Die 9. ADAC-MX-Masters locken bei hochsommerlichen Temperaturen über 7000 Motocross-Fans auf den Sandkurs in Tensfeld

Tensfeld. Tiefflieger in Tensfeld - und rund 7000 Motorradfans sind begeistert. Zum zweiten Mal ging es bei den MX-Masters auf dem 1700 Meter langen Sandkurs nicht nur um wertvolle Wertungspunkte für die drei Motocross-Rennklassen der ADAC-MX-Masters-Serie. Den zweiradbegeisterten Zuschauern, die sich in sengender Hitze auf das großzügige Areal des MCE Tensfeld an der Tarbeker Landstraße begeben hatten, wurde auch abseits des Renngeschehens Spektakuläres geboten.

Kai Haase, Dennis Garhammer und Lukas Weis hießen die drei Akrobaten von der Motox Magazin Freestyle Show, die den Fans mit ihren Sprüngen, Schrauben und anderen kuriosen Flugeinlagen wiederholt den Atem stocken ließen.

"Die Show ist bei ihrer Premiere 2012 so gut angekommen, dass es für uns gar keine Frage gab, ob wir die Jungs wieder einladen", sagte Veranstaltungs-Pressesprecher Ulf Simon. "Während der vergangenen Jahre haben sich dank des Engagements durch den MCE Tensfeld viele Dinge in der Infrastruktur so eingespielt und bewährt, dass alles reibungslos klappt", so Simon weiter, "die Basis für die Veranstaltung ist nun so stabil, dass wir an den 'Stellschrauben' vorsichtig weiterdrehen können, um neue Sponsoren einzubinden oder über die Umgestaltung des Areals nachzudenken."

Zukunftspläne, um die sich Jan Allers nicht kümmerte. Für den Starter im ADAC-MX-Junior-Cup lagen am ersten Renntag, der nur der Qualifikation für die Wertungsläufe galt, grenzenloser Frust und überschäumende Freude dicht beieinander. Der 14-Jährige aus Nützen war guten Mutes aus dem freien Training in die Wertungsrunden gegangen. "Meine Zeiten sind gut, dass sollte eigentlich für den Sprung ins Hauptrennen genügen", sagte der Schüler an der Hitzhusener Leibniz-Privatschule.

Dann der Rückschlag. Im Vorlauf sprang für Jan Allers, der für den Rennstall von Bert von Zitzewitz antritt, nur Platz 18 heraus. "Und der 17. ist noch ins Hauptrennen gerutscht", sagte der Nachwuchspilot geknickt, "jetzt muss ich im Last-Chance-Lauf mindestens Sechster werden, um doch noch um Punkte zu fahren."

Zwei Stunden später war in Jans Gesicht nur noch ein breites Grinsen zu sehen. Mit seiner 22 PS starken KTM hatte der Junior einen lockeren Start-Ziel-Sieg eingefahren und die Konkurrenz auf Distanz gehalten. "Ich hatte mir vorher von meinem Stallkameraden Davide von Zitzewitz den Rat geholt, den Startplatz so weit innen wie möglich zu wählen", sagte Jan, "und das war goldrichtig so. Ich konnte das Rennen die ganze Zeit über kontrollieren."

Den Lohn gab es am Folgetag durch gleich doppelte Aufmerksamkeit. Mit Platz 20 im ersten Wertungslauf fuhr Allers seinen ersten Punkt in dieser Rennserie ein. Bei der anschließenden Siegerehrung durfte er sogar vorab aufs Podest. Denn der Gewinn des Last-Chance-Rennens brachte ihm noch eine zusätzliche Belohnung: Sponsor Goldfren spendierte einen Satz Bremsen. "Prima, denn ich brauche pro Saison um die acht Bremssätze", sagte Jan Allers, dessen Vater Michael als sein Chefmechaniker fungiert, "und bei einem Regen- und Matschrennen geht bereits eine komplette Ausstattung drauf."

Weniger Glück hatte der andere Starter aus dem Kreis Segeberg. Tilman Krause aus Groß Niendorf musste sein Last-Chance-Rennen in der MX-Masters-Klasse mit Magenkrämpfen abbrechen. "Schade, ich hatte mich von Platz 17 schon auf Position zwölf, also bis auf zwei Ränge an die Qualifikation herangekämpft", sagte der 21 Jahre alte Student für Fahrzeugbau in Hamburg, der für das Team GST aus Berlin fährt. "Aber dann ging wirklich nichts mehr mit dem Bauch. Jetzt bereite ich mich auf den Start bei der Motocross-DM am kommenden Wochenende in Gerstetten vor. Zwei Wochenenden in Folge kann ich ja nicht so viel Pech haben..."