Der 18 Jahre alte Lasse Nygaard Priester wird bei der WM in London als bester deutscher Junior Zehnter

Norderstedt. Wenn sich Lasse Nygaard Priesters Karriere weiterhin so entwickelt, wie sie es in der Saison 2013 auf bemerkenswerte Weise getan hat, dann dürften die Wochen im September für den 18 Jahre jungen Traithleten der Startgemeinschaft Wasserratten Norderstedt eine gute Vorbereitung auf das sein, was da in der Zukunft noch kommen mag.

Nach der Teilnahme an der Junioren-EM im Juni im türkischen Alanya, die ihm die Bronzemedaille mit der Mixed-Staffel sowie Rang neun in der Einzelkonkurrenz eingebracht hatte, und dem dritten Platz bei der Junioren-DM im Juli in Schluchsee hat der C-Kader-Athlet der Deutschen Triathlon Union (DTU) jetzt die Weltbühne seiner Sportart betreten.

Mitten in der City von London hat der junge Mann aus Quickborn-Heide zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teilgenommen und sofort voll überzeugt. In der Junioren-Konkurrenz bewältigte Lasse Nygaard Priester die 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und den abschließenden 5000-Meter-Lauf in 52:40 Minuten auf dem starken zehnten Platz. Damit nicht genug: Der Schüler der 13. Klasse am Quickborner Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium sorgte damit erneut – wie schon in Alanya – für das beste Resultat der deutschen Junioren.

„Dabei war ich vorher besonders aufgeregt, weil es ja eine WM und auch erst mein zweiter internationaler Wettkampf war“, berichtete der angehende Abiturient per E-Mail aus Budapest. Dorthin ist er direkt nach den Wettkämpfen in der britischen Hauptstadt geflogen, um sich der Studienfahrt seiner Schule in die ungarische Hauptstadt anzuschließen. Ein erster Vorgeschmack darauf, wie sich das Jetsetten im Leistungssport anfühlen kann.

Aber die Schmetterlinge im Bauch haben Lasse Nygaard Priester nicht davon abhalten können, während des Wettbewerbs um jede Sekunde zu kämpfen. Gemeinsam mit 73 Konkurrenten machte er am Südwest-Teil des altehrwürdigen Hyde Parks Bekanntschaft mit der Serpentine, dem kleinen Binnengewässer, in dem die Schwimmdisziplin stattfand.

„Lasse ist für seine Verhältnisse richtig gut weggekommen und hat das Wasser im hinteren Mittelfeld verlassen“, sagte Coach Stefan Schröter, der in Norderstedt an den Fertigkeiten seines Musterschülers feilt, wenn dieser nicht gerade Lehrgänge der DTU oder des Landesverbandes SHTU besucht. „So ist er dann in aussichtsreicher Position knapp hinter der zweiten Gruppe auf die Radstrecke gegangen.“

Ein Motivationsschub, den Lasse Nygaard Priester für sich zu nutzen wusste. „Der Rennverlauf war von da an fast perfekt. Ich habe zu diesem Pulk aufgeschlossen und mit ihm kurz vor dem Wechsel auf die Laufstrecke auch die erste Gruppe eingeholt.“ Nicht zuletzt deshalb, weil der 18-Jährige mehrfach die Führungsarbeit der Verfolger übernommen hatte.

Was sich dann auf den 5000 kräftezehrenden Metern über den West Carriage Drive und die Serpentine Road abspielte, nahmen Trainer und Athlet unterschiedlich wahr. Während Stefan Schröter „ein von Beginn an hohes Tempo“ sah und Lasse Nygaard Priester erneut an der Spitze einer Verfolgergruppe registrierte, empfand dieser seinen Lauf als suboptimal. „Die Ausgangslage war ja eigentlich ideal, aber ich habe schnell gemerkt, dass die Spitze ein hohes Tempo angeschlagen hatte und ich nicht richtig locker war.“

So blieben Laufgefühl und -zeit ein wenig hinter den Erwartungen des Triathleten zurück. Seine Ziele für die Saison 2014 sind die erneute Teilnahme an EM und WM sowie die Berufung in den nationalen B-Kader. Doch nichts konnte ihn von seinem positiven Fazit abbringen: „Ich bin sehr zufrieden mit dem zehnten Platz in London, es war ein tolles Erlebnis.“