Regionalliga-Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg warten nach dem 2:2 gegen den HSV weiter auf den ersten Sieg

Henstedt-Ulzburg. Die Regionalliga-Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg (8./2 Punkte/5:7 Tore) und des Hamburger SV (4./4/5:3) ließen sich nicht lumpen. Sie lieferten sich vor rund 100 Fans im Stadion am Schäferkampsweg ein Match, das mit einem 2:2 (1:0)-Unentschieden endete und in puncto Kampfgeist sowie Dramatik alles bot, was ein Derby ausmacht.

Gleich zu Beginn des Nachbarschaftsduells sorgte Gästecoach Ralf Schehr für Brisanz: Er stellte den gefährlichsten Henstedt-Ulzburger Offensivkräften, Vera Homp und Kathrin Patzke, mit Michelle Kretzschmar und Cathérine Knobloch Sonderbewacherinnen zur Seite.

Die taktische Maßnahme wurde in der 9. Minute zum Bumerang, als Kretzschmar Homp im Strafraum zu Fall brachte; den vertretbaren Strafstoß verwandelte Patzke sicher. Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit erarbeiteten sich die emsigen Gastgeberinnen ein Plus an Torschüssen, nur Zählbares sollte nicht mehr herausspringen.

Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff dann der erste Dämpfer für die SVHU-Frauen. Bei Kimberly Zietz, die Homp vor dem Elfmetertor gut in Szene gesetzt hatte, brach eine Oberschenkelzerrung auf; sie musste gegen Henrike Diekhoff ausgewechselt werden. Es sollte aber noch 20 Minuten dauern, ehe Marilén Bistricianu nach Flanke von Henrike Zollfrank per Kopf ausglich. Die Freude über das 1:1 währte indes nicht lange. Kurz darauf grätschte Vera Homp in eine Freistoßflanke von Michelle von Appen und stellte den alten Abstand wieder her. Den Schlusspunkt setzte Alina Ogundipe aus rund fünf Metern, als sie eine weitergeleitete Hereingabe zwischen zahlreichen Beinen hindurch ins Tor wuchtete (87.).

„Das war ein gutes Spiel mit einem späten, aber verdienten Ausgleich für uns“, sagte Gästecoach Ralf Schehr, „dass wir mit vier Punkten in die Partien gegen den TSV Havelse und Tabellenführer Holstein Kiel gehen, nimmt Druck von meinem Team.“

SVHU-Trainer Jan Siemers trauerte dem vergebenen Sieg ein wenig hinterher, gewann der Punkteteilung gegen den Lokalrivalen aber auch Positives ab: „Wir haben zwar vor den Gegentoren gepennt, aber das war eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur 1:3-Pleite beim SV Ahlerstedt/Ottendorf“, so der Coach, „nun sollte klar sein, dass wir mit dem Saisonziel Klassenerhalt kein Understatement betreiben. Die Regionalliga Nord ist viel stärker als das, was wir aus der Schleswig-Holstein-Liga kennen.“

Tore: 1:0 Patzke (9./Foulelfmeter), 1:1 Bistricianu (68.), 2:1 Homp (69.), 2:2 Ogundipe (87.). SV Henstedt-Ulzburg: Voigt – Kunrath, Weech, Schubring, von Appen – Hege, Einfeldt – Michel, Zietz (48. Diekhoff), Homp – Patzke. Hamburger SV: Schippmann – Witte, Knobloch, Weisser, Ogundipe, Kretzschmar – Zollfrank – Witte, Gara, Dairecioglu (90.+2 Holst) – Bistricianu(74. Staade).