Die 16. Tourenfahrt des RSC Kattenberg “In die Holsteinische Schweiz“ beschert dem Ausrichter die beste Beteiligung seit 2007.

Kaltenkirchen. Als die Streckenkommandos die letzten Hinweisschilder abmontiert und eingeladen hatten, das komplette Equipment der Verpflegungsdepots in Bark, Schlamersdorf, Seekamp und Wulfsdorf nach Wilstedt zurückgebracht und dort eingelagert worden war, der vom Autohaus Fischer kostenlos zur Verfügung gestellte Kleinlaster wieder auf dem Hof der Kaltenkirchener Firma stand, dann konnte Gaby Schabram, 48, endlich entspannen. Sie fuhr nach Hause, legte auf dem heimischen Balkon die Füße hoch, beobachtete den Sonnenuntergang und gönnte sich dazu eine halbe Flasche Ca bernet Sauvignon.

Die Organisatorin der 16. Radtourenfahrt "In die Holsteinische Schweiz" des RSC Kattenberg hatte sich den edlen Tropfen nach drei Tagen Dauerstress mehr als verdient. Schabram trug zum vierten Mal seit 2010 die Hauptverantwortung für das Gelingen der Veranstaltung - und meisterte ihre Aufgabe zum vierten Mal mit Bravour.

Der Job der RTF-Chefin ist immer auch ein Ritt auf der Rasierklinge. Ob das Radsport-Event ein finanzieller Erfolg oder ein Zuschussgeschäft wird, hängt zunächst einmal von der minutiösen Vorbereitung des Events ab. Schabram: "Ich bin praktisch das ganze Jahr über mit der Planung beschäftigt."

Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem der Schriftverkehr mit den für die Genehmigung der Radtourenfahrt zuständigen Behörden, Gespräche mit Sponsoren, Disponieren und Einkauf der Verpflegung, das Einteilen der Helfer in den Depots sowie im Start-/Zielbereich in Kaltenkirchen, das Lösen von kurzfristig auftretenden Problemen direkt vor Ort. Und, und, und ...

Das Sommerwetter wurde zum Erfolgsgaranten für diese 16. RTF

Ein weiterer wichtiger Faktor für das Gelingen einer derartigen Veranstaltung lässt sich indes nicht beeinflussen: das Wetter. Beim RSC Kattenberg immer noch unvergessen ist die Albtraum-Radtourenfahrt des Jahres 2008. Damals regnete es stundenlang wie aus Kübeln; nur knapp 200 Unverdrossene stellten sich der sportlichen Herausforderung; der Ausrichter gab wohl oder übel das Gros der in Erwartung besserer Witterungsbedingungen gekauften Lebensmittel bei der Kaltenkirchener Tafel ab.

Diesmal war alles anders. Hochdruckgebiet Beibhinn sorgte für Windstille, Sonnenschein, angenehme Temperaturen um die 25 Grad - Bedingungen, wie sie Radsportler lieben. Und die Pedaleure kamen in Scharen nach Kal tenkirchen. 127 Aktive nahmen den NordCup-Marathon (220 Kilometer) in Angriff, 833 starteten über die 51, 86, 122 und 164 Kilometer langen Distanzen. Sie sorgten so für das zweitbeste Meldeergebnis in der Clubgeschichte und ein dickes Plus in der Vereinskasse; nur 2007 war der Andrang mit 1200 Teilnehmern noch größer gewesen.

Gaby Schabram: "Von unseren Vor räten ist nichts übrig geblieben, wir mussten sogar noch einige Brote, fünf Kisten alkoholfreies Erdinger Weizenbier sowie etwas Kuchen nachkaufen."

Zu diesem Zeitpunkt waren die 27 Kinder, die sich an der einwöchigen Ferienpassaktion des größten schleswig-holsteinischen Radsportclubs beteiligt hatten, längst satt. Sie machten nach der abschließenden 25-Kilometer-Streckenfahrt in der Dietrich-Bonhoeffer-Schule Station und bekamen Urkunden, das Deutsche Radsportabzeichen beziehungsweise das RSC-Kattenberg-Abzeichen überreicht.

Gaby Schabram wird die Erfahrungswerte der diesjährigen Radtourenfahrt in die Vorbereitung für das Jahr 2014 einbeziehen, den vier Din-A-4-Seiten dicken Ablaufplan an einigen Stellen optimieren. Schließlich gibt es immer etwas zu verbessern. Und: "Nach der RTF ist vor der RTF!"