Miriam Ludwig, 13, setzt bei den Tischtennis-Landesmeisterschaften den Ratschlag ihrer Trainerin optimal um

Norderstedt. Den entscheidenden Tipp bekam Miriam Ludwig, als sie im Halbfinale der Tischtennis-Landesmeisterschaften in der Segeberger Kreissporthalle bereits mit 1:3 Sätzen gegen ihre ehemalige Vereinskameradin und Freundin Luca-Marie Kabel (Kaltenkirchener TS) zurücklag. „Mein Coach Karin Lentsch sagte mir, ich solle kürzer schupfen“, erinnert sich Miriam Ludwig.

Die 13-Jährige nahm die Worte der Trainerin ernst, schlug fortan kürzere Bälle, ihre Kontrahentin konnte nicht mehr so effektiv angreifen. Miriam Ludwig schaffte es, das Match zu drehen, gewann mit 4:3 und setzte sich anschließend im Finale mit demselben Ergebnis gegen ihre Angstgegnerin Jana Fernholz (Preetzer TSV) durch.

„Jana spielt mit Material, das mag Miriam nicht so“, sagte SVF-Jugendwart Jörg Albrecht vor dem Finale. Doch die langen Noppen brachten der Preetzerin nur in den ersten Sätzen des Matches einen Vorteil. Miriam Ludwig ließ sich trotz eines 0:3-Rückstandes nicht aus der Ruhe bringen und drehte auch diese Partie zu ihren Gunsten.

Der Sieg ist für Miriam Ludwig ein großer Erfolg, aber sie denkt schon weiter. „Ich möchte in Deutschland gerne unter die Top 24 kommen“, sagt die Neuntklässlerin, die nicht nur als Einzelspielerin Erfolge feiert. Die Damen-Landesligamannschaft des SV Friedrichsgabe (Wiebke Gerdau, Melanie Schiemann, Miriam Ludwig, Bettina Ludwig, Karin Lentsch, Sabrina Militzer) steht mit 16:0 Punkten an der Tabellenspitze der Staffel Süd und könnte somit im Frühjahr den Sprung in die Verbandsliga schaffen.

Im Doppel sicherte sich Miriam Ludwig in Segeberg an der Seite von Luca-Marie Kabel die Vizemeisterschaft. Gegen Karina Pankonin/Julia Smolengo (TSV Schwarzenbek) unterlagen Ludwig/Kabel mit 2:3 Sätzen. Beide Talente sind für die Norddeutschen Meisterschaften im Januar in Berlin qualifiziert. In den Osterferien steht zudem eine zweiwöchige Reise mit dem Schleswig-Holstein-Kader nach China an.

Die jungen Talente wohnen im College of Sports in Hangzhou und werden dort den besten chinesischen Sportlern über die Schulter schauen, deren Trainingsalltag und die chinesische Kultur kennenlernen.

Initiiert hat das Ganze der Präsident des Tischtennisverbandes Schleswig-Holstein, Hans-Jürgen Gärtner. „Vor elf Jahren war ich zum ersten Mal in China, damals noch mit Leichtathleten. Seitdem finden regelmäßig Besuche im Austausch statt“, so Gärtner.

Den einzigen Titel für den Kreis-Tischtennisverband Segeberg holte Regionalligaspielerin Julia Reble (Kaltenkirchener TS) im Doppel an der Seite von Lena Mollwitz. Im Einzelfinale hatte die Schwarzenbekerin gegen Reble noch mit 4:0 die Nase vorn. Vizemeister wurde außerdem SVF-Nachwuchstalent Samuel Albrecht. Der 13-Jährige musste sich mit Tim Berkhahn nur dem Duo Tim-Lukas Blumberg (SV Friedrichsort)/Nick Rother (BW Wittorf Neumünster) mit 0:3 geschlagen geben.

Bei den zeitgleich im Sportzentrum Sachsenweg ausgetragenen Hamburger Schüler- und Jugendmeisterschaften räumte der Nachwuchs von TuRa Harksheide kräftig ab. Die zehn Jahre alte Celine Wang sicherte sich den Titel bei den C-Schülerinnen.

„Vor fünf Jahren habe ich immer bei meinem Bruder Tommy beim Training zugeschaut und die Bälle aufgesammelt. Dann bekam ich Lust, selber zu spielen“, erzählt die Norderstedterin, die sich im Endspiel mit 3:0 gegen die Poppenbüttelerin Venus Nuri durchsetzte und im Doppel mit Anna Tietgens (ETV) Vizemeisterin bei den B-Schülerinnen wurde.

Weitere Treppchenplätze für TuRa erschmetterten Lina Kankowski, die sowohl bei den A-Schülerinnen als auch bei den Mädchen Platz zwei im Doppel erkämpfte. Ihre Partnerin bei den Mädchen war ihre Trainingskameradin Vivian Hansen, die sich wiederum im Einzel Platz drei sicherte.