Drittliga-Handballerinnen kassieren in einer umkämpften Partie beim TSV 1860 Travemünde eine 30:31-Niederlage

Henstedt-Ulzburg. Das Handball-Landesderby zum Hinrundenende in der 3. Liga Ost zwischen den Frauen des SV Henstedt-Ulzburg und dem gastgebenden TSV 1860 Travemünde wurde zu der spannenden und umkämpften Partie, wie es die Beteiligten erwartet und sich die Zuschauer in der Senator-Emil-Possehl-Halle erhofft hatten.

Dass es am Ende jedoch der knappe 31:30 (15:12)-Heimsieg für den Zweitliga-Absteiger wurde, wurmte SVHU-Coach Volker Paul in der anschließenden Bilanz schon ein wenig. „Vom Spielverlauf her wäre zumindest ein Unentschieden gerecht gewesen“, sagte Paul, „wir müssen uns wohl vorwerfen, in einigen wichtigen Phasen zu viele Chancen liegengelassen zu haben.“

Ein Umstand, der auch einige Mitglieder des SVHU-Kaders ganz besonders ärgern dürfte, war es doch für Bente Maassen, Janicke Bielfeldt, Nina Schilk und Keeperin Jennifer Knust die Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte.

Entsprechend engagiert gingen die Gäste ins Match mit dem bisherigen Tabellenführer, in dessen Reihen mit Franziska Haupt die mit 103 Treffern zweiterfolgreichste Torschützin der Liga steht. Zur Erinnerung: Haupt hatte vor der Saison den Henstedt-Ulzburgerinnen eigentlich schon eine Zusage gegeben, ging dann aber doch zum TSV.

Der erste Schwung brachte dem SVHU eine 2:0-Führung durch Treffer von Marleen Völzke. Danach nahmen die Gastgeber Fahrt auf und nutzten konsequent die an diesem Tag zu häufig auftretenden „Stockfehler im Angriffsaufbau“, wie Volker Paul sagte. So setzten Franzi Haupt (3 Tore) und die von Coach Paul stark eingeschätzte Dänin Frederikke Buhl Laerke (4 Feldtore, dazu 5 Siebenmeter) geringere Akzente als erwartet. Aber zum Beispiel eine Karen Wessoly traf sechsmal für den TSV, davon dreimal in der Schlussphase.

Diese letzten zehn Minuten, nachdem Henstedt-Ulzburg erfolgreich zum 26:26 aufgeholt hatte, boten laut Paul in der 56. Minute auch die Schlüsselszene der Partie. Eine Abwehraktion von Laura Neu gegen Franziska Haupt wurde von den Unparteiischen als grobes Foul gewertet und mit der Roten Karte bedacht. „Die Hinausstellung war überzogen; so waren wir in dieser Phase vier von zehn Minuten in Unterzahl“, sagte Paul, der unter anderem Lob für die Leistung von Tina Pejic im rechten Rückraum und Keeperin Jenny Knust, die 18 Bälle hielt und selber ein Tor über das Spielfeld hinweg warf, verteilte. „Schade – es war mehr drin für uns.“

Spielverlauf: 0:2 (2.), 3:2, 5:3 (8.), 8:8 (19.), 11:10, 13:10 (26.), 15:12 – 17:12 (32.), 18:15 (36.), 20:16, 21:18 (43.), 21:20, 24:21 (46.), 24:24 (49.), 26:24, 26:26 (52.), 29:26 (56.), 30:29 (59.), 31:29, 31:30. Tore des SVHU: Tina Pejic (8/davon 4 Siebenmeter), Nina Schilk (6), Bente Maassen (4), Marleen Völzke (4/1), Janicke Bielfeldt (3), Christina Vogt (2), Jenifer Knust, Laura Neu und Alisa Oehme (je 1). Tabelle: 1. Buxtehuder SV (22:4 Punkte/367:302 Tore), 2. TSV Travemünde (22:4/402:343), 3. HC Leipzig II (20:6/398:348), 4. Frankfurter HC (19:7/320:290), 5. SVHU (14:10/357:318), 6. TSV Owschlag (14:!2/381:351), ..., 12. SV GW Schwerin (7:17/297:334), 13. Rostocker HC (4:22/314:393), 14. SV 63 Brandenburg-West (1:25/305:415).