Drittliga-Männer setzen sich mit 32:29 beim HT Norderstedt durch

Norderstedt. 20.36 Uhr. In Norderstedt herrschen noch 28 Grad Celsius. In der überraschend angenehm temperierten Halle 1 des Schulzentrums Süd drängen sich über 50 Handballinteressierte - die Hälfte aus Henstedt-Ulzburg - auf den wenigen Bänken am Spielfeldrand. Manch ein Spätkommer steht noch in den Eingangsbereichen. Das Interesse am ersten Auftritt der Handballmänner des SV Henstedt-Ulzburg nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga gegen ihren neu formierten Trainingspartner ist groß.

Das Testspiel zwischen dem Handball-Team Norderstedt (Hamburg-Liga) und dem Drittligisten läuft noch keine Minute, als Lasse Kohnagel das erste Tor der Saison 2013/2014 für den SVHU wirft. Da alle einen klaren Sieg der zwei Klassen höher spielenden Crew von Trainer Tobias Skerka erwarten, ein normaler Auftakt.

Doch normal kann noch nichts sein. Schließlich befinden sich beide Teams erst seit knapp einer Woche im Mannschaftstraining. Für die mit sechs Neuzugängen angetretenen Henstedt-Ulzburgern ist es das erste "richtige" Match. "Vorher haben wir immer nur auf ein Tor gespielt und den Fokus auf die Abwehrarbeit gelegt", sagte Tobias Skerka nach dem mühsamen 32:29 (15:14)-Erfolg des SVHU.

Bis der Sieg des Favoriten feststeht, bekommen die vom vormittäglichen Konditionstraining ermüdeten Gäste vom HTN demonstriert, wie die Handschrift des neuen Trainers Uwe Rogal aussieht. Die durch Urlaub und Blessuren auf sieben Feldspieler dezimierten Hausherren, die am vergangenen Sonntag Oberliga-Aufsteiger SG Hamburg-Nord mit 34:31 geschlagen haben, zeigen einen unbekümmerten Auftritt, in dem sich Kombinationen und spontane Aktionen die Waage halten. "Wir wollen nicht sklavisch an einstudierten Spielzügen festhalten", sagte Uwe Rogal, "ich will Handball mit Bauchgefühl sehen."

Gesehen hat auch Tobias Skerka einiges. Überhaupt nicht geschmeckt haben dürfte ihm dabei die zwischenzeitliche 23:19-Führung der Norderstedter (44.). "Sicherlich hätten wir deutlicher gewinnen können, wenn wir unsere 6:0- Abwehr gespielt hätten", so der SVHU-Trainer, "aber wo wäre da der Sinn? Wir studieren auch eine 5:1-Formation ein, dafür habe ich nützliche Erkenntnisse gewonnen. So ein Testspiel darf man nicht überbewerten."

Eine Wertung scheint aber zulässig: Die HTN-Fans dürfen sich auf den DHB-Pokalknüller gegen Bundesligist SC Magdeburg am 21. August (19 Uhr, Moorbekhalle) freuen. Ihr Team lässt hoffen, dass es dann ein würdiger Gegner sein wird.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Christoph Wischnewski (7/1), Steffen Köhler und Lasse Kohnagel (je 4), Lars Bastian, Renke Bitter und Tim Völzke (je 3), Nico Kibat (3 Siebenmeter), Matthias Karbowski (2), Malte Voigt (2/1), Jens Thöneböhn (1). Tore des Handball-Teams Norderstedt: Thiago Santos (8), Christian Schulz (5), Florian Deppe und Ole Werner (je 4), Benedict Oldag und Tobias Schadendorf (je 3), Tom Minners (2).