Die Fußballfrauen des Hamburger SV und vom SV Henstedt-Ulzburg sind in der Regionalliga Nord die Meister des Minimalismus.

Norderstedt. Nur Schlusslicht SF Wüsting-Altmoorhausen (10 Spiele/5 Tore) hat seltener als die Mannschaft von HSV-Coach Ralf Schehr (9/11) oder von SVHU-Trainer Jan Siemers (8/12) getroffen. Und nur das Spitzenduo Holstein Kiel (9/3 Gegentreffer) und TSV Havelse (10/7) hat weniger Tore kassiert als die Norderstedterinnen (12) oder der Aufsteiger aus Henstedt-Ulzburg (13).

Aktuell hat sich der „Sparkurs“ allerdings nur für die HSV-Frauen ausgezahlt. Im Heimspiel gegen die TSG 07 Burg Gretesch fuhren die Rothosen einen hart erkämpften 2:1 (1:0)-Erfolg ein und haben sich mit elf Punkten auf den siebten Tabellenplatz vorgearbeitet.

Ohne ihren kurzfristig erkrankten Coach Ralf Schehr hatten Mannschaftsführerin Catherine Knobloch als lizenzierte Trainerin und Sabine Gercken am Spielfeldrand das Sagen. „Ralf hat uns quasi aus dem Bett die Aufstellung übermittelt“, sagte Gercken, „aber mit Catherine als seiner rechten Hand auf dem Platz lief alles sehr gut.“

In einer fehlerbehafteten Partie erarbeiteten sich die HSV-Frauen zwar die besseren Chancen, mussten aber doch auf ein Eigentor der Gretescherin Nina Biedermann warten, um Zählbares zu ernten (38.). Der Treffer war jedoch ein Weckruf für die Gäste, die fortan aktiver wurden und folgerichtig in der 58. Minute zum Ausgleich durch Patricia Neemann kamen. Alina Ogundipe, der einzigen nominellen Spitze der Norderstedterinnen, blieb es vorbehalten, nach 70 Minuten einen durch Marilen Bistricianu eingeleiteten Entlastungsangriff mit dem Siegtor abzuschließen.

Ein derartiges Erfolgserlebnis blieb dem SV Henstedt-Ulzburg in der Auswärtspartie gegen den TSV Eintracht Immenbeck verwehrt. Der Aufsteiger kassierte drei Minuten vor dem Abpfiff das entscheidende 0:1. Schiedsrichterin Liane Lindenberg (Nienburg) hatte das Zweikampfverhalten von Svenja Winter im Kopfballduell gegen Fabienne Stejskal als strafstoßwürdiges Foul bewertet.

„In der ersten Halbzeit haben wir zwar wie schon beim 0:4 gegen Eintracht Celle gut gespielt, aber in der zweiten Hälfte ist uns die Kraft ausgegangen“, sagte Coach Jan Siemers, „der Elfmeter war meiner Ansicht nach unberechtigt, aber angesichts vieler brenzliger Situationen lag der Gegentreffer förmlich in der Luft.“