Der 13 Jahre alte Leichtathlet der Bramstedter TS verbesserte bei den Mehrkampf-Kreismeisterschaften seinen Rekord um zwölf Zentimeter

Bad Segeberg. Bei den landesoffenen Kreis-Mehrkampfmeisterschaften in Bad Segeberg lag die Latte hoch für Aaron Köhler. Christian Köhler, zugleich Trainer und Vater, entschied sich nach Absprache mit seinem Filius, im zehnten und letzten Versuch auf die neue Bestmarke von 1,68 Meter zu gehen. „Da Aaron bisher maximal 1,56 Meter übersprungen hat, haben wir als Einstiegshöhe 1,47 Meter gewählt. Das Limit von zehn Versuchen war deswegen schnell aufgebraucht“, sagte Christian Köhler.

Aaron Köhler, der bisher den Hochsprung eher als notwendiges Übel betrachtete, schaffte auch diese Höhe. Das rhythmische Klatschen der Zuschauer beflügelte den jungen Mehrkämpfer, der nach seinem erfolgreichen Versuch tosenden Beifall bekam.

„Das hat mir sehr gut gefallen. Die Unterstützung des Publikums war toll“, sagte der 13-Jährige anschließend und gab auch gleich sein Erfolgsrezept preis. „Wir haben im Training vor allem an meinem Anlauf gearbeitet. Bis jetzt war ich immer viel zu langsam.“

Mit seinem schärfsten Konkurrenten John Schlegl vom Ahrensburger TSV lieferte sich Aaron Köhler in der Kreissporthalle ein packendes Duell bis zum Schluss und hatte am Ende nach Kugelstoßen, Weit- und Hochsprung sowie dem 50-Meter-Sprint die Nase vorn. Mit 2156 Punkten setzt sich der Bramstedter gegen seinen Kontrahenten (2116) durch und träumt nun von größeren Zielen. „Ich möchte mich für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften im Sommer qualifizieren“, sagte der Siebtklässler der Gemeinschaftsschule Auenland.

Aaron Köhler war nicht der einzige BT-Youngster, der in Segeberg auf sich aufmerksam machte. Gleich fünf Nachwuchstalente des Vereins landeten in der M14-Wertung unter den Top 12 – eine Tatsache, die für die Zukunft hoffen lässt. „Wir haben eine tolle Mannschaft zusammen“, sagt Christian Köhler, der sich die Betreuung mit Andreas Bernecker teilt. Dessen Schützling Dominik Posdorfer holte in der M14-Vierkampfwertung die Bronzemedaille, dahinter landeten Sidney Witt (6.), Tim Wiedemann (10.) und Adrian Griffel (12.).

Einen Sieger in der landesoffenen Wertung kann auch die Kaltenkirchener Turnerschaft präsentieren. Philipp Schmalz gewann den Dreikampf der Altersklasse M8 mit 564 Punkten und setzte sich knapp gegen den ein Jahr jüngeren Lübecker Trond Dierks (561) durch.

Die meisten Mehrkampf-Kreismeister stellt der SC Rönnau 74. Sechs Einzel- und sechs Staffeltitel holten die Sportler des erfolgreichen Vereins aus dem Osten des Kreisgebiets. In den höheren Altersklassen gingen jeweils zwei Titel an die Athleten des SV Henstedt-Ulzburg, der Bramstedter TS, der Kaltenkirchener TS und an die Sportler des SV Friedrichsgabe.

Eine Herausforderung waren die Meisterschaften nicht nur für die teilnehmenden Sportler, sondern auch für das Organisationsteam vom ausrichtenden Kreis-Leichtathletikverband Segeberg. Insgesamt 390 Talente waren an zwei Tagen in Bad Segeberg am Start, zu viele, um den Zeitplan auch nur ansatzweise einzuhalten.

In der Altersklasse W11 gingen 34 Mädchen an den Start. Kein Wunder, dass die Aktiven an den Stationen lange Wartezeiten hinnehmen mussten und erst am Abend aus der Halle kamen. „Wir haben die Meisterschaften erstmals landesweit ausgeschrieben und ahnten nicht, dass die Resonanz so groß sein würde. Aber in der Halle gibt es nicht so viele Mehrkampfveranstaltungen“, sagte KLV-Pressesprecherin Katrin Blumhagen.

Im kommenden Jahr wird es die Veranstaltung in der Kreisstadt deshalb in dieser Form nicht mehr geben. „Wir werden auf der nächsten Vorstandssitzung gemeinsam überlegen, was wir tun können. Wir könnten zum Beispiel früher beginnen oder aber die Teilnehmerzahl begrenzen“, so Katrin Blumhagen.