Die Fußballer von Eintracht Norderstedt fordern am Sonntag um 14 Uhr Regionalliga-Spitzenreiter VfL Wolfsburg II. Die Austragung scheint gesichert
Norderstedt. Die wichtigste Botschaft vorneweg: „Ich gehe davon aus, dass gespielt wird“, sagt Thomas Seeliger, Trainer von Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt. Am Freitagmittag inspizierte er gemeinsam mit Clubchef Reenald Koch noch einmal den Rasen im Edmund-Plambeck-Stadion. Das Fazit: Dank der Plusgrade ist der Frost im Unterboden merklich zurückgegangen und müsste eigentlich bis Sonntag verschwunden sein.
An der Oberfläche ist das Grün zwar weich und nicht im perfekten Zustand. Doch gerade im Winter ist dies noch lange kein Grund für eine Absage. Sofern also der angekündigte Regen überschaubar ist und Schiedsrichter Franz Bokop aus Vechta vor Ort sein Okay gibt, steht dem ersten Ligaspiel des Jahres nichts mehr im Weg.
(Sportliche) Hindernisse gibt es dafür durchaus. Schließlich trifft die Eintracht um 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion auf Spitzenreiter VfL Wolfsburg II. „Da treffen zwei Welten aufeinander. Das ist ein gewaltiger Unterschied“, sagt Thomas Seeliger. Geschätzt verfügt die U23 des vom Automobilkonzern VW finanzierten Bundesliga-Clubs über einen zehnmal so hohen Etat wie Norderstedt.
Eine Garantie ist das allerdings nicht, wie Seeliger anfügt: „Wir sehen schon unsere Chancen. In 19 Spielen hat Wolfsburg immerhin siebenmal nicht gewonnen und zum Beispiel gegen Cloppenburg und Neumünster verloren. Es gibt also Tage, an denen man den VfL schlagen kann. Und wir haben es bereits mehrfach geschafft, für Überraschungen zu sorgen – ohne Angst und mit Selbstbewusstsein.“
Auch im Hinspiel hielt seine Mannschaft 45 Minuten lang ein 0:0, ehe Wolfsburg zwei Tore binnen zwei Minuten zum 2:0-Erfolg genügten. Ex-Nationalspieler Patrick Helmes, damals Stürmer des VfL, hat die Niedersachsen seitdem zwar wieder verlassen. Im Winter sorgte gleichwohl insbesondere die Verpflichtung des bundesligaerfahrenen Bastian Schulz, zuvor bei RasenBallsport Leipzig, für Aufsehen.
Andererseits: Auch Norderstedt hat einen Mittelfeldakteur aus der Dritten Liga, und zwar von Holstein Kiel, hinzubekommen. Auf Anhieb hat sich Deran Toksöz etabliert und wird normalerweise gemeinsam mit Philipp Koch und Marius Browarczyk das zentrale Trio bilden. Es wird entscheidend darauf ankommen, dass in dieser Zone nicht nur der favorisierte Tabellenführer Tempo und Rhythmus bestimmt.
Davon abgesehen wird Seeliger wohl denjenigen Kräften vertrauen, die auch in der ersten Saisonhälfte das Gros der Begegnungen von Beginn an bestritten haben.
Die guten Testspielresultate sind nicht immer repräsentativ
Zwei weitere Neuzugänge sind mit Innenverteidiger Maciej Kwiatkowski (BSV Rehden) und Offensivallrounder Erdinc Güner (vereinslos, zuvor FC St. Pauli II) an die Ochsenzoller Straße gekommen. Während Kwiatkowski sich nach einer Meniskusverletzung im Aufbautraining befindet und dort bereits große Fortschritte macht, fehlt Güner noch die Spielpraxis, um eine ernsthafte Alternative für die Startelf zu sein.
Welchen Leistungsstand die Eintracht nun nach knapp einem Monat Vorbereitungsphase genau hat, lässt sich trotz zuletzt guter Auftritte gegen den Lüneburger SK (1:0) und den VfB Lübeck (0:0) nicht exakt abschätzen. „Das geht aber allen Mannschaften ähnlich. Die Ergebnisse von Testspielen und die Leistungen selbst sind nicht immer repräsentativ“, so Thomas Seeliger, „in Punktspielen gibt es andere psychische Anforderungen und eine andere Anspannung. Aber wir sind mit unserer Arbeit in der Vorbereitung zufrieden.“