Die in Norderstedt lebende Sportschützin Patricia Piepjohn bereitet sich bei der Schützengilde Beckersberg auf die WM-Qualifikation vor

Norderstedt. Die Luftgewehr-Ligawettkämpfe der Saison 2013/2014 enden für die beiden höchstklassigen Mannschaften des SV Roland Bad Bramstedt und von der BSG Stadtwerke Norderstedt mit gemischten Gefühlen.

Gedrückte Stimmung herrscht bei den Roland-Schützen (8./0:14 Punkte). Die knappe 2:3-Niederlage am letzten Wettkampftag der 2. Bundesliga Nord in Braunschweig gegen den direkten Tabellennachbarn SV Leuchtenburg (7./4:10) hat den direkten Abstieg der Kurstädter in die Verbandsliga Schleswig-Holstein zur Folge. Nur Ilonka Wendt und Jan Schümann hatten im Abstiegsfinale für den SV Roland punkten können.

Deutlich rosiger die Situation bei den Nachbarn der BSG Stadtwerke Norderstedt (1./10:0). Schon vor dem letzten Wettkampf am 2. Februar gegen Verfolger SK Salzhausen (2./10:2) steht das Team von BSG Sportwart Jürgen Schumacher als Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga fest.

„Und wir müssten schon glatt mit 0:5 verlieren, um den Hamburger Verbandsliga-Titel doch noch an die Salzhausener abzugeben“, sagte Jürgen Schumacher, den aber ein anderer Umstand ziemlich wurmt. „Der Termin für die Aufstiegsrunde in Hannover ist jetzt binnen weniger Tage gleich zweimal, nun auf den 8. März, verschoben worden. Das bedeutet für uns einigen organisatorischen Ärger und hat durch notwendige Umbuchungen von Reisen auch schon Kosten verursacht.“

Von Gefühlen wie Ärger ist hingegen eine Luftgewehrschützin aus Norderstedt weit entfernt. Im Gegenteil: Für Patricia Piepjohn, die seit August 2012 in Garstedt lebt und bei Philips Medical Systems in Hamburg ein Duales Studium absolviert, hätte die Saison kaum besser verlaufen können.

Die 19-Jährige aus Bad Nenndorf, die im Alter von zehn Jahren beim SC Rodenberg mit dem Schießen begann, darf sich auf die Teilnahme am Bundesliga-Finale am 8./9. Februar in Rotenburg an der Fulda vorbereiten. Mit der Schützenbruderschaft Freiheit aus Osterode im Harz hat Patricia Piepjohn Platz zwei der Nordstaffel erreicht.

Im Einklang mit dem guten Ergebnis der Osteroder (10:4 Zähler) steht die persönliche Bilanz der Juniorin, die im C-Kader des Deutschen Schützenbundes gefördert wird. Mit fünf Siegen und zwei Niederlagen ist sie Leistungsträgerin ihres Teams und weist mit einem Schnitt von 392 Ringen ein besseres Ergebnis als die gesamte Liga (391,36) auf. „Dabei ist das Luftgewehr meine schwächere Disziplin, die größten Erfolge habe ich mit dem Kleinkaliber-Gewehr erzielt“, sagt die 19-Jährige, „2010 und 2012 bin ich als Jugendschützin und B-Juniorin jeweils Deutsche Meisterin in der Liegenddisziplin geworden.“

Damit sich diese Erfolge auch in Zukunft einstellen und Patricia Piepjohn die Vorgaben von Bundestrainerin Claudia Kulla erfüllt, hat sie sich eine angemessene Übungsstätte gesucht – aber nicht direkt vor ihrer Haustür. „Ich habe mir zwar auch die Möglichkeiten bei der SG Norderstedt angesehen, und da war auch alles in Ordnung“, sagte die Junioren-Schützin, „aber letztlich habe ich mich der Schützengilde Beckersberg in Henstedt-Ulzburg angeschlossen. Deren moderner Schießstand mit elektronischer Trefferaufnahme hat mir mehr zugesagt.“

Und für das Erreichen ihres nächsten sportlichen Wunschtraums benötigt Piepjohn beste Übungsmöglichkeiten: „Ich möchte so gerne im September in Granada bei der Junioren-WM starten dürfen. Die Ausscheidungswettkämpfe dafür beginnen im Mai.“