Die Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg kommen gegen Bergedorf 85 nicht über ein Remis hinaus. Lokalrivale HSV siegt mit 3:1 in Wüsting

Henstedt-Ulzburg. Die Siegesserien aus der Saisonvorbereitung in Testspielen und den Pokalbegegnungen auf Kreis- und Landesebene sind für die Regionalliga-Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg nun Makulatur. Gleiches gilt für den spektakulären Auftritt in der ersten DFB-Pokalrunde gegen Zweitligaclub 1. FC Lübars, als nur Sekunden zu einer möglichen Sensation fehlten.

Jetzt hat für das Team von SVHU-Trainer Jan Siemers der graue Liga-Alltag begonnen – und in dem zählen bekanntlich nur Punkte. Derer gab es für den Aufsteiger im Auftaktspiel zur Regionalliga Nord am heimischen Schäferkampsweg beim 2:2 (1:0)-Unentschieden gegen FC Bergedorf 85 jedoch – anders als wohl so manch erfolgsverwöhnter Fan gehofft hatte – nur einen.

Dabei hatte das Match vor 50 zahlenden Zuschauern vom Spielverlauf her nach Plan begonnen. Praktisch „aus dem Nichts heraus“, wie Jan Siemers urteilte, hatte Vera Homp im Bergedorfer Strafraum den Ball von Maike Tiarks zugespielt bekommen und ihn Richtung Tor befördert. Mit dem richtigen Torriecher ausgestattet, musste Kimberly Zietz nur noch den Fuß hinhalten und netzte zur 1:0-Führung (23.) ein.

Doch bereits zu diesem Zeitpunkt hatte Siemers Punkte im Spiel seiner Mannschaft ausgemacht, die ihm nicht behagten: „Wir haben da zu viel mit langen Bällen gearbeitet, haben wenig Ruhe in die Partie bekommen und so auch Bergedorf zu viel Spielanteile überlassen“, sagte Siemers, der zudem einen gewichtigen Unterschied zum 6:0-Testspielsieg über eben diesen Gegner feststellte: „Bergedorf ist eindeutig abgezockter und hat der Spielklasse angemessen robust gegengehalten.“ Ärgerlich: Torschützin Zietz blieb kurz vor der Halbzeit im Rasen hängen und schied mit einer Oberschenkelverletzung aus. Für sie kam die gleichfalls angeschlagene Kathrin Patzke ins Spiel.

Derweil waren sich die Gäste in der Pause selber ihrer Qualitäten bewusst geworden. Wie ausgewechselt spielte Bergedorf auf, nahm sofort die Zügel in die Hand und kam durch Franka Dreyer nach einer Rechtsflanke zum 1:1-Ausgleich. Doch völlig abgemeldet waren die SVHU-Frauen nicht, zumal sich das Sturmduo Patzke/Homp wieder mehrfach blind verstand. Es war letztlich Homp, die im Strafraum nur elfmeterreif gefoult werden konnte; Patzke besorgte in der 58. Minute die erneute Führung für den Aufsteiger.

An den Kräfteverhältnissen änderte es nichts, die Partie war fortan aus Henstedt-Ulzburger Sicht bestenfalls als ausgeglichen zu bewerten. Nur eine Frage der Zeit, bis Bergedorfs Mannschaftsführerin Nadine Odzakovic aus gut 20 Metern Berith Voigt im SVHU-Tor mit einem unhaltbaren Kracher zum 2:2-Endstand überwand.

„Klar, wenn wir im Zentrum besser gestört und die Distanzschüsse verhindert hätten, wäre der Sieg möglich gewesen“, urteilte Jan Siemers, „aber bei dem Verlauf der zweiten Hälfte hätten wir auch ganz locker als Verlierer vom Platz gehen können. Insofern ist das für uns doch ein gewonnener Punkt.“

Lokalrivale Hamburger SV gewinnt beim Liganeunten der Vorsaison

Siegesjubel dagegen bei den Regionalligafrauen des HSV. Das Team von Trainer Ralf Schehr fuhr bei den Sportfreunden Wüsting-Altmoorhausen einen 3:1 (1:1)-Sieg ein. Das erste HSV-Tor der Punktrunde erzielte Sebnem Dairecioglu mit der 1:0-Führung (27.). Nach dem Ausgleich durch Mirja Budde (42.), stellten Anika Michel (51.) und Marilén Bistricianu (76.) den Endstand her.