eigene Angriff auch weiterhin effizient agierte. Ein Beleg für die exzellente Chancenverwertung: Das Trio Wischniewski, Thöneböhn und Völzke sorgte für 24 Tore, hatte aber nur fünf Fehlversuche.

Tosenden Applaus von den 530 Zuschauern gab es , als Tobias Skerka neben Keeper Max-Henri Herrmann in der Schlussphase auch die Eigengewächse Arnd Sasse als Linksaußen und Finn Nowacki in der Angriffsmitte brachte. Die Youngster nutzten die Gelegenheit, um kess aufzutreten. „Es macht mich stolz, wenn unsere eigenen A-Jugendlichen nun erste Erfahrungen in der 3. Liga sammeln können“, sagte SVHU-Geschäftsführer Olaf Knüppel.

Vielleicht erhält das Duo ja auch bald Wettkampfpraxis im Cupwettbewerb – und zwar erneut gegen den THW Kiel II. Am Sonnabend, 1. März, 18 Uhr, treffen die Kontrahenten in Altenholz-Stift im Halbfinale des HVSH-Pokals wieder aufeinander.

Spielverlauf: 1:1, 3:1 (7.), 5:3, 6:5 (14.), 10:6 (21.), 13:8 (25.), 16:8 – 16:10 (32.), 18:12, 20:14 (36.), 22:16 (39.), 25:17 (42.), 27:18 (45.), 30:20 (47.), 34:24 (51.), 35:26 (55.), 35:30. Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Christoph Wischniewski (13/davon 6 Siebenmeter), Jens Thöneböhn (6), Tim Völzke (5), Matthias Karbowski (4), Florian Bitterlich, Lasse Kohnagel und Lars-Uwe Lang (je 2), Renke Bitter (1). Tabelle: 1. SV Henstedt-Ulzburg (35:5 Punkte/660:528 Tore), 2. HF Springe (30:10/597:536), 3. HSG Handball Lemgo II (26:16/674:606),4. Füchse Berlin II (26:16/632:617), 5. TSV GWD Minden II (27:17/652:606),..., 10. THW KielII (21:19/620:624), 11. TSV Burgdorf II (17:23/576:553), 12. SV Mecklenburg-Schwerin (17:23/530:563), 13. Oranienburger HC (15:25/512:533), 14. VfL Fredenbeck (10:30/571:654), 15. ATSV Habenhausen (9:33/559:672), 16. MTV Altlandsberg (6:36/534:654).