Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg unterliegen Bundesliga-Club Buxtehuder SV im DHB-Pokal mit 19:43

Henstedt-Ulzburg. Was für eine Passsicherheit, was für eine Übersicht, was für eine Dynamik, was für ein Tempo: Bundesliga-Club Buxtehuder SV präsentierte den 400 Zuschauern in der Sporthalle des Schulzentrums Maurepasstraße Frauenhandball der Extraklasse. Ohne auch nur ansatzweise an die eigene Leistungsgrenze gehen zu müssen, setzte sich die Mannschaft von Trainer Dirk Leun in der zweiten Runde des DHB-Pokals mit 43:19 (24:8) beim krassen Außenseiter SV Henstedt-Ulzburg (3. Liga Ost) durch.

Die von der ersten Sekunde an professionell auftretenden Gäste sorgten schnell für klare Verhältnisse. Coach Leun ließ bis zum Zwischenstand von 18:4 (22. Minute) seine Bestbesetzung auf dem Parkett – zur Freude der mitgereisten Buxtehuder Fans und zum Leidwesen der SVHU-Spielerinnen. „Zu Beginn habe ich mich gefragt, ob wir gegen diese Mannschaft überhaupt ein Tor werfen können“, sagte Janicke Bielfeldt. Und ihre Teamkollegin Bente Maassen ergänzte: „Phasenweise hatte man bei den eigenen Angriffen fast das Gefühl, gegen eine Mauer zu rennen.“

Dass die Partie gerade zu Beginn nicht einen Tick ausgeglichener verlief, war allerdings auch der Tatsache geschuldet, dass die Henstedt-Ulzburgerinnen mit Riesenrespekt in das ungleiche Pokalduell gingen. „Wir hatten in den ersten zehn Minuten richtig Schiss und haben uns viele technische Fehler geleistet“, gab Mannschaftsführerin Christina Vogt zu, „aber das ist ja auch kein Wunder. Nach drei Niederlagen in den ersten drei Punktspielen fehlt uns aktuell einfach das nötige Selbstvertrauen.“

Die Moral der Crew ist indes intakt. Die in allen Belangen unterlegenen Gastgeberinnen gaben nie auf und versuchten unverdrossen, die Niederlage in erträglichen Grenzen zu halten. Bente Maassen: „Wir sind nach der Pause im Kopf ein wenig lockerer geworden, haben uns in der Abwehr gesteigert und demzufolge besser ausgesehen.“

BSV-Coach Leun, der zwischenzeitlich munter durchgewechselt hatte, war darüber so verärgert, dass er Mitte der zweiten Halbzeit wieder seine Anfangsformation auf das Feld beorderte. „Ich war mit unserem Deckungsverhalten und dem Ausspielen der Gegenstöße unzufrieden“, begründete der Übungsleiter seine taktische Maßnahme.

Mit zunehmender Dauer gelang es dem SV Henstedt-Ulzburg sogar, das Match des Jahres noch ein wenig zu genießen – ungeachtet des deutlichen Endresultats. „Es hat trotzdem Spaß gemacht“, sagte Nina Schilk. Jeder eigene Treffer, jede Parade von Torfrau Miriam Hawen wurden nun frenetisch bejubelt. Besonders motivierend wirkte sich auf das gesamte Team die lautstarke Unterstützung durch die Henstedt-Ulzburger „Höllentrommler“ aus, die normalerweise die Drittliga-Männermannschaft des SVHU bei deren Heimauftritten anfeuern. Janicke Bielfeldt: „Das war eine tolle Atmosphäre, eine solche Stimmung sind wir aus der 3. Liga ja überhaupt nicht gewohnt.“

Und welche Erkenntnisse nimmt ihr Trainer Volker Paul, der im weiteren Saisonverlauf auf Allrounderin Janne Hübner (Handballpause) verzichten muss, aus der Partie mit? „Nicht viele, eine Mannschaft wie der BuxtehuderSV ist mit Blick auf die Punktpiele für uns kein Maßstab. Kritisch anzumerken ist allerdings, dass wir erst spät in Wallung gekommen sind. Ich hätte mir vor allem im ersten Durchgang mehr Gegenwehr und insgesamt mehr eigene Tore gewünscht.“

Spielverlauf: 0:1 (28 Sekunden), 0:4 (5.), 1:7 (8.), 1:11 (12.), 3:13 (15.), 4:18 (22.), 6:20 (26.), 8:24 (30.) – 10:24 (32.), 11:28 (38.), 13:33 (44.), 16:37 (51.), 18:39 (55.), 19:41 (57.), 19:43 (60.).Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Laura Neu (6/davon 4 Siebenmeter), Tina Pejic (4), Nina Schilk (2), Marleen Völzke (2/1), Bente Maassen, Janicke Bielfeldt, Christina Vogt, Alisa Oehme, Annika Fimmen (alle 1).Tore des Buxtehuder SV: Friederike Gubernatis (8/2), Maxi Hayn (6), Jessica Oldenburg, Ulrika Ägren (beide 5), Melissa Luschnat, Isabell Kaiser, Sina Ritter (alle 4), Jana Stapelfeldt (3), Leonie Limberg (2), Sarah Lamp, Randy Bülau (beide 1).