Beim Deutschland-Pokal ließen 1300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene die Moorbekhalle beben

Norderstedt. Am Anfang war der Bass. Wer sich auf den Weg zum Deutschland-Pokal in die Moorbekhalle machte, bekam diese Tatsache schon in einiger Entfernung zu hören und in direkter Nähe zu den Lautsprecherboxen auch zu spüren.

Zwei Tage lang sorgte Profi-Discjockey Dan Castel mit wummernden Tieftönen und schnellen Beats dafür, dass Norderstedts größte Sporthalle bebte und 1300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in einen Dauer-Tanz-Zustand gerieten. Bewegungsmuffel waren beim Deutschland-Pokal der Hip-Hop-Tänzer fehl am Platz. Das Tanzcentrum „Die 3“ richtete die Großveranstaltung zum zweiten Mal nach 2009 aus.

„In diesem Jahr sind es nicht ganz so viele Starter. Das liegt unter anderem daran, dass sich der übergeordnete Verband TAF (The Actiondance Federation of Germany) neu formiert hat und alle Mitglieder erst austreten und wieder eintreten mussten. Da geht wohl noch Einiges durcheinander“, so Jussoff Khadjeh-Nouri, Präsident des gastgebenden Tanzcentrums. Aber auch mit 1300 statt 2000 Teilnehmern war die Moorbekhalle gut gefüllt.

Wer bei der Jury gut ankommen wollte, musste von Beginn an Gas geben. Auf zwei Flächen wurde zunächst zu zweit oder zu dritt getanzt, anschließend bot die gemeinsame Präsentationsrunde noch eine zweite Chance, die Aufmerksamkeit der Wertungsrichter auf sich zu lenken.

Mit ihrem ersten Auftritt waren Michelle-Sophy Beil und Alexandra Teslyukova überhaupt nicht zufrieden. „Hoffentlich sind wir eine Runde weiter. Mir fehlte irgendwie die Power. Ich war noch nie so aufgeregt wie heute“, sagte die zwölf Jahre junge Michelle. Die Norderstedterin vom gastgebenden Tanzcentrum „Die 3“ startet erst seit diesem Jahr mit der gleichaltrigen Segebergerin im Duo. „Kennengelernt haben wir uns beim Gruppentraining. Vor drei Monaten haben wir unserer Trainerin Saskia Buß erzählt, dass wir auch gerne als Paar starten möchten. Das hier ist unser erster Wettkampf zu zweit“, erzählt Michelle.

Die Sorgen, früh auszuscheiden, waren unbegründet. Der Jury gefiel das quirlige Paar, das sich über das Weiterkommen riesig freute. Michelle-Sophy Beil und Alexandra Teslyukova landeten schließlich auf dem 20. Platz von insgesamt 53 Junioren-Duos – eine tolle Platzierung für den ersten gemeinsamen Auftritt. Alexandra landete im Einzel außerdem auf Rang 24 von 112 Juniorinnen.

Fast 100 Mitglieder der Tanzschule „Die 3“ gingen in Norderstedt an den Start. So zum Beispiel die Gruppe „Pent Up Energy“, die – wie alle anderen auch – bei Saskia Buß trainieren und Platz sieben erreichten. „Saskia macht das ganz toll“, sagt auch Jussoff Khadjeh-Nouri voller Lob über seine engagierte Übungsleiterin. Diese stand beim Deutschland-Pokal allerdings unter Dauerstress, denn sie war selbst aktiv: Zusammen mit Duopartnerin Jadzia Khadjeh-Nouri belegte sie in der Hauptgruppe den 13. Platz von insgesamt 53 Paaren.

Bis ins Finale schaffte es Lasse Bode, der sich in diesem Jahr bei den Hip-Hop-Europameisterschaften in Amsterdam den zehnten Platz erkämpft hat. Der Zehnjährige unterstrich in Norderstedt, dass er einer der besten deutschen Nachwuchs-Hip-Hop-Tänzer ist und erreichte bei den Solo Boys Rang zwei. Joaqin Khadjeh-Nouri erreichte ebenfalls das Finale und wurde Siebter.