Abwehrstarke Handballer des SV Henstedt-Ulzburg triumphieren mit 25:20 beim VfL Potsdam

Henstedt-Ulzburg. Was macht der Tabellenführer der 3. Liga Nord, wenn er zur Mannschaft mit der besten Defensive reist? Die Handballer des SVHenstedt-Ulzburg haben auf diese Frage ihre eigene Antwort gefunden: Sie zeigten dem VfL Potsdam, wie man seine Abwehraufgaben sogar noch einen Tick besser erledigen kann. Beim 25:20 (10:9)-Sieg der „Frogs“ waren es die Gäste, die mit einer 6:0-Formation Beton anrührten und so die Deckung der Brandenburger sogar noch übertrumpften.

Vor 750 Fans in der MBS-Arena ließ die Crew von Trainer Tobias Skerka keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie sich von den mit der Insolvenz der SVHU Handball GmbH verbundenen Unruhen der vergangenen Wochen und dem kurzfristigen Abschied ihrer beiden Außenspieler Malte Voigt und Lars Bastian nicht aus dem Tritt bringen lassen würde.

Konzentriert und mit der gebotenen Aggressivität unterbanden die Henstedt-Ulzburger einen Großteil der VfL-Chancen – und demonstrierten Steigerungsfähigkeit. „In der zweiten Halbzeit haben wir sogar einen Zacken hochgeschaltet, waren noch einen Schritt schneller“, sagte Skerka.

Florian Bitterlich verdiente sich dabei ein Sonderlob. Der Rückraumakteur, der in dieser Saison im Offensivbereich ein wenig im Schatten seiner Mitspieler steht, entwickelt sich mehr und mehr zum Abwehrspezialisten und bildete in der zweiten Hälfte mit Lars-Uwe-Lang einen kompakten Mittelblock. Das Duo zeigte sich mit den Nebenleuten bestens abgestimmt und forcierte immer wieder Ballgewinne für den SVHU.

Die Konsequenz war ein richtungsweisender Zwischenspurt der Gäste von 11:10 auf 16:11 (39.). Auch der Ausfall von Lasse Kohnagel, der in der 40. Minute kurz nach seinem vierten Treffer bei einer beherzten Abwehraktion den Teil eines Schneidezahns einbüßte, konnte den Vorwärtsdrang des Spitzenreiters nicht bremsen. Für Kohnagel kam Routinier Matthias Karbowski trotz einer noch nicht ganz ausgeheilten Mandelentzündung aufs Feld.

Bis zur 58. Minute hatten die Hausherren nur 13 Treffer aus dem freien Spiel heraus erzielt. „Dass wir dann etwas nachgelassen haben, sei den Jungs verziehen“, sagte Tobias Skerka, „das Team hat bewiesen, dass es in dieser schwierigen Zeit noch enger zusammengerückt ist.“

Spielverlauf: 1:2 (3.), 3:2 (6.), 3:6 (13.), 5:6 (19.), 7:7 (24.), 7:9 (26.), 9:10 (28.) – 10:11 (32.), 10:13 (35.), 11:16 (39.), 13:18 (44.), 15:20 (50.), 15:23 (55.), 16:24, 19:24 (60.), 20:25.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Jens Thöneböhn (6), Nico Kibat (5/davon 4 Siebenmeter), Lasse Kohnagel, Tim Völzke und Christoph Wischniewski (je 4), Florian Bitterlich und Lars-Uwe Lang (je 1).

Tabelle (*=Spiel bei Redaktionsschluss nicht beendet): 1. SV Henstedt-Ulzburg (33:5 Punkte/625:498 Tore), 2. HF Springe (28:10/566:510), 3. Füchse Berlin II (26:14/609:592), 4. SV Beckdorf (23:17/662:642), 5. HSG Handball Lemgo II* (22:16/608:555), 6. HSV Hannover* (22:16/572:561), 7. VfL Potsdam (22:18/513:522), 8. TSV GWD Minden II* (21:17/589:553), 9. THW Kiel II (21:17/590:589), ..., 14. VfL Fredenbeck (10:28/543:623), 15. ATSV Habenhausen (9:31/528:635), 16. MTV Altlandsberg (6:34/508:618).