Der gebürtige Russe setzt sich im Endspiel der 11. Norderstedt Open mit 6:0, 7:5 gegen den früheren Garstedter Kristian Albers durch.

Norderstedt. Das Herrenfinale der 11. Norderstedt Open war ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, die das schöne Wetter genossen und sich voller Vorfreude auf der Anlage des Tennisclubs Garstedt eingefunden hatten. Das Match zwischen dem früheren TCG-Spieler Kristian Albers (Harvestehuder THC) und Seriensieger Nikolay So loviev (SV Blankenese) dauerte zwar lediglich zwei Sätze; die teilweise spektakulären Ballwechsel entlockten den rund 50 Besuchern aber des Öfteren zahlreiche "Ahs" und "Ohs".

Das Ergebnis - Soloviev gewann mit 6:0 und 7:5 - war nicht allzu überraschend. Der unterlegene Albers, 22, hatte am Finaltag vor dem Endspiel schon zwei Matches absolvieren müssen; diese immense Belastung musste sich irgendwann negativ auswirken.

Durch die zahlreichen Regenunterbrechungen waren Organisator Achim Christesen und sein Team gezwungen, den Zeitplan umzuwerfen. Sie mussten einige Partien am Abend abbrechen und am Morgen danach wieder ansetzen.

Das betraf auch Kristian Albers. Der Hamburger gewann am letzten Tag der Norderstedt Open zunächst sein Viertelfinale gegen Jannik Rother (Lemgo) in drei Sätzen (1:6, 7:6, 7:5) und bezwang anschließend in der Vorschlussrunde Joshua Schramm (TC Rot-Weiss Wahlstedt) in zwei Durchgängen mit 6:4, 6:1. Im Endspiel gegen Nikolay Soloviev spürte Albers die vorangegangenen Matches deutlich in den Knochen. "Ich war im ersten Satz total platt. Im zweiten Durchgang bin ich noch mal rangekommen, habe aber dann beim Stand von 5:3 meine Chancen nicht genutzt."

Albers, die Nummer 195 der deutschen Rangliste, war bei den Norderstedt Open topgesetzt. Der dreifache Junioren-Europameister Nikolay Soloviev, der in Blankenese eine Tennisakademie betreibt und dort auch als Trainer arbeitet, hatte in den vergangenen Monaten kaum Turniere bestritten und rutschte deshalb im nationalen Ranking ein wenig nach unten; er belegt momentan Platz 211.

Der gebürtige Russe kassiert 600 Euro Siegprämie

Soloviev war dennoch der Favorit von Turnierleiter Achim Christesen. Der 27-Jährige hatte die Norderstedt Open zwischen 2009 und 2011 dreimal hintereinander gewonnen. 2012 musst er aus gesundheitlichen Gründen vor dem Halbfinale aussteigen. In diesem Jahr passte dafür alles: Nikolay Soloviev gewann den collatz+schwartz-Cup und nahm einen Scheck über 600 Euro in Empfang.

"Es macht immer sehr viel Spaß, in Norderstedt zu spielen", sagte der gebürtige Russe nach seinem Triumph und gönnte sich zur Belohnung ein Glas Tonic Water mit einem Schuss Gin.

450 Euro kassierte Vivienne Kulicke (Großflottbeker THGC) für ihren Sieg im Frauen-Endspiel um den Pokal der Stadtwerke Norderstedt. "Ich habe das Turnier zum ersten Mal gewonnen. Damit hätte ich nicht gerechnet", sagte die 18-Jährige überglücklich.

Im Finale setzte sich die Pinnebergerin gegen Jana Hildebrand (THC Horn Hamm) mit 7:5 und 6:4 durch. Beide - die Siegerin und auch die Zweitplatzierte - kennen die Anlage des TC Garstedt gut; sie haben schon als Teenager bei der Nike-Junior-Tour an der Ochsenzoller Straße aufgeschlagen, "Dass ich mich nun bei den Erwachsenen durchgesetzt habe, freut mich ganz besonders", sagte Vivienne Kulicke.

Organisator Achim Christesen hatte sich im vergangenen Jahr, nach der zehnten Auflage der Norderstedt Open, eigentlich aus der Turnierleitung verabschiedet. "Ich wollte nur noch als Oberschiedsrichter tätig sein, aber dann wurde ich gefragt, ob ich wieder mitmache - und ich habe ja gesagt."

Die 3500 Euro Preisgeld wurden von der Firma collatz+schwartz, von den Stadtwerken und vom Tennisverband Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt. "Ohne diese Unterstützung wäre das Turnier nicht möglich gewesen", sagte Rainer Drews, Sportwart des ausrichtenden TC Garstedt.

Mit dem Teilnehmerfeld von 48 Herren und 24 Damen war der Veranstalter zufrieden. Nur die teils heftigen Regenschauer bereiteten allen Beteiligten Sorgenfalten. Der emsige Platzwart Klaus Albrecht hatte rund um die Uhr zu tun, um die teils arg ramponierten Courts wieder auf Vordermann zu bringen.

Das Turnier findet 2014 auf jeden Fall wieder statt

Als pünktlich zu den Endspielen wieder die Sonne schien, konnten alle noch m Wettbewerb befindlichen Tenniscracks und die Zuschauer aufatmen. Der harmonische und entspannte Verlauf der Veranstaltung führte dazu, dass sich alle Beteiligten über eine Fortsetzung einig waren. Achim Christesen: "2014 wird es auf jeden Fall die 12. Norderstedt Open geben." Und Rainer Drews ergänzte: "Alle Finalteilnehmer schon jetzt ihre Teilnahme für das kommende Jahr zugesagt."