Drittliga-Handballerinnen des SV Henstedt-Ulzburg setzen sich mit 35:26 gegen den Rostocker HC durch

Henstedt-Ulzburg. Die Tipps von Mentalcoach Maike Koberg tragen weiter Früchte. Seit sich die 45 Jahre alte Hamburgerin um die Psyche der Drittliga-Handballerinnen des SV Henstedt-Ulzburg kümmert, haben diese nicht mehr verloren. Drei Wochen nach dem furiosen 33:23-Auswärtserfolg beim HC Leipzig II feierte der SVHU mit dem deutlichen 35:26 (22:11) gegen den Rostocker HC nun auch den ersten Heimsieg.

Allerdings machten die Gäste aus der Hansestadt der Crew von Trainer Volker Paul das Gewinnen auch ziemlich leicht. Der Tabellenvorletzte war in der ersten Halbzeit viel zu offensiv ausgerichtet und lief den Henstedt-Ulzburgerinnen ins offene Messer. Diese überzeugten mit einer resoluten und beweglichen Abwehr, nutzten die daraus resultierenden Ballgewinne sowie das schlechte Rückzugsverhalten des Gegners immer wieder zu Tempogegenstößen. Allen voran Nina Schilk, die vor dem Seitenwechsel achtmal traf.

Wie sehr der Mannschaftssport Handball Kopfsache ist, wurde im weiteren Verlauf der Partie deutlich. Der SVHU schaltete mit dem Elf-Tore-Vorsprung im Rücken mindestens einen Gang zurück; die trotz ihres klaren Rückstands nie aufsteckenden Rostockerinnen kamen besser ins Spiel und gewannen den zweiten Durchgang sogar mit 15:13.

Mannschaftsführerin Christina Vogt, die nicht topfit war und sich deshalb nach einem Kurzeinsatz aufs Zuschauen und Anfeuern ihrer Teamkolleginnen beschränkte, hatte dafür eine einfache Erklärung. „Wenn man zur Halbzeit so deutlich führt, ist es unheimlich schwer, die Spannung zu halten. Dass uns dies nicht gelungen ist, spielt aber keine Rolle. Wichtig ist vor allem, dass wir das Match ungefährdet gewonnen haben und vor der Pause zeigen konnten, über welches Potenzial wir verfügen. Das gibt Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben.“

Coach Paul sah dies ähnlich und lieferte noch eine weitere Begründung für den Leistungsknick seines Teams. „Ich habe viel ein- und ausgewechselt. Alle Spielerinnen sollten Wettkampfpraxis sammeln, dadurch haben wir ein wenig den Rhythmus verloren. In der Verfassung der ersten 30 Minuten schlagen wir Rostock mit 20 Toren, ich bin angesichts der langen Wettkampfpause aber mit der Leistung zufrieden.

Die Zusammenarbeit mit Maike Koberg bewertet Paul überaus positiv. „Wir werden das punktuell weiter fortsetzen. Unser gemeinsames Ziel ist, dass die Leistungsträgerinnen während eines Wettkampfs nach einigen schlechten Aktionen nicht gleich die Köpfe hängen lassen, sondern auch in Stresssituationen immer positiv und erfolgsorientiert denken.“

Torfrau Jennifer Knust kennt Kober aus der gemeinsamen Zeit in der Juniorinnen-Nationalmannschaft. „Sie macht einen tollen Job“, sagte die Keeperin mit einem breiten Grinsen, „und zwar nicht nur, weil sie mir damals die Flugangst genommen hat...“

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Nina Schilk (8), Laura Neu (8/4 Siebenmeter), Bente Maassen (4), Tina Pelic, Janicke Bielfeldt (beide 3), Alisa Oehme, Inga Schlegel, Mirlinda Hani (alle 2), Christina Vogt, Marleen Völzke, Annika Fimmen (alle 1).Neuansetzung: Die am 19. Oktober ausgefallene Drittliga-Heimpartie der SVHU-Frauen gegen den TSV Owschlag ist für Mittwoch, 20. November, neu angesetzt worden. Anwurf in der Sporthalle 2 des Schulzentrums Maurepasstraße ist um 19.30 Uhr.Schützenhilfe: Die erste Männermannschaft des SV Henstedt-Ulzburg, mit 18:0 Punkten Spitzenreiter der 3. Liga Nord, hatte am Wochenende spielfrei, durfte aber dennoch jubeln. Verfolger HF Springe (16:2 Zähler) kassierte mit dem 30:31 (14:17) beim SV Beckdorf die erste Saisonniederlage.