Drittliga-Volleyballer des 1. VC Norderstedt ziehen in der Moorbekhalle gegen den SV Warnemünde im Tiebreak den Kürzeren

Norderstedt. Es war ein Déjà-vu der unangenehmen Art für die Volleyballer des 1. VC Norderstedt, die aktuell mit 15 Punkten Tabellenfünfter der 3. Liga Nord sind. Eine Woche nach der 2:3-Heimpleite gegen den VfL Pinneberg zog das Team des Trainerduos Thomas Broscheit und Sven Klieme auch im Duell mit dem SV Warnemünde mit 2:3 (26:24, 21:25, 18:25, 25:18, 8:15) den Kürzeren und musste sich demzufolge nach zwei Stunden Kampf mit einem mageren Zähler begnügen.

Schon das Hinspiel in Warnemünde hatte der VCN am 9. November 2013 nach heftigen Wortgefechten mit dem Schiedsgericht und diversen Sperren für Norderstedter Akteure mit 2:3 verloren. Die zweite Partie gegen die Crew von der Ostsee war praktisch eine Kopie der Pinneberg-Partie; erneut sicherte sich der VCN den ersten Durchgang, machte dabei aus einem 22:24-Rückstand noch ein 26:24. Eigentlich ein Momentum, das die Hausherren vor rund 40 Fans hätten nutzen müssen.

Die Art und Weise, wie der 1. VC Norderstedt im zweiten Durchgang ein zwischenzeitliches 8:12 in eine 17:15-Führung umwandelte, machte zusätzlich Mut. Zuspieler Jonas Wolff setzte seine Angreifer gut in Szene, der Block stand (noch) gut – und so erzielte der VCN immer wieder direkte Punkte, anstatt von den Fehlern des Gegners zu leben.

Doch damit war nach der ersten Warnemünder Auszeit Schluss. Die Norderstedter Fehlerquote stieg im gleichen Maß sprunghaft an, wie die Gäste an Selbstvertrauen und Effizienz gewannen. Nach dem 20:19 dauerte es nur noch zwei Minuten, bis der SVW den Satz mit 25:21 eingetütet hatte.

Dieses Negativerlebnis schien indes schnell vergessen zu sein. Der dritte Durchgang verlief zunächst ausgeglichen, und beim Zwischenstand von 11:8 schienen sich die Norderstedter wieder freigespielt zu haben. Doch dann nahm die Partie eine unerwartete Wende: Warnemündes Mittelblocker Ludwig Nagel startete eine Serie unangenehmer Flatteraufschläge. Er gab den Ball erst wieder ab, als seine Mannschaft mit 16:12 in Front lag. „Das hat uns den Zahn gezogen“, sagte VCN-Diagonalangreifer Matthias Ahlf.

Er und seine Mannschaftskollegen waren allerdings weit davon entfernt, sich zu diesem Zeitpunkt schon geschlagen zu geben. Die VCN-Trainer stellten ihr Team neu ein, Steffen Trommeshauser rückte für den bis dahin stabilen, aber müde gespielten Kapitän Alexander Hente in den Mittelblock. Zusammen mit der Besinnung auf ihre Qualitäten trumpften die Norderstedter stark auf, lagen nicht ein einziges Mal zurück und machten die letzten fünf Punkte am Stück zum 25:18.

Eigentlich hätte dies die Hausherren beflügen müssen – doch das Gegenteil war der Fall. Mit 3:0 und 6:2 gelang den Gästen ein Blitzstart. Zwar keimte noch einmal Hoffnung auf, als dder VCN nach mehreren gelungenen Aktionen von Außenangreifer Mirko Suhren und einem Aufschlag-Ass von Jonas Wolff bis auf 8:10 herankam.

Die letzten beiden Minuten der Begegnung waren dann aber wieder beispielhaft für das aktuelle Problem des 1.VC Norderstedt: Die Versuche von Matthias Ahlf, Stefan Radtke und Mirko Suhren landeten entweder im Aus oder im Block – ohne weiteren Punktgewinn gab der VCN den Tiebreak und somit das gesamte Match mit 8:15 ab.

„Unsere Eigenfehlerquote ist einfach zu hoch“, sagte Coach Thomas Broscheit. Und sein Kollege Sven Klieme ergänzte: „Wir haben kaum direkte Blockpunkte erzielt. Außerdem hat Warnemünde in der Feldabwehr deutlich wirksamer agiert.“

Womit schon einmal die Trainingsinhalte bis zum nächsten Heimspiel am Sonnabend, 8. Februar, 19 Uhr, gegen den Tabellenzweiten TKC Wriezen definiert sein dürften. Thomas Broscheit: „Wir werden in der kommenden Woche an der Abstimmung zwischen Block und Feldabwehr arbeiten.“