Der FFC Nordlichter Norderstedt hinterlässt beim Arno-Holtz-Cup einen guten Eindruck, sucht derzeit aber händeringend nach neuen Schiedsrichtern

Norderstedt. Ein Nordlicht kommt selten allein. Das belegt nicht zuletzt der Vereinsname des Norderstedter „Freizeit-Fußball-Clubs“, der bewusst im Plural gehalten ist. Denn dass sich besagte Nordlichter inmitten der zahlreichen, teils bedeutend größeren Konkurrenten in der Stadt schon seit 1988 behaupten, ist der eigenen Gemeinschaft zu verdanken. Viele der Kicker kennen sich seit Jahrzehnten, die jeweiligen Söhne spielen in den heutigen Juniorenteams, die Väter etwa bei den Herren oder in der Ü32.

Das elfte Hallenturnier des FFC um den Arno-Holtz-Cup in der Moorbekhalle war wieder ein treffliches Beispiel für das Teamwork Marke „Nordlichter“. Thorsten Ukatz, Vorsitzender des Clubs, berichtete erfreut über die positive Resonanz seitens der Gäste, aber auch der Gastgeber. „Das Turnier kommt an. Viele Mannschaften haben bereits gesagt, dass sie im nächsten Jahr wiederkommen werden.“

Sofern die Norderstedter nicht selbst auf dem Parkett unterwegs waren, stellten sie sich bereitwillig hinter den Tresen und verkauften Würstchen, Kuchen oder Getränke. „Der ganze Verein hat das Turnier unterstützt“, so Thorsten Ukatz.

Das gilt auch für Arno Holtz, Namensgeber und Nordlichterurgestein, dem der FFC sehr am Herzen liegt. Umso mehr wird er sich gefreut haben, dass die ersten Herren des Ausrichters tatsächlich bis ins Finale vordrangen. „Ich habe Arno dann gefragt, ob wir das Turnier schon einmal gewonnen hätten. Er hat das verneint“, so Hendrik Lampen, Trainer der Kreisligatruppe. Im Endspiel schließlich unterlagen die Nordlichter jedoch dem Bezirksligisten Kummerfelder SV mit 1:2.

Doch dies war bei weitem nicht das einzige Gesprächsthema. Denn der FFC Nordlichter sucht derzeit händeringend nach neuen Schiedsrichtern. Hintergrund ist, dass der Kreisfußballverband seit vergangenem Sommer Sanktionen verhängt gegen Vereine, die einen sogenannten „Fehlbestand“ aufweisen. Norderstedt müsste drei Referees stellen, hat mit Andreas Göttsche jedoch nur einen Unparteiischen, sodass neben einer Geldbuße (125 Euro) die Kreisligaherren mit drei Punkten Abzug in die Saison starteten. Diese Strafe würde sich für die Punktserie 2014/2015 sogar verdoppeln.

„Das ist ein Riesenproblem für uns“, sagt Thorsten Ukatz. Und Trainer Hendrik Lampen erklärt, warum es so schwierig ist, Referees zu finden. „Unsere Mitglieder sind alle entweder selbst aktiv oder engagieren sich für unsere Jugendmannschaften. In meinem Team kommen zudem 13, 14 Spieler aus Hamburg. Das wäre vom Zeitaufwand schwierig, auch noch zu pfeifen.“

Und wer Spiele leiten möchte, würde sich generell lieber Hamburger Vereinen anschließen. „Die wollen nicht gerne nach Rickling oder Daldorf fahren“, so Lampen.

Die Nordlichter hoffen auf Fußballer, die Lust haben, sich einem kleinen, geselligen Club anzuschließen – sei es nur als Schiedsrichter, oder eben parallel auch als Aktiver für eine der Mannschaften. Bei Interesse ist Thorsten Ukatz telefonisch (0176/61765188) oder per E-Mail (ukatz@aus.de) erreichbar.

Einem weiteren Thema stehen der FFC Nordlichter Norderstedt und weitere Vereine weitestgehend machtlos gegenüber. Seit Sommer dürfen auf dem Kunstrasenplatz am Gymnasium Harksheide von Montag bis Freitag sowie sonntags von 13 bis 15 Uhr keine Punktspiele stattfinden. Dies ist Konsequenz einer einstweiligen Verfügung, die Anwohner unter Berufung auf Lärmbelästigung erwirkt haben. Der Fall liegt nun bei der Stadt Norderstedt, die Eigentümerin der 2009 von Grand auf Kunstrasen umgebauten Anlage ist.

Zwar trainieren die Nordlichter weiterhin am Langenharmer Weg – wie auch der Norderstedter SV, der 1. Norderstedter FC sowie Rot-Weiß Norderstedt. „Mittwochs tummeln sich dort drei Herrenmannschaften, das ist nicht einfach“, sagt Hendrik Lampen. Die Kreisligaspiele des FFC werden nun aber notgedrungen im Moorbekstadion ausgetragen, weil die Akteure den lieb gewonnenen Freitagabendtermin nicht aufgeben wollten.