Olaf Knüppel, Chef der SVHU-Leistungsmannschaften, stellt die ersten drei Mitglieder des neuen Kompetenzteams vor

Henstedt-Ulzburg. Die Nachricht hatte Anfang Oktober dieses Jahres die Handballszene im Kreis Segeberg aufgerüttelt. Die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg hatten eine furiose Siegesserie gestartet, erkennbaren Willen gezeigt, den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen – und mussten doch eine Hiobsbotschaft verkünden.

Ein Hauptsponsor der „Frogs“ hatte Insolvenz angemeldet und so eine 150.000 Euro große Lücke in den rund 600.000 Euro umfassenden Etat für die Serie 2013/2014 gerissen. Die Jahre lange sportliche Aufbauarbeit von Olaf Knüppel, Geschäftsführer der SVHU Handball-GmbH, Männertrainer Tobias Skerka und seinem Team sowie den vielen Helfern im Hintergrund stand plötzlich dem Aus.

Zur Überbrückung gelang es Knüppel, für die Handball GmbH ein vereinfachtes Sanierungsverfahren in Gang zu setzen, um so mit Hilfe von Bürgschaften der Agentur für Arbeit die bis zum Jahresende anfallenden Gehaltszahlungen leisten zu können. Mit Blick auf die langfristigen Ziele der Henstedt-Ulzburger vertrat der Handballchef – ganz Optimist – die Auffassung, „dass diese Krise auch eine Chance ist.“

Nun zeichnet sich ab, wie diese hoffnungsvolle Prophezeihung wohl gemeint war. Olaf Knüppel hat die Einrichtung eines Wirtschaftsrats für die Leistungshandballer verkündet und präsentierte sogleich drei Gründungsmitglieder, die man getrost als wirtschaftliches Kompetenzteam bezeichen darf.

Mit Jürgen Hauser, 55, will sich der Personalleiter der Berenberg Bank, Deutschlands ältester Privatbank, und Vater einer SVHU-Nachwuchshandballerin für den Verein einsetzen. „Ich habe gesehen, dass meine Tochter im SVHU ausgezeichnet gefördert und betreut wird. Da ist die Liebe zum Handball bei mir als Vater stetig gewachsen.“

Auch bei Dirk Aagaard war es die sportlich aktive Tochter, die ihn für die Nöte der Handballer sensibilisiert hat. Der 48 Jahre alte Vorstand der akquinet AG, einem bundesweit tätigen IT-Dienstleister aus Hamburg, der seinen Hauptsitz 2014 nach Norderstedt verlegen will, ist ein Weiterbestehen der Leistungs-Handballer wichtig. „Eine Region braucht sportliche Vorbilder, und die ,Frogs‘ sind Sympathieträger wie auch erstklassige Botschafter für die Gemeinde Henstedt-Ulzburg“, so Aagaard.

Achim Wils, 56, der als Direktor der ECE Projektmanagement Gmbh&Co. KG Shopping-Center entwickelt und vermarktet, präzisiert, wie die Hilfe der Fachleute aussehen soll. „Wir wollen mit unseren Netzwerken helfen, dass der Verein auf eine breite, wirtschaftlich gesunde Basis gestellt wird und nicht alles auf den Schultern von Olaf Knüppel lastet“, sagt Wils, der Stiefvater von SVHU-Linksaußen Sven Thöneböhn. „Wir haben Kontakte nicht nur in die Wirtschaft, sondern auch in die Politik, um Leistungshandball in Henstedt-Ulzburg zu fördern.“

Und was sagt Olaf Knüppel? „Das ist ein sehr schöner Schritt in die richtige Richtung, aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Zwar sieht es gut aus, Gelder für die kommende Saison zu akquirieren, aber die aktuelle Lücke muss noch geschlossen werden, was nicht einfach ist. Wir müssen bis zum 30. April unsere Lizenzunterlagen für die 2. Bundesliga 2014/2015 einreichen. Es gibt also noch sehr viel zu tun.“