Die Fußballer des SV Todesfelde starten ohne Daniel Schumacher in die Schleswig-Holstein-Liga . Beim TuS Hartenholm ist Marco Möller ein Gewinner der Vorbereitung.

Kreis Segeberg. Die Fußballer des SV Todesfelde waren mit Vorsicht in ihren letzten Härtetest gegangen. Wenige Tage vor dem ersten Spieltag in der Schleswig-Holstein-Liga beim SV Eichede II (Sonntag, 15 Uhr, Ernst-Wagener-Stadion) musste sich der Titelverteidiger im Achtelfinale des Kreispokals beim SV Schackendorf (Verbandsliga Süd-West) durchsetzen. Eine vermeintlich knifflige Aufgabe gegen einen langjährigen Rivalen - im Nachhinein aber ein unerwartet ungefährdeter 5:0 (2:0)-Erfolg. Die Tore erzielten Dennis Studt (2), Martin Fröhlich, Oliver Zebold und Kjell Brumshagen. "Für eine Generalprobe war das in Ordnung", befand Trainer Sascha Sievers trocken.

Der SV Todesfelde startet mit minus drei Punkten in die Saison

Die gute Nachricht kam zum besten Zeitpunkt, denn bis dato hatte der selbst ernannte Vorzeigeverein des Kreises nicht unbedingt eine störungsfreie Vorbereitung erlebt. Einerseits hatte der SVT zwar auf dem Transfermarkt kluge Entscheidungen getroffen: Die externen Verpflichtungen waren binnen Tagen integriert, die Talente aus der Trave-Jugend hinterließen auf Anhieb einen positiven Eindruck.

Doch als mit Tahir Yavuz ein namhafter Neuzugang einen Bänderriss erlitt und der als Stammkeeper fest eingeplante Julian Barkmann überraschend zum SV Eichede wechselte, waren dies Schläge ins Kontor. Dazu bestätigte sich das Gerücht, dass Todesfelde mit einem Punktabzug in die Saison starten würde. Der Club erfüllt nicht die vom Landesverband vorgeschriebene Mindestquote von Schiedsrichtern, was im Umkehrschluss für das erste Team eine Sanktion von minus drei Zählern nach sich gezogen hat.

Damit nicht genug: Daniel Schumacher - neu von der Kaltenkirchener TS gekommen und wie Yavuz vorgesehen für das zentrale Mittelfeld - hat sich nun ebenfalls mit einer Verletzung abgemeldet. "Ich bin mit dem rechten Knie weggeknickt, das ist richtig reingezogen", sagt der 28-Jährige. Die Diagnose: Teilabriss des Innenbandes, rund sechs Wochen Pause. "Das soll aber von alleine heilen, ich muss nicht operiert werden", so Schumacher. "Dabei habe ich die ganze Zeit in der Vorbereitung geschuftet. Das ist richtig bitter."

Dass sich die Rückschläge zuletzt summiert haben, hat Todesfelde indes keinesfalls in tiefe Depression gestürzt. Trainer Sievers lässt dies nicht zu und steuert dagegen: "Wir brauchen eine positive Grundstimmung. Und die Mannschaft versteht sich untereinander überragend."

Dazu ist der vorübergehende personelle Engpass auf der Torhüterposition behoben. Zum einen ist Joshua Du Preez (zuletzt VfL Osnabrück II) neu im Kader, zudem ist die Verpflichtung von Stefan Timm (SV Eichede U 19) perfekt. Und Tahir Yavuz ist, auch wenn er einen Großteil der Vorbereitung verpasst hat, zurück im Training und wird am Sonntag im Aufgebot sein. Sascha Sievers: "Durch den Ausfall von Daniel Schumacher müssen wir Tahir schnell wieder heranführen."

Der TuS Hartenholm muss sich zum Auftakt gegen Holstein Kiel II bewähren

Markus Weber, Coach des TuS Hartenholm, könnte bei der Auswahl seiner Startelf für die Heimpartie gegen Holstein Kiel II (Sonnabend, 16 Uhr) durchaus einem Nobody seine große Bewährungschance geben. Marco Möller, 21, war noch in der vergangenen Serie Kapitän des TuS Alveslohe (Kreisklasse A), hat in den letzten Wochen indes derartig überzeugt, dass eine Berufung für das Duell mit einem der Titelfavoriten nicht einmal mehr überraschend wäre. "Ich habe ein richtig gutes Gefühl", sagt Möller, der schon 2012 als Kandidat in Hartenholm gehandelt worden war, damals aber noch abgesagt hatte. "Ich habe mich in diesem Sommer für Hartenholm entschieden, weil mir hier das Mannschaftsgefüge gefällt. Die Verantwortlichen haben offen mit mir gesprochen. Sie wollten sehen, ob ich das Zeug habe, es in der Schleswig-Holstein-Liga zu packen."

Nach Ansicht seines Trainers gibt es daran kaum Zweifel. "Marco hat die Giftigkeit und den Willen, die ein Spieler auf diesem Niveau braucht. Wir sind glücklich, dass er bei uns ist." Gut möglich, dass der ehemalige Nachwuchsakteur von Eintracht Norderstedt zum Nachfolger des kantigen Christoph Gätjens im defensiven Mittelfeld avanciert. Er wäre jedoch auch in der Offensive eine Option. "Dass es so schnell klappen könnte, hätte ich mir nie vorgestellt", sagt Möller, der im Herbst ein BWL-Studium beginnen möchte.

Todesfelde und Hartenholm werden bereits am zweiten Spieltag (Mittwoch, 7. August) im ersten Derby der Saison aufeinandertreffen. Dann ist der SVT ab 19 Uhr Gastgeber an der Dorfstraße. 2012/2013 hatte jeweils das Auswärtsteam gewonnen - Todesfelde in Hartenholm mit 3:1, das Rückspiel ging an den TuS (2:0). Insgesamt sahen über 1000 Fans diese beiden Partien.

Was die konkreten sportlichen Ziele angeht, halten sich die Clubs bedeckt. Sascha Sievers gibt aus Todesfelder Sicht lediglich einen "hohen einstelligen Rang" vor. Zum Vergleich: Sein Team schloss die vergangenen Spielzeit auf Rang sechs ab. Hartenholm - als Tabellen-15. im Juni nur knapp dem Abstieg entkommen - hofft darauf, diesmal den Klassenerhalt zu einem früheren Zeitpunkt sicher zu haben.