Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg fertigen MTV Altlandsberg vor 400 Zuschauern mit 37:26 ab

Henstedt-Ulzburg. Der erste Auftritt vor eigenem Publikum nach drei Monaten Punktspielpause verlief verheißungsvoll. Die Handballer des SVHenstedt-Ulzburg (Absteiger aus der 2.Bundesliga) fertigten vor 400 Zuschauern den MTV Altlandsberg (Aufsteiger in die 3. Liga Nord) mit 37:26 (22:10) ab – ein Klassenunterschied.

Wie stark sind die „Frogs“? Ist der sofortige Wiederaufstieg ein realistisches Ziel? Fragen der Fans, die von den Henstedt-Ulzburgern in der ersten Halbzeit beeindruckend klar beantwortet wurden.

Bis zur 21. Minute (17:4) hatte der SVHU, in dessen Startformation mit Rechtsaußen Christoph Wischniewski nur ein neu verpflichteter Spieler stand, den Gäste durch seine aggressive 6:0-Abwehr kaum Zeit zum Luftholen gelassen und den Gegner förmlich an die Wand gespielt. Altlandsbergs Coach Ferenc Remes musste früh seine beiden Auszeiten nehmen.

Doch alles, was nach dieser 21. Minute für die Gäste besser lief und den hochgerechneten Endstand von 48:12 doch wieder auf ein erträgliches Maß senkte, muss unter einem Gesichtspunkt betrachtet werden: Von nun an wusste jeder in der Halle, also auch die SVHU-Spieler, dass der Favorit das Match als Sieger beenden würde.

In dieser Gewissheit tauschte Coach Skerka nach 20 Minuten seinen gesamten Rückraum aus; er brachte Florian Bitterlich, Matthias Karbowski und Renke Bitter für Tim Völzke, Nico Kibat und Lasse Kohnagel. Auch danach lief vorerst alles weiter wie gehabt. Dann allerdings raubte eine Verletzung von Gästespieler Lukas Wilde, die eine fünfminütige Verletzungspause nach sich zog, den Hausherren einen Teil ihrer Konzentration. Demzufolge konnte der MTV Altlandsberg mit einem Zwischenspurt ein wenig Ergebniskosmetik betreiben und den Rückstand auf 9:19 verkürzen.

Die SVHU-Spieler ließen indes immer wieder ihre individuelle Klasse aufblitzen und hätten mit einer konsequenteren Chancenauswertung durchaus wesentlich deutlicher davonziehen können. Doch Tobias Skerka legte sein Hauptaugenmerk nun auf einen anderen Schwerpunkt. Mit Wiederanpfiff – nun mit Youngster Malte Voigt und Lars Bastian auf den Außenpositionen für Jens Thöneböhn und Wischniewski – nutzte der Coach die Gelegenheit, unter Wettkampfbedingungen die zweite Abwehrvariante des Teams, die 5:1-Formation, zu trainieren.

„Ich will auf keinen Fall, dass das jetzt gegenüber unseren Gästen despektierlich oder überheblich klingt“, sagte Tobias Skerka, „aber aufgrund der eindeutigen Kräfteverhältnissen war es eine willkommene Gelegenheit, um dieses sehr schwer zu spielende System zu verfeinern.“

Eine Aussage, deren Berechtigung Skerkas Akteure durch manch eine Lücke im Abwehrverbund unfreiwillig belegten. Auch der Rücktausch der Rückraum-Startformation brachte keine weitere Stabilität. So blieb es den erfrischend torhungrigen SVHU-Akteuren vorbehalten, im Angriff für den klaren und dennoch zu niedrigen Vorsprung zu sorgen, der immerhin die Tabellenführung bis zum kommenden Wochenende bedeutet. Vor allem Tim Völzke bewies mit seinen neun Treffern in rund 35 Minuten, wie Torhunger aussieht – seine Wurfeffizienz: 100 Prozent.

„Was für uns zählt, sind die beiden Punkte und die Bestätigung, dass unsere 6:0-Abwehrvariante gut funktioniert“, sagte Tobias Skerka, „dass von dem, was wir dann ausprobiert haben, nicht alles klappen konnte, ist klar. Ich bin aber zufrieden, wie wir den Ball haben laufen lassen.“ Qualitäten, welche die „Frogs“ am Sonnabend, 15. September, im Match beim Oranienburger HC gewiss nötiger als gegen den überforderten Aufsteiger MTV Altlandsberg brauchen werden. Denn eines ist nach der geglückten Heimpremiere klar: Ab sofort wird der wird SVHU von allen anderen Clubs der 3. Liga Nord gejagt...

Spielverlauf: 1:1, 4:1 (5.), 4:2, 6:2, 6:3, 13:3 (16.), 13:4, 17:4 (21.), 19:6 (25.), 19:9 (28.), 22:10 – 24:10, 24:13 (35.), 27:14 (42.), 27:16, 30:16 (47.), 30:18, 32:20 (51.), 34:20, 34:24 (56.), 37:26.Tore des SV Henstedt-Ulzburg:Tim Völzke (9), Christoph Wischniewski (6), Lars Bastian, Lasse Kohnagel, Lars-Uwe Lang, Malte Voigt und Renke Bitter (je 3), Nico Kibat (3/davon 1 Siebenmeter), Matthias Karbowski (2), Florian Bitterlich und Jens Thöneböhn (je 1).Tabellenspitze: 1. SV Henstedt-Ulzburg(4:0 Punkte/69:51), 2. SV Beckdorf (4:0/74:66),3. 3. HF Springe (4:0/56:49), 4. HSV Hannover (3:1/55:52).