Drittliga-Handballer wollen sich am Sonnabend für die 24:32-Pleite in Springe rehabilitieren. SVHU-Frauen empfangen zuvor das Ligaschlusslicht

Henstedt-Ulzburg. Kommt jetzt die Trotzreaktion des Tabellenführers? Haben die Drittliga-Handballmänner des SV Henstedt-Ulzburg (23:3 Punkte) ihre schmerzhaft deutliche 24:32 (13:17)-Pleite bei Verfolger HF Springe aufgearbeitet und machen sich nun dran, den auf einen Zähler geschrumpften Vorsprung auf die Niedersachsen (22:4) zu verteidigen und wieder auszubauen?

Die Antwort auf diese Fragen will das Team von SVHU-Trainer Tobias Skerka an diesem Sonnabend von 19 Uhr an in der Halle Maurepasstraße geben. Allerdings steht den Henstedt-Ulzburgern dann in ihrer Spielstätte alles andere als ein klassischer Aufbaugegner gegenüber. Mit dem U23-Team der Füchse Berlin empfängt der Zweitligaabsteiger und Titelaspirant nicht nur den Tabellendritten (16:10), sondern auch einen „erstklassig ausgebildeten und für seinen Tempohandball bekannten Gegner“, wie Coach Skerka weiß.

Zudem stellen die Berliner als Bundesliga-Unterbau naturgemäß eine Art Wundertüte dar. „Man weiß nie im Voraus, ob die Unterstützung aus der ersten Mannschaft erhalten“, sagt Skerka, „dabei haben die Berliner einen ohnehin starken Kader.“ Nach Beobachtungen der Henstedt-Ulzburger war bislang als Hauptmanko an den Auftritten der Hauptstädter deren mangelhafte Konstanz festzustellen.

Doch all zu viele Gedanken will der SVHU-Coach nicht an die Gegner verschwenden. Wichtiger ist ihm, an diesem Sonnabend wieder sein „altes“ Team auf der Platte zu haben und nicht die Mannschaft aus dem ernüchternden Springe-Match.

„Wir müssen auf unser Spiel achten, müssen in der Abwehr zu der Aggressivität finden, die wir beim 41:18-Sieg über die TS Großburgwedel an den Tag gelegt haben“, sagte Tobias Skerka, dessen Team nur eine Woche später in Springe mit mageren zwei Zeitstrafen bedacht wurde. „Zwar ist die Anzahl kassierter Strafen allein kein wirksamer Indikator für mangelhafte Abwehrleistung, aber es stimmt, dass wir in Springe nicht genug zugepackt haben.“

Zweiter Aufhänger für die ausgiebigen Übungseinheiten unter der Woche war der Angriffsaufbau des SVHU. „Wir haben an den Auslösehandlungen für Abläufe gearbeitet“, berichtete Skerka, „jeder sollte nun wieder seine Rolle, seine Laufwege kennen.“ Bei der Wiedergutmachungsaktion vor den Fans in der Maurepas-Halle wird mit dem A-Jugendlichen Finn Nowacki, der Ende November seinen 17. Geburtstag feierte, erstmals ein weiterer Perspektivspieler des SVHU hinter der Bank Platz nehmen. Skerka: „Realistisch wird ein erster Pflichtspieleinsatz für ihn aber erst bei unserem Landespokal-Viertelfinale, das wir am 17. Dezember gegen unsere eigene zweite Herren bestreiten.“

Während es bei den SVHU-Männern um Wiedergutmachung geht, arbeiten die Drittligafrauen der „Frogs“ daran, am Sonnabend um 16 Uhr im Heimspiel gegen Ligaschlusslicht SV 63 Brandenburg-West den Schwung der vorangegangenen Matches zu halten. In sieben Punktspielen seit dem 12. Oktober gab es für das Team von Coach Volker Paul sechs Siege und den Sprung auf den sechsten Tabellenplatz zu bejubeln.

„Brandenburg ist zwar Tabellenletzter, aber deren Spielanlage macht es zum Glück notwendig, dass mein Team von Beginn an voll loslegt, um den SV auf Abstand zu halten“, sagt Paul, „die halten als Aufsteiger über 45 Minuten stark mit, bekommen dann aber in der Schlussphase ihre Probleme.“

In der Halle bieten die SVHU-Frauen ihren Fans auch noch die letzten verbliebenen Kalender mit sehenswerten 50er-Jahre-Fotos der Spielerinnen zum Kauf an. Vielleicht für so manchen SVHU-Anhänger eine pfiffige Geschenkidee für die Feiertage.