Drittliga-Handballer bangen um Renke Bitter, Steffen Köhler und Christoph Wischniewski

Henstedt-Ulzburg. Wer rastet, der rostet – so lautet eine Binsenweisheit mit hohem Wahrheitsgehalt. Doch wer mit Blick auf diesen Merksatz glaubt, dass Lasse Kohnagel, Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg, Trainingsrückstand haben könnte, der befindet sich auf dem Holzweg.

Der Linkshänder musste beim 38:31 (16:17)-Erfolg der „Frogs“ im Trainingsmatch gegen die SG Wallau (Tabellenzweiter der 3. Liga Ost) als einziger SVHU-Akteur fast 60 Minuten durchspielen. Kohnagels Teamkameraden dagegen wurden von Coach Tobias Skerka im Viertelstunden-Takt ein- und ausgewechselt.

Doch die 50 Schaulustigen in der Halle an der Maurepasstraße wurden keinesfalls Zeugen einer „Extra-Trainingseinheit“ für den Rückraum-Shooter. Skerka fehlte für diese Position schlicht eine Alternative. „Renke Bitter geht am Montag noch mal wegen seiner Sprunggelenksverletzung zum Arzt“, sagte der Übungsleiter, „wir wollen endlich eine hundertprozentige Diagnose für seine Beschwerden, um ihn gezielt behandeln zu können.“

Demzufolge blieb Lasse Kohnagel der Platz im rechten Rückraum vorbehalten – ein Job, den er mit sechs Toren bestens erfüllte. „Vielleicht war das ganz gut so. Direkt nach den Feiertagen gibt es keine bessere Möglichkeit, um wieder reinzukommen, als viel zu spielen“, sagte Kohnagel.

Seinem gut gerötetem Gesicht war die knappe Stunde Volldampf anzusehen. „60 Minuten sind schon recht hart; es wäre schön, wenn Renke bald wieder fit wäre.“

Ebenfalls sechsmal trafen Tim Völzke im linken Rückraum und Steffen Köhler. Der 25 Jahre alte Kreisläufer wagte nach seiner Knie- und Schienbeinkopf-Verletzung aus dem August einen ersten Belastungstest und wurde auch schnell von seinen Mannschaftskameraden mit Anspielen gefunden.

Doch es gibt keinen Grund zur Euphorie: „Die Treffer waren zwar erfreulich, aber Steffen verspürt weiterhin Schmerzen im lädierten Knie“, sagte Teammanager Joachim Jakstat. Demzufolge steht noch in den Sternen, wann Köhler seinen Kreisläuferkollegen Lars-Uwe Lang dauerhaft entlasten kann.

Und noch ein weiterer Akteur läuft Gefahr, den Rückrundenauftakt des Tabellenführers der 3. Liga Nord am kommenden Sonnabend in Henstedt-Ulzburg gegen den TSV GWD Minden II zu verpassen. Rechtsaußen Christoph Wischniewski knickte fünf Minuten vor Schluss bei einer Abwehraktion mit dem rechten Fuß um. Er musste nach der Partie von Kapitän Nico Kibat beim Weg in die Kabine gestützt werden. Wischniewski: „Ich bin Montag beim Arzt, dann weiß ich mehr.“

Immerhin: Tobias Skerka verzeichnete nach einer viertelstündigen Anlaufphase ein gutes Spiel seiner Männer gegen die SG Wallau. „Mir hat zwar nicht gefallen, dass wir in der ersten Halbzeit erst spät zugepackt haben“, sagte der Coach, „dafür haben die Wechsel gegen einen über 40 Minuten starken Gegner keinen Leistungseinbruch nach sich gezogen, und sowohl das 6:0- als auch das 5:1-Deckungssysteme haben funktioniert.“

Spielverlauf: 3:3, 3:5, 4:6 (10.), 6:8, 8:10 (15.), 8:13, 12:13 (21.), 12:15, 15:16 (26.), 16:17 – 18:17 (33.), 20:18, 20:20 (36.), 23:23 (41.), 25:25, 27:25 (45.), 29:26, 31:29 (51.), 33:30 (55), 36:30, 38:31. Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Lasse Kohnagel, Tim Völzke und Steffen Köhler (je 6), Lars-Uwe Lang (4), Nico Kibat (4/davon 1 Siebenmeter), Lars Bastian, Matthias Karbowski und Christoph Wischniewski (je 3), Jens Thöneböhn (2) und Florian Bitterlich (1).