Der Fußball-Regionalligist hält gegen die U23-Mannschaft des Werder Bremen nur streckenweise mit und verliert verdient mit 1:3

Norderstedt. Der Weg zum Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga Nord ist lang, beschwerlich und mit schmerzhaften Rückschlägen gepflastert. Dies bekam Eintracht Norderstedt im Heimspiel gegen die U23 des SV Werder Bremen gnadenlos vor Augen geführt.

Allein schon äußerlich hinterließ das 1:3 (0:1) zum Hinrundenabschluss eindeutige Spuren. „Ich muss jetzt noch ins Krankenhaus und genäht werden.“ So verabschiedete sich Angreifer Jan Lüneburg, der sich in einem Zweikampf zu Beginn der Partie eine blutende Platzwunde am Hinterkopf zugezogen hatte, die in der Folge notdürftig verbunden war. Wenigstens konnte Lüneburg 90 Minuten durchhalten. Denn sowohl Linus Meyer als auch Björn Nadler mussten nach Tritten in die Rippen vorzeitig vom Platz.

Dies wäre im wahrsten Sinne des Wortes zu verschmerzen gewesen, wenn das Ergebnis gestimmt hätte. Doch letztlich blieb lediglich die Erkenntnis, dass der Nachwuchs des Bundesligisten eine Nummer zu groß gewesen war. „Werder hat wesentlich aggressiver gespielt als wir. Ich kann meiner Mannschaft jetzt nicht den Vorwurf machen, dass sie nicht wollte. Aber es hat vielleicht der Mut gefehlt“, sagte Trainer Thomas Seeliger.

Dabei hatte der Eintracht-Coach seine bestmögliche Offensive aufgeboten – also genau die Formation, die vor knapp einem Monat beim 6:4 in Eichede, dem vierten Sieg in dieser Saison, Fußball zelebriert hatte. Seitdem ist nur noch ein Punkt hinzugekommen, das Hinrundenziel von 20 Zählern wurde somit verfehlt. „Wir müssen selbstkritisch hinterfragen, warum wir diese Marke nicht erreicht haben“, sagte Jan Lüneburg.

Er selbst hätte der Partie gegen Bremen eine andere Wendung geben können. Schon nach wenigen Sekunden prüfte der Stürmer Werder-Keeper Tobias Duffner mit einem Distanzschuss, später scheiterte er mit zwei weiteren Versuchen (75./76.). Dazwischen hatten die Gäste das Geschehen allerdings weitestgehend unter Kontrolle. Das 0:1 (34.) resultierte aus einem Ballverlust von Eintracht-Linksverteidiger Steffen Heinemann, das zweite Tor entstand nach einer Standardsituation, als ausgerechnet der 1,96 Meter große Mateo Pavlovic ungedeckt köpfen durfte (68.).

Norderstedt gab trotzdem nicht auf und verdiente sich den Anschlusstreffer durch Jürgen Tunjic (84.). Das entscheidende 1:3 durch Martin Kobylanski (90.+2) kam der Höchststrafe gleich – der Stürmer traf aus dem Mittelkreis über den im Feld postierten Torhüter Johannes Höcker.

Eintracht Norderstedt ist nun Tabellen-16. und steht noch einen Punkt vor dem ersten Abstiegsplatz. Es sei ein „Anti-Lauf“, sagte Trainer Seeliger. Der Aufsteiger hat noch zwei Chancen, die Misere vor der Winterpause zu stoppen. Am kommenden Sonnabend geht es daheim gegen den TSV Havelse, am 8. Dezember fahren die Garstedter zum BV Cloppenburg.

Tore: 0:1 Martin Kobylanski (34.), 0:2 Mateo Pavlovic (68.), 1:2 Jürgen Tunjic (84.), 1:3 Martin Kobylanski (90.+2).Zuschauer: 322.Eintracht Norderstedt: Höcker – Browarczyk, Eglseder, Mandic, Heinemann – Koch – Kunath, Nadler (46. Schneider), Armario (67. Tunjic), Meyer (35. Kummerfeld) – Lüneburg.