In den Nachwuchsregionalligen holen sowohl die U17- als auch die U19-Fußballer von Eintracht Norderstedt ein 0:2 auf, unterliegen aber jeweils mit 2:3

Norderstedt. Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Denn wahrscheinlich hätte Coach Matthias Dieterich genauso wie die U17-Fußballer von Eintracht Norderstedt den Sonntagmorgen nach der Auswärtspartie beim SV Werder Bremen II lieber im gemütlichen Bett oder wenigstens in aller Ruhe am Frühstückstisch verbracht. Allerdings spürte der Trainer, dass es infolge der 2:3 (0:1)-Niederlage am 14. Spieltag der B-Junioren Regionalliga Nord nicht nur Gesprächs-, sondern insgesamt auch praktischen Nachholbedarf gab. Also „bat“ Dieterich um 8 Uhr in der Früh zum Training. „Natürlich war keiner der Jungs begeistert. Aber ich glaube, dass die Bedeutung angekommen ist“, sagte er.

Das Duell mit Bremen hatte Spuren hinterlassen. Wie schon zuvor im Derby beim Niendorfer TSV (1:2) hatten die Youngster durch einen Gegentreffer kurz vor dem Abpfiff verloren. Und das war keinesfalls die einzige Parallele. „Täglich grüßt das Murmeltier“, so beschrieb Matthias Dieterich seine Gefühle. So benötigten die Norderstedter erst einen 0:2-Rückstand als Weckruf, um dann durch Louis Oltmanns (48.) und Moritz Rosemeier (70.) ausgleichen zu können. Dieterich: „Alle haben sich zusammengerissen, wir haben Bremen nach Belieben dominiert.“ Doch Oltmanns sowie Dennis Limani verpassten freistehend das fraglos verdiente 3:2.

Zudem versagte Schiedsrichter Marc Gareis (TSV Krähenwinkel/Kaltenweide) der Eintracht einen Strafstoß nach Foul an Lennart Keßner. Dafür pfiff der Referee auf der Gegenseite, wo Anton Stach den Elfmeter im Nachschuss verwandelte (78.). Dass Keeper Leon Pöhls wegen eines Handspiels außerhalb des Strafraums die Rote Karte sah (79.), machte endgültig alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn zunichte. Es war die zweite Niederlage in Serie für Dieterich und seine Mannschaft.

„Vielleicht fehlen uns Erfahrung und Qualität“, sagte der Trainer. Bis zur Winterpause hat die U17 noch zwei anspruchsvolle Matches zu absolvieren. Am Sonnabend gastiert die zweite Mannschaft des Hamburger SV, durchweg technisch sehr starke Talente des jüngeren Jahrgangs 1997, auf dem Kunstrasen an der Ochsenzoller Straße (Anstoß: 13.30 Uhr). Eine Woche später (15. Dezember, 11 Uhr) spielt der Eintracht-Nachwuchs beim SC Concordia – dies ist nicht nur ein Derby, sondern auch ein Treffen zweier Aufstiegsaspiranten.

Die A-Jugend des Vereins teilte das Leid ihrer jüngeren Kollegen. Denn die U19 lag beim TSV Havelse ebenfalls zunächst 0:2 zurück – und das bereits nach gerade einmal 30 Minuten. Coach Ekkehard Bushe nahm bereits wenig später einen Doppelwechsel vor, wobei er Julian Mentz notgedrungen vom Feld nehmen musste. Der Offensivspieler erlitt bei einem Kopfballduell eine Gehirnerschütterung. Für ihn betrat Angreifer Enrik Nrecaj den Rasen. Dieser wiederum benötigte nur zwei Minuten, um den Anschluss zu erzielen (37.), ehe er in der 56. Minute auch zum 2:2 traf. Es waren seine Saisontore sieben und acht.

So weit, so gut. Aber Trainer Bushe musste mit ansehen, dass sein Team trotz der Aufholjagd unsicher blieb. „Wir haben uns in Hektik versetzen lassen, das kam dem Gegner entgegen. Leider Gottes sind wir nicht in der Lage, über 90 Minuten unser Spiel durchzusetzen“, sagte er.

Havelse profitierte von den Gegebenheiten auf dem engen Kunstrasenplatz und nutzte seinerseits beim 3:2 (Gianluca Vinals-Ziegler/63.) auch beim dritten Tor seine Größenvorteile bei Eckbällen und Freistößen. Bushe: „Wir waren bei den Standardsituationen zu passiv.“

Drei der letzten vier Partien haben die A-Junioren von Eintracht Norderstedt nun verloren, nur im Derby gegen den Niendorfer TSV (3:3) gab es wenigstens ein Remis. Damit hat der Tabellensiebte nunmehr zwölf Punkte Rückstand auf den ungeschlagenen Spitzenreiter Eintracht Braunschweig und liegt zudem sieben Zähler hinter dem zweitplatzierten SV Meppen. Am Sonntag (13 Uhr) tritt der Garstedter Nachwuchs beim JFV Bremerhaven an, ehe das Fußballjahr mit einem Heimspiel am 14. Dezember, 11 Uhr, gegen den sieglosen Tabellenletzten Oldenburger SV beschlossen wird.