Der erste Rückrundengegner des Drittliga-Tabellenführers, die Bundesligareserve des TSV GWD Minden, will sich für sein Pokal-Aus rehabilitieren

Henstedt-Ulzburg. Ein wütender Stier ist bekanntlich besonders gefährlich. Und es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg an diesem Sonnabend, 19 Uhr, die Analogie auch auf ihren ersten Punktspielgegner 2014 anwenden dürfen, ja sogar müssen.

Als würde es nicht genügen, dass die Männer von Coach Tobias Skerka zum Rückrundenauftakt als Tabellenführer (27:3 Punkte/512:390 Tore) wie schon in der gesamten Hinserie die Rolle des Gejagten übernehmen müssen. Nun kommt mit dem Tabellendritten, der zweiten Mannschaft von Bundesligist TSV GWD Minden (19:11/470:436), ein potenzieller Stolperstein in die Halle an der Maurepasstraße – und: Die Gäste sind wütend.

Zumindest deren Trainer Aaron Zierke stand wohl am Mittwochabend die Zornesröte im Gesicht. Im Viertelfinale des Westfalenpokals hatten seine Männer beim klassentieferen Oberliga-Tabellenführer VfL Eintracht Hagen II eine bittere 35:36-Niederlage kassiert. „Unterirdisch... unsere schlechteste Saisonleistung“, zitiert das Mindener Tageblatt den Coach und lässt ahnen, welches Ziel der angefressene GWD-Trainer seinen Akteuren nun in die Partie mitgibt: Wiedergutmachung!

SVHU-Trainer Tobias Skerka hat das Ergebnis des Gegners mit Interesse registriert, hütet sich aber, aus diesem Favoritensturz Rückschlüsse auf eine mögliche Schwäche der Mindener zu ziehen. „Das darf man nicht überbewerten; Eintracht Hagens zweite Mannschaft dürfte einige Unterstützung von Spielern aus dem Drittligakader erhalten haben“, sagte Tobias Skerka. „Uns erwartet unverändert ein unbequemer Gegner, der eine sehr offensive 3:2:1-Deckung spielt, bestimmt Verstärkung aus dem Bundesligakader erhält und nun auch noch besonders motiviert zur Sache gehen wird. Wir sind gewarnt.“

Daher haben sich die Henstedt-Ulzburger in ihrer Trainingswoche auch akribisch auf die Abwehrgangart ihrer Gäste vorbereitet, wollen aber vor allem vermeiden, sich zu oft mit ebendieser auseinandersetzen zu müssen. „Wichtig ist, dass unsere eigene Abwehr steht, sei es die 6:0- oder die 5:1-Formation“, sagt Skerka, „ein Schlüssel zum Sieg wird für uns sein, dass wir viele Gegenstoßtreffer generieren.“

Doch für Ballgewinne und Gegenstoßtore muss der SVHU-Coach möglicherweise auf eine zuletzt wirksame Waffe verzichten: Rechtsaußen Christoph Wischniewski hat nach Verletzung des rechten Sprunggelenks im Testspiel am vergangenen Sonnabend gegen die SG Wallau die Woche über nicht trainiert und wollte erst im Abschlusstraining seine Spielfähigkeit überprüfen. Fällt er aus, wäre Lars Bastian der einzige etatmäßige Rechtsaußen.

Die SVHU-Frauen beginnen um 16 Uhr gegen Buxtehude II den Doppelspieltag

Drei Stunden vor dem Match der Männer wird im Schulzentrum das Punktspiel der ersten Frauenmannschaft gegen Spitzenreiter Buxtehuder SV II angepfiffen. Vorbereitet wurde der Tabellenfünfte der 3. Liga Ost, der sich für die unnötige 22:24-Niederlage beim SV Grün-Weiß Schwerin am vergangenen Wochenende rehabilitieren will, von Sebastian Schräbler. Trainer Volker Paul, der nach einer Operation seinen rechten Fuß bis Ende Januar nicht belasten darf, hofft auf eine Trotzreaktion des Teams. „Ich bin optmistisch, wir haben nichts zu verlieren.“

SVHU-Fans und andere handballinteressierte Zuschauer können sich in den Pausen beider Spiele und zwischen den Partien im Foyer am Verkaufsstand von Kooperationspartner TeamGeist mit Angeboten rund um den Handball-Sport eindecken. Außerdem liegen noch Restexemplare des hochwertigen Wandkalenders 2014 mit den schön anzusehenden Fotos der SVHU-Spielerinnen im 50er-Jahre-Style zum Verkauf bereit. Der Erlös hilft dabei, die Saisonkosten der Mannschaft von Coach Volker Paul zu decken.