Die Kattendorferin Franziska Schwiebert qualifiziert sich für die Deutschen Juniorenmeisterschaften in München.

Kattendorf . "Bis vor zwei Jahren wollte ich eigentlich nur springen", sagt Franziska Schwiebert, 16, und fügt mit einem Lächeln hinzu: "Jetzt liebe ich das Dressurreiten und möchte nichts anderes mehr machen."

Die Leidenschaft für den ästhetischen Sport macht sich bei der Kattendorferin auch im Viereck bemerkbar: Beim Sichtungsturnier der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein für die Deutschen Juniorenmeisterschaften, das auf dem Helenenhof ihrer Eltern Rainer und Jessica Schwiebert stattfand, brillierte sie mit ihrem zehn Jahre alten Wallach Fürst Rohan. Sie bekam in einer Prüfung der Klasse M** die Turnierhöchstpunktzahl 850 (74,5 Prozent) - die zweitplatzierte Antonia-Philippa Jensen (TS Granderheide) erreichte 68 Prozent.

Dass sich Franziska Schwiebert mit diesem Auftritt für die nationalen Titelkämpfe in München (16. bis 18. August) empfohlen hat, steht außer Frage und ist für sie auch eine Genugtuung. "Ich war schon im vergangenen Jahr qualifiziert, habe aber meinen Startplatz wieder abgeben müssen, da mein damaliges Pferde verletzt war."

2013 läuft hingegen alles nach Wunsch. Mit Fürst Rohan, den Franziska Schwiebert liebevoll Pico nennt, startet die Juniorin richtig durch. Trainiert wird die junge Sportlerin von ihrem Vater Rainer, der gleichzeitig auch Landestrainer des Hamburger Verbandes ist. "Fürst Rohan war früher mein Turnierpferd. Ich habe es vor einem Jahr an meine Tochter abgetreten. Sie macht ihre Sache richtig gut", so der Organisator des Sichtungsturniers.

Mit ihrem zweiten Pferd Dornfelder schaffte die Schülerin in Kattendorf ebenfalls einmal den Sprung in die Top Ten und wurde mit 64 Prozent Siebte. Bei der DM in der bayerischen Landeshauptstadt möchte die talentierte Dressurreiterin, die für den Verein Rehagen Hamburg startet, das Finale der besten zwölf Juniorinnen erreichen. Ihr Erfolgsgeheimnis? "Ich versuche, immer locker und fröhlich zu sein."

Bestens gelaunt war auch Anna Schölermann von der RSG Hof Barkholz. Die elf Jahre alte Ponyreiterin gewann zunächst die erste L-Prüfung mit Dinarion und sicherte sich dann auch in der zweiten Sichtung mit Caspari den ersten Platz.

Der Hamburger Pferdesportverband hat sein DJM-Kontingent beisammen. Bundeskadermitglied Sophie Kampmann (Hamburg) ist gesetzt, dazu kommen Franziska Schwiebert, Clarissa Dennert aus Hamburg bei den Jungen Reitern und Vivien Köcher aus Bokel mit ihren beiden Ponys So ein Glück und Vilas Suny.

Kay Zobel, Landesjugendwart des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein, wird in den kommenden Tagen ebenfalls die ersten Briefe an die ausgewählten Aktiven seines Verbandes abschicken. Das nördlichste Bundesland darf fünf Junioren/Junge Reiter und drei Ponyreiter zu den Titelkämpfen entsenden.

Ein weiterer Startplatz gehört Bundeskader-Mitglied Paula de Boer (Garstedt Ochsenzoller Reit- und Fahrverein). Die 19-Jährige ist mit dem Trakehner Fuchshengst Le Rouge gesetzt.

Alle Tickets für München sind aber noch nicht vergeben. "Insbesondere die Junioren haben es uns nicht leicht gemacht, es gibt ziemlich gleichwertige Paare," sagte Kay Zobel und ergänzt: "Wir werden deshalb am 17. Juli ein zusätzliches Aufgabenreiten veranstalten und für den Wettbewerb einen Wertungsrichter hinzuziehen."

Während einige Nachwuchstalente also noch eine Ehrenrunde drehen müssen, steht das Urteil über die Organisatoren vom Helenenhof in Kattendorf fest - es gab ausnahmslos Bestnoten. Kay Zobel: "Eine tolle Veranstaltung. Hier stehen die jungen Pferdesportler endlich einmal im Mittelpunkt des Geschehens und laufen nicht - wie oft bei anderen Turnieren - neben den Erwachsenen mit."