Der Fußball-Regionalligist erreicht im Oddset-Pokal die dritte Runde. TuRa Harksheide, der SC Ellerau und der SV Friedrichsgabe scheiden aus.

Norderstedt. Die Hoffnung auf ein Fußball-Derby im Pokal hat sich zerschlagen. Während Regionalligist Eintracht Norderstedt glanzlos, aber ungefährdet in die dritte Runde des Oddset-Pokals 2013/2014 eingezogen ist, haben sich Landesligist TuRa Harksheide, der SC Ellerau (Bezirksliga West) sowie die Kreisligatruppe des SV Friedrichsgabe nach teils achtbaren, teils enttäuschenden Leistungen aus dem Wettbewerb verabschiedet.

Eine umstrittene Rote Karte wird zum entscheidenden Nachteil für TuRa

Zieht man nur die Statistik des Zweitrundenspiels im Oddset-Pokal zwischen TuRa Harksheide (Landesliga Hammonia) und Oberligist HSV Barmbek-Uhlenhorst zu Rate, dann weist alles auf einen ganz normalen Spielverlauf zwischen zwei ungleichen Gegnern hin. Die höherklassigen Gäste gehen nach dem Seitenwechsel mit 2:0 in Führung, die Platzherren erzielen zwar noch mit Glück den späten Anschlusstreffer. Aber schlussendlich setzt sich der Favorit doch auf Grund seiner spielerischen Klasse durch. Ein ganz normales Pokalduell also.

Anders verhielt es sich aber im Falle dieser Begegnung. Denn bis zur 53. Minute verfolgten die 150 Zuschauer im collatz+schwartz-Sportpark ein Match auf Augenhöhe, das zwar nicht von seiner technischen Klasse lebte, aber jederzeit Spannung versprach.

Acht Minuten nach dem Wiederanpfiff veränderte jedoch eine fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichtergespanns um Referee Konrad Oldhafer (SC Poppenbüttel) die Kräfteverhältnisse. Nach einem Laufduell zwischen TuRa-Innenverteidiger Lukas Dau und BU-Stürmer Adrian Sousa beriet sich Oldhafer kurz mit seiner Assistentin Kristina Nicolai (TSV DuWo 08) und entschied dann auf Notbremse und Platzverweis für Dau. Über dessen vakante Position schlossen die Gäste in der 62. und 64. Minute zwei schnelle Gegenstöße zur 2:0-Führung durch Tom Bober und Jon Jesper Hoeft ab.

Lukas Dau haderte mit der Roten Karte gegen ihn: "Ich war klar als Erster am Ball, und es gab auch nur eine leichte Berührung. Schade, dass die Linienrichterin nicht den Mumm hatte, das anzumerken. Das war die erste Rote Karte in meiner Karriere", sagte der Neuzugang vom SC Sperber. In der 89. Minute war es einmal mehr TuRas Serien-Torschütze Malte Griese, der mit seinem siebten Treffer im dritten Pflichtspiel der Saison verkürzte.

In der Schlussphase agierte auch BU nach einem späten Platzverweis gegen Tobias Stöhr (90.+2/Tätlichkeit) mit zehn Mann, die Harksheider Gastgeber konnten daraus indes kein Kapital mehr schlagen.

"Das ist schade für die Jungs. Lukas fehlte nach seinem Platzverweis. Aber diese Tore durften so auch nicht passieren. Ich bin ein Mensch, der immer gewinnen will, daher bin ich schon enttäuscht", sagte TuRa-Trainer Marcus Fürstenberg.

Für Eintracht Norderstedt gehört ein Finaleinzug im Oddset-Pokal ausdrücklich zu den Saisonzielen. Das 4:0 (4:0) beim SC Urania (Kreisliga 5) war dem Regionalligisten daher nur ein müdes Lächeln wert, schließlich wäre alles andere als ein problemloser Sieg auf dem knochentrockenen Hartplatz an der Habichtstraße in Hamburg-Dulsberg einer Sensation gleichgekommen. "Wir sind eine Runde weiter, was soll ich sonst sagen", fragte Trainer Thomas Seeliger und zuckte mit den Schultern. Björn Nadler (18./32.), Jan Lüneburg (33.) sowie Jan-Philipp Rose (35.) waren die Torschützen der Eintracht.

Seeliger hatte auf Kapitän Philipp Koch (grippaler Infekt) verzichten müssen und zudem Steffen Heinemann, Miroslav Stepanek, Jan-Marc Schneider, Johannes Höcker und Jirdjanik Ghazaryan eine Pause gegönnt. Dazu waren Björn Nadler und Jan Lüneburg nur 45 Minuten im Einsatz.

Was allerdings die Akteure aus der zweiten Reihe anboten, sorgte nicht unbedingt für Begeisterung bei Thomas Seeliger. "Wenn wir in der zweiten Halbzeit nur ein 0:0 erreichen gegen einen Kreisligisten, dann haben die Spieler es versäumt, sich zu zeigen."

Bezirksligist SC Ellerau ist gegen Holsatia Elmshorn (Kreisklasse 4) überraschend ausgeschieden. Die Elf von Trainer Uwe Sals kam in der regulären Spielzeit und in der anschließenden Verlängerung nicht über ein mageres 0:0 hinaus, obwohl es für den Favoriten genug Möglichkeiten gegeben hatte, die Partie für sich zu entscheiden. Janosch Rinckens (57.) und Simon Maurischat (67.) vergaben allerdings jeweils einen Strafstoß.

Auch im Elfmeterschießen scheiterte der SCE in Person von Rinckens sowie Raphael Galaske zweimal und verlor schließlich mit 3:4. Uwe Sals war anschließend enttäuscht und sprach Klartext: "Das war grottig. Wir hätten hier in der regulären Spielzeit gewinnen müssen."

Für den SV Friedrichsgabe (Kreisliga 6) war fast schon erwartungsgemäß in Runde zwei Endstation. Der Niendorfer TSV (Oberliga) ließ sich auch vom Grandplatz an der Lawaetzstraße nicht abschrecken und gewann mit 4:0 (2:0) durch Tore von Ole Natusch (2), Malte Wilhelm und Jan-Philip Meier.

Die dritte Hamburger Pokalrunde steigt am 13./14. August

Im Holsten-Pokal für untere Herrenteams hat Eintracht Norderstedt II mit einem 3:2 (3:1) gegen den SC Eilbek II die dritte Runde erreicht. Die Tore für die Garstedter Reserve erzielten Christian Prehn (2) und Christoph Meyer. Auch der Hamburger SV IV ist weiter dabei nach dem 2:1-Erfolg über die Zweitvertretung des TSC Wellingsbüttel. Hassan Fallah per Foulelfmeter sowie Steffen Telke waren in dieser Partie die Matchwinner.

Die dritten Runden im Oddset- und im Holsten-Pokal werden an diesem Donnerstag vom Hamburger Fußball-Verband ausgelost und bereits in der nächsten Woche am 13./14. August durchgeführt.