In der Schleswig-Holstein-Liga trifft der SV Todesfelde am Sonntag auf den VfB Lübeck

Todesfelde. Wenn ein junger Fußballer aus dem Nachwuchsbereich aufsteigt zu den Herren, ist in der Regel Geduld gefragt. Insbesondere, wenn sein Verein wie im Falle von Florian Petzold der SV Todesfelde und somit ein Club ist, der in der Schleswig-Holstein-Liga nominell zu den stärksten Teams zählt. Doch als Trainer Sascha Sievers den 19 Jahre jungen Innenverteidiger – bis Sommer noch bei der SG Trave 06 aktiv – in den ersten Einheiten und Tests während der Vorbereitung in Augenschein nahm, deutete sich bereits an, dass eine behutsame Heranführung an die höchste Landesklasse überhaupt nicht nötig sein würde.

Zwar hätten die Talente aus der A-Jugend „Welpenschutz“, wie Sievers betont. Aber: „Wenn man Florian als Entdeckung bezeichnen würde, dann müsste er mir ja zuvor unbekannt gewesen sein. Sein Potenzial war mir allerdings schon relativ früh klar. Ich habe schon in der B-Jugend gesehen, dass er den Sprung schaffen kann.“

Noch in der letzten Saison 2012/2013 hatte er meist auf das Innenverteidiger-Duo Sven Haldau/Dominik Lembke gesetzt. Doch nachdem Haldau die Position des Rechtsverteidigers übernommen hatte, bekam Florian Petzold im Zuge einiger Experimente die Bewährungschance. Und diese nutzte er: In der Schleswig-Holstein-Liga hat der hoch aufgeschossene Blondschopf seit dem ersten Spieltag keine Sekunde verpasst.

Sascha Sievers ist überzeugt von der Lösung mit dem Youngster und Kapitän Lembke. „Dominik hilft Florian dabei, einfache Bälle zu spielen. Dazu sind beide knallhart im Zweikampf gegen den Mann und sehr kopfballstark.“ Dabei kalkuliert der Trainer stets ein, dass Florian Petzold irgendwann ein Formtief durchlaufen könnte. „Die ehemaligen A-Jugendlichen müssen sich in dieser Liga freischwimmen.“

Das Duell mit dem Spitzenreiter und Titelfavoriten VfB Lübeck am Sonntag, 14 Uhr, ist nicht nur für Petzold die bisher größte Herausforderung. „Lübeck ist gefühlt ein Regionalligist“, so Sievers. „Alle dortigen Spieler haben entweder bereits in der vierten Liga gespielt oder sind in der letzten Saison mit der A-Jugend in die Bundesliga aufgestiegen.“

Ein Patentrezept gibt es gegen die Lübecker nicht. „Wir werden mehr laufen müssen als der Gegner, um die Löcher stopfen zu können, die sich früher oder später auftun werden“, sagt Sascha Sievers.

Die Todesfelder hoffen an der heimischen Dorfstraße auf große Fan-Unterstützung. So bietet der Club jedem Zuschauer, der in den Vereinsfarben blau und gelb erscheint, einen Euro Rabatt auf den Eintrittspreis an. Eine hohe dreistellige Zahl an Besuchern dürfte unabhängig davon aber sicher sein.

Schlusslicht TuS Hartenholm muss am Sonnabend gegen Ahrensburg punkten

Der TuS Hartenholm ist in diesen Wochen der Gegenentwurf zum SV Todesfelde. Interimscoach Arne Westphal soll den Tabellenletzten auch am Sonnabend im eminent wichtigen Heimspiel gegen den SSC Hagen Ahrensburg (16Uhr) betreuen, während die Abteilungsleitung auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer ist.

Während die Mannschaft in den bisherigen Partien meist Kontrahenten hatte, die zu den stärksten Teams der Liga zählen, die Niederlagen also wenigstens teilweise erklärbar waren, gilt dieses Argument hinsichtlich Ahrensburg nicht mehr. Gleichwohl haben die Stormarner einen guten Saisonstart zu verzeichnen und von acht Begegnungen nur zwei verloren.