Die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt überzeugen im Testmatch gegen Holstein Kiel trotz einer 0:2-Niederlage

Norderstedt. Normalerweise kommt das Beste zum Schluss. Die Fußballer von Eintracht Norderstedt durften bzw. mussten sich allerdings schon zum Auftakt der Testphase mit dem sportlich hochwertigsten Kontrahenten messen, den das Winterprogramm bereithält. Holstein Kiel, seit Sommer 2013 Drittligist, hat in Schleswig-Holstein seit einiger Zeit eine Ausnahmestellung sowohl im Nachwuchs- wie im Profisektor.

Die unterschiedlichen Voraussetzungen unterstrich bereits der Blick auf die jeweiligen Kader für die Partie im Edmund-Plambeck-Stadion. So hatte Kiels Trainer Karsten Neitzel 22 Spieler nominiert und gestattete jedem Akteur exakt eine Halbzeit – auf den jüngsten Neuzugang, den aus der ersten norwegischen Liga verpflichteten Dänen Mikkel Vendelbo, verzichtete er diesmal noch.

Auf Norderstedter Seite lag das Augenmerk zunächst auf Innenverteidiger Maciej Kwiatkowski. Der hatte seit Monaten kein komplettes Fußballmatch mehr bestritten, machte zuletzt allerdings im Training signifikante Fortschritte und dürfte seinen Rückstand bald aufgeholt haben. „Es war ein gutes Gefühl für mich“, sagte der 25 Jahre alte Neuzugang aus Rehden unabhängig von der 0:2 (0:1)-Niederlage seines neuen Clubs. Dann deutete er auf seinen rechten Fuß: „Der macht ein wenig Probleme“ – das sei die Folge eines Zweikampfes beim Hallenturnier in Quickborn.

Nicht ausgeschlossen, dass er bis zum ersten Regionalliga-Punktspiel am 9. Februar gegen die U23 des VfL Wolfsburg dem bisher gesetzten Marin Mandic – dieser verpasste das Duell mit Kiel berufsbedingt – ernsthafte Konkurrenz machen könnte. Mike Eglseder, der rechte zentrale Abwehrmann, ist derzeit unumstritten und spielte so auch beim ersten Test durch.

Die Eintracht demonstrierte vor 200 Zuschauern positive Eigenschaften, die ihr bereits in der Regionalliga Erfolge verschafft haben. „Wir haben gut kombiniert, waren bissig im Zweikampf“, sagte Trainer Seeliger. Insbesondere im ersten Durchgang gestaltete seine Mannschaft mittels Forechecking die Begegnung offen, hätte etwa durch Linus Meyer oder Björn Nadler durchaus in Führung gehen können.

Glück hatte hingegen Keeper Johannes Höcker. Der stoppte in der 26. Minute Holstein-Angreifer Marcel Schied per Notbremse, was im Punktspiel mit Sicherheit einen Platzverweis zur Folge gehabt hätte. In Testpartien verzichten Schiedsrichter in der Regel jedoch auf Rote Karten, sofern kein brutales Foul oder eine Tätlichkeit vorliegt. In diesem Fall drückte Murat Yilmaz (FC Türkiye) beide Augen zu; Höcker blieb auf dem Feld und parierte den Strafstoß von Deran Toksöz. Schied (43.) mit einem Abstauber sowie Tim Siedschlag (61.) mit einem Flachschuss aus halbrechter Position erzielten schließlich die beiden Tore der Gäste.

Zu Wochenbeginn hatte sich Steven Tegeler von Eintracht Norderstedt verabschiedet. Der 19 Jahre alte Rechtsverteidiger war in der bisherigen Saison auf gerade einmal zehn Einsatzminuten gekommen. „Wir haben ihm gesagt, dass er es weiter schwer gehabt hätte. Es ist eine Geduldsfrage. Von dem halben Jahr bis zum Sommer hätte Steven auch zehren können“, so Thomas Seeliger. Tegeler spielt künftig für den SV Rugenbergen (Oberliga Hamburg).

Am Wochenende starten die Garstedter bei der Hamburger Hallenmeisterschaft und treffen dort (ab 13 Uhr, Sporthalle Hamburg) zunächst in der Gruppenphase auf den FC St. Pauli II, die TuS Dassendorf sowie die SV Halstenbek-Rellingen. Das nächste Testspiel findet am Mittwoch, 15. Januar (19.30 Uhr, Kunstrasen Ochsenzoller Straße) gegen TuRa Harksheide statt.

Tore: 0:1 Marcel Schied (43.), 0:2 Tim Siedschlag (61.).Zuschauer: 200.Eintracht Norderstedt: Höcker (46. Oest) – Heinemann (46. Cengiz), Eglseder, Kwiatkowski (46. Aniteye), Rose (70. Oguz) – Browarczyk, Koch – Kunath (46. Marxen), Nadler (46. Tunjic), Meyer – Lüneburg (46. Kummerfeld).