Dänisches Luftgewehr-Ass der BSG Stadtwerke ist bei den 9. Norderstedt Open eine Klasse für sich

Norderstedt. So wünscht sich jeder Ausrichter einer Schießsportveranstaltung den Verlauf seines Events. Spitzenleistungen, zufriedene Aktive, bestens aufgelegte Zuschauer und am Ende eine frischgebackene Weltrekordlerin, die souverän den Titel in der prestigeträchtigsten von sieben Konkurrenzen einfährt – so lautet die Zusammenfassung der 9. Norderstedt Open für Luftgewehr- und erstmals Luftpistolenschützen in der Halle des Gymnasiums Harksheide.

„Es hat zwar rund elf Stunden gedauert, bis die letzte Siegerin feststand. Aber es hat sich gelohnt, so lange zu warten“, sagte Organisator Jürgen Schumacher von der BSG Stadtwerke Norderstedt. Der Schießsportwart, der das Geschehen moderierte, bezog sein Fazit vor allem auf den Auftritt von Stine Nielsen. Die 22 Jahre alte Nationalkaderschützin aus Dänemark startet in der Verbandsliga Hamburg für die BSGStadtwerke, um nicht aus dem Wettkampfrhythmus zu geraten.

Die Teilnehmerin an den Olympischen Spielen 2012 in London hatte schon bei ihrem letzten Wettkampf für die Norderstedter Schützen brilliert. Beim 5:0-Erfolg gegen den SV Neu Wulmstorf schaffte sie einen perfekten Durchgang mit 400 Ringen. „Damit hatte Stine den Weltrekord in dieser Disziplin eingestellt.“ Damit nicht genug: Beim 4:1-Sieg über den SV Sprötze Kakenstorf ließ die treffsichere Dänin, die mit dem Stadtwerke-Team die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga erreicht hat, gleich noch eine 399 folgen. Schumacher: „Was Stine zurzeit leistet, ist absolute Weltklasse.“

Davon durften sich die zahlreichen Zuschauer in der mit Tischen und Bänken ausgestatteten Halle aus erster Hand überzeugen. Wie immer bei den Norderstedt Open konnten die Schießsport-Fans die Treffer der Aktiven auf einer Videowand verfolgen. Schuss für Schuss wurde eingeblendet und je nach Qualität als roter (10 Ringe), gelber (9 Ringe) und blauer Punkt (8 Ringe und schlechter) dargestellt.

So waren alle hautnah dabei, als sich in der offenen Klasse die Luftgewehr-Konkurrenz der Entscheidung näherte – und zwar auf völlig neuem Weg. Hatte sich bislang das Teilnehmerfeld im K.-o.-System auf nur noch zwei Schützen reduziert, ermittelten diesmal nach der Auftakt-K.o.-Runde gleich acht Starter die beiden Teilnehmer am Finale.

„Wir haben die geänderten internationalen Wettkampfregeln übernommen“, sagte Jürgen Schumacher, „das ist für die Zuschauer interessanter als unser bisheriger Modus.“ Und so begann nach sechs gemeinsamen Auftaktschüssen die spannende Ausscheidungsrunde. Nach zwei weiteren Versuchen musste der nun Punktschlechteste gehen, zwei Schüsse später der Nächste – bis noch zwei Schützen übrig waren.

Die Gegnerin der unantastbaren Stine Nielsen im Mini-Finale, das aus nur noch vier weiteren Schuss bestand, machten Ann-Christin und Annika Schroedter vom SV Roland Bad Bramstedt unter sich aus. Ann-Christin entschied das packende Duell nach mehreren Führungswechseln für sich. Der Rückstand auf Nielsen, die nach 20Schüssen beeindruckende 209,8 Ringe auf dem Konto hatte, betrug letztendlich allerdings 8,8 Ringe.

Für die Bramstedter Schwestern war der deutliche Abstand jedoch Nebensache. „Annika Schroedter hat mir mitgeteilt, dass ihr der Wettkampf einen Riesenspaß gemacht hat und dass sie mit der Organisation sehr zufrieden war“, sagte Jürgen Schumacher, „und Joachim Kopetsch, der Sportleiter des SV Roland Bad Bramstedt, der mit zwei Siegern der erfolgreichste Verein war, findet den neuen Finalmodus genial. So viel Anerkennung tut gut.“

Lob für die BSG Stadtwerke Norderstedt gab es aber auch von den in den Vorkämpfen ausgeschiedenen Wettbewerbern, die sich in einem B-Finale messen durften. Zusammen mit den erstmals ausgerichteten Luftpistolen- und Luftpistolen-Auflage-Konkurrenzen wurden die Norderstedt Open somit noch einmal attraktiver. Jürgen Schumacher: „Ich bin optimistisch, dass sich für die 10. Norderstedt Open mehr als 130 Schützen für die 80 Startplätze qualifizieren wollen.“

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