Die Frauen des SV Henstedt-Ulzburg empfangen am Sonnabend Altlandsberg, die Männer anschließend Burgdorf II

Henstedt-Ulzburg. Nein, wesentlich schlauer als zu Wochenbeginn sind die Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg nicht. Auch nach intensivem Studium der Videoaufzeichnung herrscht beim Drittligisten Ratlosigkeit über die desolate erste Halbzeit in der Auswärtspartie beim Buxtehuder SV II.

Mit einer indiskutablen Abwehrleistung hatte der SVHU den Gegner zum Auftakt der Punktrunde 2013/2014 stark gemacht und war zwischenzeitlich mit 10:18 ins Hintertreffen geraten. Die anschließende Aufholjagd kam zu spät: Die Gäste präsentierten sich nach dem Seitenwechsel zwar deutlich verbessert, konnten die bittere 32:34-Niederlage aber nicht mehr verhindern.

„Körperlich waren wir fit, daran kann es also nicht gelegen haben“, sagt Trainer Volker Paul. Der Übungsleiter vermutet die Ursache für den zunächst schwachen Auftritt seiner Mannschaft vielmehr im mentalen Bereich. „Das war Kopfsache. Ich kann mir die lethargische Anfangsphase nur damit erklären, dass sich die Spielerinnen vor dem Match zu sehr unter Erfolgsdruck gesetzt haben und dann nach den ersten misslungenen Aktionen total verkrampft sind.“

Torfrau Miriam Hawen, 34, die erfahrenste Spielerin im Kader des SV Henstedt-Ulzburg, kündigt für das Heimspiel gegen den MTV 1860 Altlandsberg (Sonnabend, 16 Uhr, Schulzentrum Maurepasstraße) eine Trotzreaktion an. „Wir sind sehr enttäuscht über unseren Start, da hat trotz einer guten Vorbereitung auf die Partie komplett alles ausgesetzt. Aber auch in der letzten Saison hat es immer mal wieder einen Dämpfer gebraucht, damit wir nicht abheben. Das ganze Team wird gegen Altlandsberg wesentlich aggressiver zur Sache gehen als in Buxtehude.“

Das erwartet auch ihr Coach. „Ich glaube nicht, dass die Mannschaft noch einmal eine ähnlich schlechte Halbzeit wie gegen den BSV abliefert“, sagt Volker Paul. Doch Vorsicht: Der aktuelle Kontrahent aus dem Landkreis Märkisch-Oberland, der seit Saisonbeginn vom erst 23 Jahre alten Fabian Lüdke trainiert wird, ist am ersten Spieltag mit einem 42:18-Kantersieg gegen Aufsteiger SV 63 Brandenburg-West an die Spitze der 3. Liga Ost gestürmt. SVHU-Teammanager Lukas David: „Unterschätzen werden wir den Gegner deshalb auf keinen Fall.“

Spielmacherin Marleen Völzke (dreifacher Bänderriss im linken Sprunggelenk) steht erneut nicht zur Verfügung. In ihre Rolle könnte Alisa Oehme schlüpfen; weitere Kandidatinnen für die Mittelposition im Rückraum sind Janne Hübner und Nina Schilk. Ansonsten können die Gastgeberinnen in Bestbesetzung antreten.

Bei den SVHU-Männern soll es das Siegerteam von letzter Woche richten

Wie der MTV 1860 Altlandsberg zu packen ist, haben übrigens die Männer des SV Henstedt-Ulzburg vor zwei Wochen mit einem 37:26-Erfolg eindruckvoll demonstriert. Der Tabellenführer der 3. Liga Nord geht nach drei Siegen in den ersten drei Partien um 19 Uhr als haushoher Favorit in sein Heimspiel gegen den TSV Burgdorf II, der mit 2:4 Punkten und 81:79 Toren Elfter der Tabelle ist.

Kein Argument für die Henstedt-Ulzburger, allen voran Coach Tobias Skerka, sich in ihrer Favoritenrolle allzu sicher zu fühlen. „Wir nehmen jeden Gegner ernst und bereiten uns deshalb auf Hannover-Burgdorf mit dem gebotenen Respekt vor“, sagt Skerka, dem an diesem Sonnabend derselbe Kader zur Verfügung steht wie beim 36:24-Auswärtssieg vor einer Woche gegen den Oranienburger HC.

Dass diese Vorsicht keine Koketterie mit falscher Bescheidenheit ist, haben die Gäste aus dem Hannoverschen zum Punktrundenauftakt bei ihrer 24:26-Derbyniederlage gegen Meisterschaftsmitfavorit HF Springe bewiesen. Bis acht Minuten vor Schluss hielt sich das Team von Coach Sven Lakenmacher mit einem Treffer Rückstand auf Schlagdistanz und ärgerte den Titelanwärter gehörig.

Letztlich zählt aber für Tobias Skerka nur die Leistung des eigenen Teams auf dem Weg zum Erfolg: „Wir spielen einen schnellen, attraktiven Handball und wollen dies den Fans erneut vermitteln“, sagte der SVHU-Coach.